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Pflanzen düngen mit biologischen Hilfsmitteln

Pflanzen düngen biologisch
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Der Frühling ist endlich angekommen, die Pflanzen strecken sich in die Höhe und das Leben beginnt wieder sich zu zeigen. Natürlich schießt einem Gärtner dabei gleich in den Kopf, dass die Pflanzen nun frische Nährstoffe brauchen. Pflanzen düngen steht jedes Jahr im Frühling an einer sehr wichtigen Stelle.

Pflanzen düngen – Womit ich nicht dünge

In meinen früheren Beiträgen habe ich es schon erwähnt: Während sich Bayer in Deutschland zunächst einen guten Namen gemacht und sich zum Riesen-Konzern entwickelt hat, ist sein Ruf nun vollends ruiniert. Zumindest trifft dies bei Menschen wie mir zu, die sich Monsanto nicht hierher holen wollen. Näheres zu diesem Thema könnt ihr in meinem Artikel „Glyphosat und sein Nachfolger Dicamba“ nachlesen.

Deshalb kommt bei mir kein synthetischer Dünger in meinen Garten, denn ich muss davon ausgehen, dass er von dieser Firma stammt.

Pflanzen düngen – Nur womit?

Ich verwende ausschließlich biologischen Dünger. Dabei kaufe ich jedoch nicht die Plastikflasche, auf der steht „Bio-Dünger Konzentrat“. Auch diese sind mir einfach nicht sympathisch. Stattdessen recherchiere ich jedes Jahr aufs Neue, was es für natürliche Düngemittel auf dem Markt gibt oder gar im eigenen Garten wächst.

Meine liebsten Düngemittel, die käuflich sind

  1. Komposterde

Mit Kompost Pflanzen düngen
Kompost

In jedem Baumarkt und Gärtnereien ist Komposterde in unterschiedlich großen Säcken vorhanden. Ich kaufe immer gleich mehrere 20 kg Säcke. Diese Erde steckt voller natürlicher Nährstoffe, die sie langsam an die Pflanzen abgibt. Jedes Jahr bekommen unsere Bäume reichlich Komposterde zu ihren Füßen und sind damit sehr zufrieden.

Als oberste Schicht lässt sich die Komposterde sehr gut auf Beeten verteilen. Wenn man sie mit der vorhandenen Gartenerde mischt und mit Hilfe eines Rechen ein wenig einarbeitet, steht dem Blütenmeer nichts mehr im Wege.

Selbst der Rasen lässt sich mit Komposterde düngen: Sie wird in einer dünnen Schicht von ungefähr 2 cm verteilt. Im Anschluss mit Rechen glatt ziehen und einwirken lassen.

Auch unsere Pflanzkübel erhalten jeden Frühling eine Schicht Komposterde. Mir ist dabei noch nicht aufgefallen, dass sie keinen Platz gehabt hätte. Sowieso frage ich mich ständig, wohin die Erde aus den Kübeln schwindet. Fressen die Pflanzen sie auf?

Der Nachteil von Komposterde ist zunächst sein Gewicht: Es ist natürlich viel leichter ein Pulver zu verstreuen, als Erde. Außer, ihr seht es wie ich und spart euch in der Woche das Fitnessstudio. Außerdem verliert Kompost natürlich mit der Zeit die Nährstoffe. Im späten Sommer sollte daher erneut Kompost verteilt werden.

  1. Schwarzes Gold von EM Chiemgau

Ich habe EM und ebenfalls EM Chiemgau schon ein paar Mal erwähnt. An dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen, dass ich von dieser Firma keinen Cent erhalte. Dennoch erwähne ich sie  sehr gerne und kaufe regelmäßig bei ihr ein.

Das Schwarze Gold von EM Chiemgau besteht aus fermentiertem Hühnermist. Er wird in Form von Pellets in Eimer gefüllt. Diese streue ich 2 Mal im Jahr aus. Zwar hat mir die Verkäuferin gesagt, dass sie sich nicht eignet, um z.B. Rasen zu düngen. Die Pellets sollen nämlich mit dem Rechen in die Erde eingearbeitet werden, damit sie sich auflösen.

