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Lockt die Bienen und Hummeln in euren Garten!

Locke Bienen und Hummeln in deinen Garten
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Summt es und brummt es bei euch schon? Seht ihr, wie die Bienen und Hummeln sich von Blüte zu Blüte absenken und mit ihrem Rüssel Nektar heraussaugen? Wenn nicht, dann wird es Zeit dafür zu sorgen, dass mehr Insekten Platz und Nahrung bei euch finden!

Warum Bienen und Hummeln in unsere Gärten gehören

Die Geschichte von Bienen und Blümchen kennt ihr sicherlich alle: Die Blumen blühen und die fleißigen Bienen fliegen herbei. Mit ihrem Rüssel saugen sie den Nektar aus der Blüte. Dabei sammeln die Bienen die Pollen und tragen sie zum einen von Pflanze zu Pflanze und zum anderen nach Hause.

Kurz und leicht verständlich zusammengefasst hat die Information der deutsche Imkerbund.

Dasselbe geschieht natürlich mit unseren Obst- und Gemüsepflanzen: Mit Hilfe der Bienen und Hummeln werden diese befruchtet und können erst so von der Blüte zur leckeren Frucht gelangen.

In einem Beitrag von Bayern 1 habe ich vor kurzem im Radio auch gehört, dass es mittlerweile Betriebe gibt, die sich absichtlich Hummelvölker kaufen. Diese befruchten zunächst die Erdbeeren, wandern dann weiter zu den Johannisbeeren, bestäuben das Herbstgemüse und sterben schließlich bei Wintereinbruch. Meiner Meinung nach ist es traurig, dass sie darauf angewiesen sind Völker zu kaufen.

Alina Welfonder hat vor einiger Zeit den Satz gehört: „Wenn es keine Bienen mehr gibt, haben wir immerhin noch Erdbeeren!“ Na dann, guten Appetit! Dasselbe gilt wohl für Tomaten, die sich selbst befruchten können.

Warum ihr Bienen und Hummeln so selten zu Gesicht bekommt

Auch dieses Thema gehört mittlerweile zu den offenen Geheimnissen der Gesellschaft: Unser Verhalten, unsere Gartengestaltung und unser Anbau führt zum Sterben der Bienen und Hummeln. Stark betroffen sind dabei die wildlebenden Sorten, die man nicht einfach in einem Holzkasten einsperren kann.

Inwiefern beeinflusst unser Verhalten das Sterben von Bienen und Hummeln

Bei uns muss alles schnell gehen. Wenn ich meinen Kindern nicht innerhalb von 2 Minuten Essen auf den Tisch stelle, werfen sie (zumindest 50%) mit Geschirr und Besteck. Die anderen 50% brüllen, bis meine Ohren abfallen.

Das war ein kleiner Ausflug in meinen Alltag. Wenn euch mehr interessiert, könnt ihr das nachlesen bei „Eine Woche im Alltag einer Ökotussi„.

Doch seien wir einmal ehrlich: Das, was meine 2 Kinder mit Wutausbrüchen ausdrücken, geschieht Tag für Tag: Wenn ich auf der Landstraße statt der erlaubten 100 km/h wegen Kurven nur 70 km/h fahre, werde ich regelmäßig überholt. Habt ihr dabei schon einmal ein Insekt mit der Autoscheibe erschlagen? Ich schon! Ich habe von einem Imker gelernt, dass Honigbienen ab und an mal mit Höchstgeschwindigkeiten fliegen, um zu ihrem Ziel, der Blumenwiese zu gelangen.

Durch höheres Tempo verbrennen unsere Autos mehr Benzin und stoßen somit auch mehr CO2, Stickstoffe etc. aus (nein, ich werde jetzt nicht die Suchmaschine anschmeißen, um euch korrekt alle Gifte aufzuzählen).

In der Arbeit empfehlen Supervisoren den Arbeitnehmern effektiver zu arbeiten, wenn es sein muss mit Hilfe von unbezahlten Überstunden. Auch hier muss der Weg in die Arbeit und auch wieder zurück möglichst schnell gehen. Erneut leidet die Luft darunter.

Kauft ihr regional von einem Bauern ein? Oder erwerbt ihr eure Lebensmittel aus dem Standard-Supermarkt, der vor allem Obst und Gemüse aus Spanien und Italien importiert? Erneut wird dadurch die Luft verpestet und die Insekten leiden darunter.

Inwiefern beeinflusst unsere Gartengestaltung das Sterben von Bienen und Hummeln

Nichts ist für Insekten tödlicher, als: Der englische, kurz gemähte Rasen; Unkrautvernichtungsmittel, wie Glyphosat; Ein ordentlicher Garten, bis in die letzte Ecke; Ein Steingarten gefüllt mit Kies und Schotter und ein paar leblosen Pflanzen, die keine Aufmerksamkeit und Liebe benötigen.

Nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass unserem Garten an bestimmten Stellen Brennnessel, Löwenzahn und Klee gut tut. Schmetterlingsraupen bevorzugen Brennnesseln und deren Blüten. Finden sie jedoch nichts Passendes, fressen sie auch die hübschen Blumen auf. Klee ist eine wundervolle Düngerpflanze: Wächst sie im Rasen, muss dieser nie wieder gedüngt werden. Löwenzahn hingegen wächst ausschließlich auf stickstoffreichem Boden. Er ist also ein wunderbarer Indikator dafür, dass der Boden sehr stark und nährstoffreich ist. Dasselbe gilt auch für die Brennnessel.

Inwiefern beeinflusst der Anbau durch Bauern das Sterben von Bienen und Hummeln

Erneut möchte ich hier auf das Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat hinweisen: Viele Bauern sind von diesem Mittel abhängig. Denn es bringt schneller und viel günstiger Ernte und die Kunden sind zufrieden, dass sie Nahrungsmittel schnell und günstig erhalten. Gemüse und Obst, die aus Spanien und Italien stammen, werden ständig gespritzt, damit auch ja kein Salatblatt Löcher aufweist.

Ich möchte jedoch nicht nur auf dem Glyphosat herumreiten, das machen schließlich genügend Autoren. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle, denen dieses Thema nie überflüssig wird! Schreibt bitte weiter!

Was bedeutet Fruchtfolge

Erwähnenswert ist beim Thema Sterben von Hummeln und Bienen definitiv auch die Fruchtfolge, Mischkultur und Permakultur. Damit möchte ich nicht behaupten, dass alte Sorten Obst und Gemüse besser geeignet sind; Mal ehrlich: Wer von euch möchte für 1 m² Fläche 5 bittere Zucchini erhalten? Für diese Fortschritte bin ich der Wissenschaft doch sehr dankbar!

Wichtig für einen dauerhaft gesunden und Produktiven Boden ist jedoch die Reihenfolge, die so genannte Fruchtfolge: In der Drei(+)felderwirtschaft bebauen Landwirte eine Fläche nur 2-3 Jahre hintereinander und lassen es im Anschluss 1 Jahr ruhen. Im ersten Jahr wachsen die Starkzehrer (Mais, Zucchini, Paprika, Tomaten, Kohlsorten), im zweiten Jahr die Mittelzehrer (Aubergine, Salat, Spinat), im dritten Jahr die Schwachzehrer (Kräuter, Bohnen, Erbsen) und im vierten Jahr nichts. Statt dem „Nichts“ säen Landwirte und auch (Hobby)Gärtner Gründünger aus. Wie du dein Gemüsebeet gleich morgen anlegst, erfährst du hier.

Was bedeutet Mischkultur

Mischkultur kombiniert die Fruchtfolge mit Gemüsesorten, die sich positiv gegenseitig beeinflussen: So sind Lauch/Zwiebel in Kombination mit Karotten DER Klassiker, wenn es um Mischkultur geht. Paprika und Zucchini sind ebenfalls friedliche Nachbarn. Mangold, die grüne Vitaminbombe, verträgt sich mit absolut jedem gut. Immer wieder erwähnt wird – und auch ich möchte euch diese Information nicht vorenthalten: Es ist dringend notwendig, dass Kohlsorten nur alle 3-4 Jahre auf einem Feld angebaut werden. Die Wurzeln locken sonst Schädlinge und Krankheiten an, die andere Pflanzen befallen. Sollte die Kohlhernie die Erde verseucht haben, benötigt die Erde 7 (!!!) Jahre, bis sie sich erholt hat.

Der kleine Garten schreibt zu diesem Thema ausführlicher, was ihr beachten solltet.

Was ist Permakultur und warum schwärmen alle davon?

Habt ihr schon einmal einen Beitrag zum Thema „Food Forest“ gesehen? Wenn nicht, bitte SOFORT ein YouTube Video anschauen! Allerdings lauft ihr Gefahr, dass ihr euch unsterblich verliebt – Hach!

Permakultur beinhaltet Fruchtfolge und Mischkultur. Die Regeln der beiden Anbauweisen treffen auch hier zu. Hinzu kommen nun auch die Standordtreuen: Obstbäume und –Sträucher, Erdbeeren, Hecken und Büsche. Gemeinsam mit den saisonalen Pflanzen entsteht ein Ökosystem, bei dem sich alle Pflanzen gegenseitig unterstützen, düngen und Nährstoffe von unterschiedlichen Bodenschichten benötigen.

