Der Herbst ist bei mir irgendwie die Brotback-Zeit. So habe ich neulich meinen Sauerteig wieder aktiviert. Und jetzt, da die Ernte des Sommergemüses fast abgeschlossen ist, habe ich zum ersten Mal ein Kartoffelbrot gebacken.
Ich habe zwar schon öfter darüber gelesen, es jedoch nie gebacken. Aus Faulheit? Weiß ich nicht, denn anspruchsvoll finde ich dieses Rezept nicht gerade. Bei meinem ersten Versuch ist ein Kartoffelbrot Brocken entstanden. Das heißt nicht, dass es hart war, wie ein Felsen, nein im Gegenteil! Aber das Gewicht eines Neugeborenen hatte es schon fast… Und das Ergebnis! Wahnsinnig lecker und saftig!
Aber jetzt erst einmal Schritt für Schritt, zur Anleitung des Kartoffelbrotes. Es handelt sich dabei um ein Kartoffelbrot mit gekochten Kartoffeln, ohne Sauerteig, dafür mit Hefe.
Utensilien für das Kartoffelbrot
- ganz wichtig: SAUBERE HÄNDE
- eine große Schüssel
- Kochtopf
- 1 Küchentuch
- Gabel oder Kartoffelstampfer
- ein paar Esslöffel
- Handrührgerät* oder Ähnliches
Zutaten für das vegane Kartoffelbrot
- 1 kg Dinkelmehl (ich habe Vollkorn daheim)
- 1 kg Roggenmehl (dasselbe: Vollkorn)
- 1 kg Kartoffeln (Ihr seht schon, woher der Brocken kommt)
- Wasser zum Kochen der Kartoffeln
- 500 ml Wasser
- 20 g Hefe
- 30 g Ursalz*
- Salz zum Kochen der Kartoffeln
Zubereitung für dieses einfache Kartoffelbrot
- Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. Dann ab in den Topf mit ihnen und so viel Wasser hinzufügen, dass die Kartoffeln gerade so bedeckt sind. Etwas Salz dazu. 15 Minuten kochen.
- Die Hefe in einem großen Glas Wasser auflösen und stehen lassen.
- Die Mehle mit dem Salz vermischen, damit es sich gleichmäßig verteilt.
- Die Kartoffeln samt heißer Flüssigkeit grob stampfen. Mich stört es gar nicht, wenn später im Brot kleine Kartoffelstückchen sichtbar sind.
- Nun „Kartoffel-Brei“ zum Mehl hinzufügen und vermischen, so gut es geht.
Das hier ist nun ein wichtiger Tipp!!
Vermischt das Mehl mit den Kartoffeln, direkt, wenn sie heiß und fertig gekocht sind. Denn: Wenn ihr im Anschluss das kalte Wasser (ca. 500 ml) und das Hefewasser dazu rührt, ist der Teig wundervoll warm. An und für sich ist das nichts Besonderes – Hallo Physik! ABER und das ist das Entscheidende: Dank des Warmen Brotteiges braucht das Brot jetzt nur 1 Stunde, bis es das Volumen verdoppelt hat! Gerade auch deshalb braucht ihr nur so wenig Hefe.
Ich habe geschrieben, dass ihr saubere Hände braucht. Vielleicht seid ihr im Besitz eines tollen, teuren Küchengerätes, das nebenbei 10 Minuten lang knetet? Nun, ich nicht! Ich habe alles mit der Hand geknetet, bis sich der Teig von der Schüssel gelöst hat und das komplette Mehl verarbeitet war.
- Die Schüssel mit dem Brotteig abdecken und 1 Stunde warten, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
- Ab in den Ofen mit dem Brot: 30 Minuten lang bei 240° C und danach 60 Minuten lang bei 180° C.
- Probe machen mit dem Schaschlikspieß aus Edelstahl. Wenn noch Teig dran bleibt, nochmal 15 Minuten lang bei 180° C backen.
Womit backe ich eigentlich meine Brote?
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Mein größter Tipp an euch: Investiert in Gusseisen! Ich habe mittlerweile eine Gusseisen Backform*, in die ca. 1,5 kg Brotteig passt. Mein Fazit: NIE WIEDER SILIKON!!! Der Geschmack ist unübertrefflich!
Außerdem habe ich einen Gusseisen Bräter* geschenkt bekommen, der innen drin lackiert ist. Für dieses Kartoffelbrot ist das genau der richtige Behälter! Außerdem sind Gusseisen Töpfe immer induktionsfähig.
Nun fragt ihr euch sicher: Weiß die Gute eigentlich, dass man diese Gusseisen Töpfe/Pfannen nicht mit Spülmittel putzen darf? Ja, das weiß ich! Und wenn man solch eine 5 kg Backform das erste Mal in der Hand hat, kann man sich nicht vorstellen, dass man das Brot da jemals wieder heraus bekommt.