Meine Erfahrung mit diesem Schwarzen Gold zeigt aber, dass bereits ein wenig Regen oder Gießwasser den Hühnermist aufweichen. Bereits 2 Tage, nachdem ich es verstreue, sieht man von den Kügelchen nichts mehr.

Genau, wie bei der Komposterde, handelt es sich beim Schwarzen Gold um einen Langzeitdünger. Das Ergebnis sieht man demnach erst nach Monaten und nicht innerhalb von einer Woche. Dafür stärken sie die Erde nachhaltig und auf Dauer.

  1. Hornspäne

Hornspäne eignen sich auch ideal, um Pflanzen langfristig zu düngen. Über Wochen hinweg zersetzt sich das Horn und gibt seine Nährstoffe langsam ab. Hierbei handelt es sich um ein natürliches Düngemittel, das nicht vegan ist. Es wird nämlich aus den Hörnern und Hufen von Rindern gewonnen.

Ich bin absolut dagegen, dass den Kühen ihre Hörner abgesägt werden – das wollte ich nur einmal klarstellen. Meine Hoffnung ist, dass zumindest ein Teil der Hornspäne nach der Schlachtung gewonnen wird. Auch an den Füßen der Tiere befindet sich das wertvolle Horn. Möchte ich wissen, ob das stimmt? Ich glaube lieber nicht! Mit der Bio-Sorte sollten wir alle auf der sicheren Seite sein. Demeter, zum Beispiel, verbietet das Entfernen von Hörnern an der lebendigen Kuh.

Allerdings könnt ihr auch anfangen eure eigenen Fuß- und Fingernägel zu sammeln, ebenso eure Haare aus der Bürste. Diese bestehen genauso aus Horn und eignen sich ideal zum Düngen.

  1. Bodenaktivator

Der Bodenaktivator lockt viele Kleinsttiere an, insbesondere Regenwürmer. Diese Sorgen dafür, dass die Erde locker und durchlässig wird, Staunässe vermieden und Pflanzenreste vertilgt werden. Seitdem ich eine Ladung Bodenaktivator* verteilt habe, wimmelt unsere Erde vor Regenwürmern. Das merke ich immer daran, wenn ich eine neue Pflanze einsetze und Erde aushebe.

  1. Schafswolle

Schafwolle zum Düngen von Pflanzen
Schafwolle zum Düngen von Pflanzen

Mittlerweile gibt es Schafswolle ebenfalls in Pellet-Form. Man bekommt sie jedoch auch direkt nach der Schur. Auch sie ist ein Langzeitdünger, der mit der Zeit zersetzt wird. Zudem hat sie die Eigenschaft, dass sie sehr viel Wasser in sich aufsaugen kann. Im Boden eingearbeitet gibt sie demnach Stück für Stück Nährstoffe ab und versorgt die Pflanzen zusätzlich mit Wasser.

Vor allem die erste Schur von Jungtieren kann nicht für Wolle verarbeitet werden. Es gibt sie öfter sehr kostengünstig zu kaufen. Sucht doch einfach einen Schafzüchter in eurer Nähe und fragt ihn, ob ihr unbehandelte Wolle abkaufen könnt.

Pflanzen düngen mit kostenlosen Hilfsmitteln

  1. Kompost

Natürlich ist Kompost etwas, das jeder von uns selber herstellen kann, sogar auf kleinstem Raum. Mit der Zeit entsteht (hoffentlich) genug Kompost, um keinen dazukaufen zu müssen.

Wenn ihr wissen wollt, was ihr kompostieren könnt, lest diesen Beitrag.

Meine Lieblingsmethode, um Kompost zu produzieren ist mein treuer Begleiter, der Bokashi Eimer*. In ihm werden Essensreste fermentiert. Der Bokashi kommt im Anschluss direkt in den Garten und wird in die Nähe der Pflanzen vergraben.

Nähere Informationen zum Bokashi lest ihr hier. Außerdem habe ich auch schon über meine Erfahrungen mit Bokashi berichtet.

  1. Brennnesseljauche

Brennnessel für Pflanzen düngen
Dünger aus Brennnesseln

Mittlerweile packe ich bei einem Spaziergang immer eine Tüte mit ein. Meistens finde ich unterwegs etwas, das ich unbedingt mitnehmen möchte. So habe ich bereits öfter Brennnesseln gesammelt. Daraus lässt sich nämlich zum einen ein toller Dünge herstellen, zum anderen wirkt der Saft Wunder gegen Blattläuse.