So habe ich zu den Füßen meiner Bäume und Sträucher Salat und Spinat als Bodendecker gesät. Sie beschatten den Boden. Bei der Wildkirsche ranken Erbsen und die Freilandgurke darf bald am Stamm entlang klettern.

Außerdem habe ich alle 3 Tomatentöpfe nach dem Permakultur und Mischkultur Prinzip bepflanzt. In diesem Fall bin ich absolut begeistert, wie toll die 3 unterschiedlichen Bepflanzungen funktionieren.

Tomaten Topf
Tomaten Topf

Topf 1 beinhaltet Knoblauch, Karotten und Ringelblumen. In Topf 2 blühen die Bohnen bereits. Allerdings erkenne ich hier noch kein Bohnenkraut. In Topf 3 entwickeln sich langsam die Pastinaken, die sowieso viel länger brauchen, bis sie erntbar sind. In allen 3 Töpfen blühen und gedeihen die Cocktailtomaten.

Welche Pflanzen lieben Bienen und Hummeln

Kurz und bündig formuliert lieben Bienen und Hummeln alle Pflanzen, die eine Blüte haben. Allerdings gibt es hier natürlich Unterschiede: Die Blüte sollte einen Stempel und auch Staubblätter haben. Diese seht ihr in der Mitte der Blume.

Die Gräfin von Zeppelin listet eine wundervolle Sammlung an geeigneten Pflanzen auf.

Diese Liste ist so vielfältig, dass ich sie euch ans Herz legen möchte. ACHTUNG! Inspirations-Gefahr!

Fotos von meinen Insekten-Lieblingen

Auch ich biete Insekten, Bienen und Hummeln Unterkunft und Nahrung an. Noch besitzen wir kein Insektenhotel. Stattdessen haben wir an 3 Stellen Holz gestapelt, eine Trockenmauer (stabil!) gestapelt und Gräser, Pflanzen und „Unkraut“ dürfen bei mir hoch wachsen.

Trockenmauer unter dem Hochbeet für Bienen und Hummeln
Trockenmauer unter dem Hochbeet
Wicke Bienen und Hummeln
Wicke
Basilikum Bienen und Hummeln
Basilikum blühend
Hummel im Klee
Hummel im Klee
Gurke blüht Bienen und Hummeln
Gurke blühend
Brennnessel Hummeln
Brennnessel für Hummeln und Schmetterlinge
Bohnen blühend Bienen und Hummeln
Bohnen blühend
Rauke blühend Bienen und Hummeln
Rauke blühend
Phacelia Bienen und Hummeln
Phacelia
Mohn Bienen und Hummeln
Mohn
Lavendel Bienen und Hummeln
Lavendel
Kapuzinerkresse Bienen und Hummeln
Kapuzinerkresse
Raupen fressen die Blätter von der Johannisbeere
Raupen von Schmetterlingen fressen die Blätter von der Johannisbeere
Lichtnelke im Garten im Juni
Lichtnelke (Ich habe Samen gesammelt, wenn jemand Interesse hat!)
Inkarnatklee

Ist die Welt so schlecht, wie sie scheint?

Nein, versteht meinen ersten Abschnitt bitte nicht falsch. Ich glaube die Welt ist nicht so schlecht, wie sie uns verkauft wird. Vergesst nicht, dass 90% der Nachrichten absichtlich negativ sind. Selbst, wenn es sich um gute Nachrichten handelt, werden sie als schlecht präsentiert. Warum das so ist? Menschen sind viel leichter zu manipulieren, wenn sie Angst haben. Dann sind sie auch viel eher bereit auf etwas zu verzichten.

Ich bin der Meinung, dass wir uns unsere Welt, unser Heim und unser Umfeld selber kreieren. Durch unsere Gedanken und Taten können wir beeinflussen, dass es uns gut geht. Mein kleines (fast schon) Biotop von etwa 300 m² summt und brummt. Und täglich laufe ich entlang der kleinen Steine und bewundere die Natur. Denn das meiste, das hier wächst, hat mir Mutter Natur geschenkt.

Hast du einen eigenen Trick, wie du Bienen und Hummeln anlockst? Oder hast du Erfahrung mit einem eigenen Bienenstock? Denn mein Mann ist fest entschlossen, dass uns ein Zuhause für Honigbienen erfreuen wird.