Keine Panik: Das alt bewährte Backtrennmittel verhilft in jeglicher Not – Vorsorge ist gefragt, hinterher bringt es nix!
- 50 g Kokosöl oder Butterschmalz
- ebenso 50 g Raps- oder Sonnenblumenöl
- und 50 g Mehl deiner Wahl
Alles gut verrührt, reicht ein halber Esslöffel von diesem Backtrennmittel. Mit einem Silikonpinsel verteile ich das Mittel komplett in der Backform. Wenn das Brot fertig ist, drehe ich die Backform um und es hüpft mir direkt in die Hand. Mir ist noch nicht angebrannt, noch nicht einmal über dem Feuer!
Und wenn du das Kartoffelbrot nächsten Jahr nachbacken willst und dazu deine einen Kartoffeln aus deinem Gemüsebeet verwenden möchtest, erfährst du in den Beiträgen, wie das geht.
So, genug von mir: Was hältst du vom Kartoffelbrot? Kennst du es schon? Findest du es auch so herrlich, wie ich?
Mit diesem Artikel nehme ich Teil an der Blogparade „Lecker für jeden Tag„. Außer mir mit dabei sind:
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[…] von Haus und Beet Frances von carry on cooking Ronald von Fränkische Tapas Elsa von Einfach Elsa Stephie von […]
[…] von Haus und Beet mit “Das einfache Kartoffelbrot”, Tina von Küchenmomente mit einem “Milwaukee-Brot”, Frances von carry on cooking mit […]
Kartoffelbrötchen habe ich mal gemacht- die fand ich auch richtig lecker ! An Deinem Kartoffelbrot werde ich mich mal versuchen. Und Respekt, dass Du den Teig per Hand knetest- das ist nicht ohne !!!
Lieben Gruß,
Stephie
[…] Haus und Beet: Das einfache Kartoffelbrot […]
Ich habe schon länger kein Kartoffelbrot mehr gebacken, es wird definitiv wieder Zeit dafür.
Eine längliche Gusseisenform habe ich auch schon überlegt, zur Zeit backe ich im runden Gusseisentopf, aber für Toastbrot, wäre das toll *.*
Wie lange hält sich denn dein Backtrennmittel? Oder muss man das jedes Mal anrühren?
lG
Christna
Das hört sich ja einfach an. Ich liebe solche unkomplizierte Rezepte. Und ich kann tatsächlich die eigene Ernte (Kartoffeln) für dieses Brot nehmen. Hab noch einen schönen Sonntag. Liebe Grüße Silke
Wow, das ist ja ein ganz schöner Brocken! Aber man unterschätzt immer, wie schnell richtig leckeres Brot verputzt ist…Ich backe meine Brote auch oft in einem Gusseisen-Topf, aber eine reine Brotbackform wäre auch mal eine Überlegung wert. Wenn ich das Brot so sehe…ich glaube, bei mir gibt´s auch bald wieder eins mit Kartoffeln 🙂 .
Liebe Grüße
Tina
[…] Haus und Beet: “Das einfache Kartoffelbrot” […]
Deine Brotgröße war bei unserer siebenköpfige Familie die Standardgröße. Bei uns heißt der kurz Fünfer (fünf Pfund).
Kartoffelbrot habe ich noch nie probiert, aber Deine Fotos machen wirklich Appetit darauf.
Die Franken machen aus ihren Kartoffeln fast ausschließlich Klöße. Vielleicht bleiben ja mal ein paar Kartoffeln übrig und dann wag ich mich an Dein tolles Rezept.
Vielen Dank für Deinen tollen Beitrag und noch einen schönen Sonntag.
Dein Kartoffelbrot sieht wirklich lecker aus – ich habe schon kleine Brötchen gebacken und fand das super lecker. Dein Brot ist dementsprechend der „Nachfolger“, den ich mal backen sollte 😉
Liebe Grüße
Elsa
Hmm, ich glaube Du meinst eher die Chemie als die Physik in Deinem Beitrag 🙂
Kartoffelbrot klingt aber sehr gut. Muss ich einmal probieren, aber in kleinerer Menge.
LG Kathrin
Hallöchen Izabella,
ich habe ein ähnliches Rezept schon mehrfach gebacken und wenn es auf den Tisch kommt, ist es immer ganz schnell wieder weg. 😉 Ich verwende für die Zubereitung allerdings das Kartoffelkochwasser (natürlich nur noch lauwarm) und habe so noch mehr Kartoffelgeschmack im Brot.