Kati ist draussen hat wunderbar den Vorgang beschrieben und auch den wichtigen Unterschied, wann der Brennnesselsud gegen Blattläuse hilft und wann er düngt.

Vielleicht habt ihr ja Brennnesseln im Garten und wisst nicht, was ihr damit anstellen sollt? Lasst den Roundup (GLYPHOSAT) ruhig im Laden stehen, schneidet die Brennnesseln mit Handschuhen ab und übergießt sie mit Wasser.

  1. Pferde- oder Kuhmist

Kuhfladen zum Düngen
Kuhfladen zum Düngen

Jeder Stallbesitzer und Bauer hat einen Überschuss an Mist der Tiere. Nimmt euch einen verschließbaren Eimer mit, klopft beim nächsten Bauern an und bittet ihn um 1 Schaufel voll Kacke. 🙂 Nennen wir das Kind doch mal beim Namen!

Stark verdünnt ist Mist ein wunderbares Düngemittel und enthält sehr viel Stickstoff. Stark- und mittelzehrende Pflanzen benötigen sehr viel Stickstoff. Euren Pflanzen passiert dabei nichts schlimmes, man soll sowieso immer nur von unten gießen. Der Geruch verfliegt ebenfalls nach ein paar Tagen. Das ist auch so, nachdem die Bauern ihre eigenen Felder versorgt haben.

Ich persönlich habe mir von der Bäuerin meines Vertrauens schon öfter Kuhmist geholt, ihn sogar über den Winter fermentiert. Diese Masse wird die Grundlage für mein Kürbisbeet bieten.

Pflanzen düngen mit Pflanzen

Phacelia zum Pflanzen düngen
Phacelia, ein wunderschöner Gründünger, der Bienen anlockt

Wir legen unseren Garten immer noch an – das schon seit einem Jahr. Dabei setze ich nicht nur auf gute Erde, von der wir reichlich brauchen. In der nachhaltigen Landwirtschaft gilt folgende goldene Regel: Wenn auf einem Feld 4 Wochen lang nichts angebaut wird, säen die Landwirte Gründünger aus. Dieser dient als Zwischenfrucht und versorgt den Boden mit neuem Stickstoff. Außerdem bedeckt er den Boden, wodurch unerwünschtes Unkraut keine Chance hat und schützt das Feld vor Bodenerosion.

Im Garten sind vor allem Bohnen und Erbsen wunderbare Düngerpflanzen, die auch noch sehr gut schmecken. Sonnenblumen, Lupine und Klee lockern die Erde ebenfalls wundervoll auf und bieten Schutz und Nährstoffe. Außerdem sind sie Magneten für Bienen und andere Nützlinge.

Wenn ihr also so gut wie möglich auf Düngemittel verzichten wollt, könnt ihr mit Hilfe von Mischkultur sehr vieles erreichen. Pflanzen düngen ist überhaupt keine Pflicht. Diese von mir vorgestellten Alternativen sind ebenfalls sehr wirksame Mittel. Sie haben jedoch eine große Einschränkung: Das Ergebnis werdet ihr nicht innerhalb von einer Woche merken. Dafür sind die synthetischen, belastenden Dünger zuständig. Mit Bio-Düngemitteln braucht ihr vor allem eines: Geduld.

Hier ist noch ein kleiner Auszug von der Demeter Verordnung: Was für Düngemittel Demeter Bauern verwenden dürfen.

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Pflanzen düngen biologisch

Dieser Artikel ist verlinkt mit EiNaB und mit der Naturnahen Gartengestaltung.

*Artikel enthält Werbung und Links.

Pflanzen düngen biologisch

Izabella

Ich liebe Musik, Gesang und Tanz, Bücher, Wälder, meine Familie und unser wunderbares Grundstück, das sich langsam aber sicher in einen Garten verwandelt. Ich backe und koche, weil und wenn es mir Spaß macht - habe ich keine Lust, gibt es auch bei uns (Fertig)Pizza!
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