Du kannst diese Bilder gerne auf Pinterest teilen:

Lockt die Bienen und Hummeln in euren Garten

Lockt die Bienen und Hummeln in euren Garten

Izabella

Ich liebe Musik, Gesang und Tanz, Bücher, Wälder, meine Familie und unser wunderbares Grundstück, das sich langsam aber sicher in einen Garten verwandelt. Ich backe und koche, weil und wenn es mir Spaß macht - habe ich keine Lust, gibt es auch bei uns (Fertig)Pizza!
Über Kommentare freue ich mich sehr! Spam wird gelöscht, ebenso sinnlose Beleidigungen! Mein Blog läuft über einen Rechner, der von Ökostrom versorgt wird.

13 Kommentare

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  • Toller und informativer Beitrag ! Permakultur im Tomatentopf – Bohnen und Tomaten kann ich mir kaum vorstellen, wie groß ist der Tomatentopf ? ;-). Aber das eine oder andere werde ich sicherlich einmal ausprobieren. LG Birthe 🙂

    • Liebe Birthe,
      der Topf hat einen Durchmesser von 50cm, also ganz ordentlich! Die Bohnen wachsen wirklich super!!!! Ich bin begeistert!
      Viele Grüße, Izabella

  • Sehr engagiert geschrieben. Ich bin jedenfalls überzeugt, aber…
    Hört sich -wie gesagt- echt gut an, aber ich find das ganze nicht so einfach, in einem Mini-Garten in ner Eigentumswohnanlage, den ich zwar nutzen darf aber mich eigentlich an den Bebauungsplan halten muss. Zudem wurde er erst vorletzten Herbst neu angelegt, also sind auch die Büsche noch klein und „durchsichtig“. Doch die Felsenbirnen haben im Frühjahr Bienen und Hummeln mit vielen Blüten beglückt – und mich bald mit vielen Beeren. Bald… Darüberhinaus war ich dieses Jahr schon mutiger von wegen dem anpflanzen. Der Lavendel vor und der ein- oder andere Bodendecker unter der noch lichten Hecke blühen tlw. seit dem Frühjahr und werden regelmäßig angeflogen. Die „Fette Henne“ vor den Büschen blüht ja erst später, aber da gibts dann für die Kleinen auch einiges zu sammeln.
    Derzeit fliegen die Hummeln gerne meinen Borretsch im Blumentopf neben der Terrasse an. Doch leider blüht der dieses Jahr sehr spärlich – ob es wegen der Läuse ist? Vielleicht krieg ich die ja wieder weg. So kann ich vom Borretsch jedenfalls nichts ins Essen schnippeln – und die Kleinen Brummer haben nur sehr wenige Blüten.
    Mal sehen was mir für nächstes Jahr noch so einfällt, dass es noch lebendiger wird in meinem kleinen Gärtchen. Aber wenn ich deinen Blog fleißig mitlese kann ich bestimmt die ein- oder andere Idee ausprobieren.

    • Liebe Claudia,
      Natürlich ist in einem kleinen Garten nicht so viel möglich! Aber wie du das auch angegangen bist: Ein paar kleinere Pflanzen, die mit der Zeit wachsen und beide Seiten mehr und mehr erfreuen 🙂 So könnte jeder einen kleinen Beitrag leisten!
      Ich freue mich, wenn ich dir hilfreiche Anregungen geben kann!
      Viele Grüße, Izabella

  • Wir haben jede Menge Honigbienen und Wildbienen im Garten… witzigerweise sogar mehr Hummeln als Honigbienen, obwohl direkt am Zaun ein Bienenstock der Nachbarn steht.
    Aktuell stehen der Weißklee im Rasen, der Lavendel und der Salbei besonders hoch im Kurs; wir haben hier ja jede Menge, was blüht. Die Phacelia und der Borretsch fangen gerade an zu blühen – das sind beides ja auch wahre Bienenmagneten.
    Ich mag das immer sehr, im Garten zu sein und das geschäftige Brummen zu hören. 🙂

    Liebe Grüße
    Anne

  • liebe Izabella, ich finde es auch total wichtig, dass jeder, der ein bisschen Erde zur Verfügung hat, etwas für die Bienen und Insekten tut! Selbst wer keine Zeit hat, um Blumen auszusäen, kann mit blühenden Hecken für Nahrung sorgen. Zum Beispiel Felsenbirne, Holunder, Schlehe, Blutjohannisbeere, Deutzia, Weigelie usw. Bisher habe ich erst drei davon, aber ich möchte immer mehr davon anpflanzen. Außerdem habe ich eine Blumenwiese eingesät, weiß aber nicht ob das was wird, und sehr viele Sonnenblumen. Die sind auch für Vögel gut. Den Klee lasse ich für die Bienen stehen, und das Gemüse sowie Lavendel mögen sie auch gern.
    Liebe Grüße!
    Amely