Liebe Grüße
Katrin
Liebe Katrin,
Ja so mache ich das auch! Ich verwende genauso viel Wasser, damit die Kartoffeln bedeckt sind. Wenn sie fertig sind, stampfe ich sie direkt im Wasser. Ich nehme das Ganze heiß her. Durch das Mehl kühlt die Masse sowieso sehr schnell wieder ab und das schadet dann der Hefe nicht mehr.
Viele Grüße, Izabella
Liebe Izabella,
Du hast mich vollkommen überzeugt … ich werde am Montag ein Kartoffelbrot backen (versuchen 😉)
Hätte aber vorher noch ein paar klitzekleine Fragen an Dich…
Ich würde gerne die Hälfte von dem Rezept machen, denn ein Brot von über 2 kg ist uns defenitiv zu viel, so einen großen Topf hab ich auch garnicht … 🙈
Ich hab zwar so ein Gußeisenteil, das ist aber rund und mein letztes Brot wog 1,4 kg, und der Topf war damit auch gut ausgefüllt gewesen 😳
Also, wie ist das? Wenn ich von allem die Hälfte nehme? Reduziert sich dann auch meine Backzeit oder bleibt die gleich??
Und dann die Hefe, wie warm muss das Wasser sein in der ich die Hefe auflöse? Hättest Du da vllt eine Gradzahl für mich? Ich versuche zwar immer dieses „in warmen Wasser auflösen“ zu fühlen, doch warmes Wasser für die Hefe ist nicht unbedingt das warm was ich an den Händen empfinde, verstehst Du was ich meine…!?
Und da alle guten Dinge 3 sind, hab ich noch eine 3te Frage 😎
Dieses Ursalz, kann ich da auch „hundsgewöhnliches“ Speisesalz nehmen? Ich selbst benutze, egal ob zum backen oder kochen, regelmäßig Jodsalz…
Ich hoffe Du kannst meinen Wissensdurst über die Dinge löschen 🙄
Ganz herzliche Grüße aus dem kleinen, aber feinen Saarland
Lissy
🙂 ich versuche es: du nimmst die Hälfte der Zutaten, die Backzeit wird sich nicht ganz halbieren. Gib ihm 35 Minuten und stech mit einem Schaschlikspieß hinein. Bleibt Teig kleben, gibst du ihm nochmal 10 Minuten. Und so weiter.
Das Wasser für die Hefe ist eigentlich total egal. Es darf auf keinen Fall heiß sein.
Ich kann normales Salz leider nicht einschätzen. Mit Jodsalz wäre ich sehr vorsichtig: nimm vielleicht die Hälfte der angegebenen Menge. Also die Hälfte der Hälfte, wenn dein Brotteig halb so groß wird.
Konnte ich deine Fragen klären?
[…] Also musste Ersatz her: In meiner [amazon_textlink asin=’B016DGV4E0′ text=’Gusseisen Brotbackform‘ template=’ProductLink‘ store=’hubde-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’a40e53ac-d38a-11e8-ba16-19a616d1d09d‘]* backe ich nun jede Woche leckeres Brot. Außerdem habe ich einen beschichteten [amazon_textlink asin=’B06XWRY124′ text=’Gusseisentopf mit Deckel‘ template=’ProductLink‘ store=’hubde-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’c38ff886-d38a-11e8-bf10-6b04ccb9c902′]* bekommen. Diesen nehme ich her, wenn der Teig mal wieder etwas größer gerät. Das passiert mir zum Beispiel sehr gerne beim Kartoffelbrot. […]
Huhu! Ich würde gern wissen wie groß die Form sein muss für diese Menge. Und kann man das ganze auch halbieren?
Danke schon mal im voraus!
Lieben Gruß die Kathinka
Halli Kathinka,
klar kannst du die Menge halbieren! Dazu würde ich sogar raten, da die Menge echt viel ist 😀 Wie groß muss die Form sein… In eine normale Kastenform (ca. 30 cm Länge) passt die Hälfte gut hinein. Mit 1 kg Mehl ist solch eine Form schon zu voll! Also maximal 750 g trockene Zutaten!
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen 🙂
Viele Grüße, Izabella
Auf jeden Fall!
Danke!
Huhu!
Jetzt muss ich doch nochmal fragen. Wie groß muß die Backform für das Originalrezept sein?
Liebe Grüße
Kathinka
Liebe Kathinka,
Ich weiß es nicht genau. Ich backe immer ziemlich große Brote… Ich fürchte eine „Normalgröße“ ist zu klein…
[…] von Haus und Beet mit “Das einfache Kartoffelbrot”, Tina von Küchenmomente mit einem “Milwaukee-Brot”, Frances von carry on cooking mit […]