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Dieses Jahr haben wir uns für die Familie ein ganz anderes Weihnachtsgeschenk ausgedacht: Jeder hat genug Bücher, Schals und Pullover. Die Alternative wäre gewesen Geld zu verschenken oder ein Gutschein für ein Restaurant. So wirklich zufrieden ist damit niemand, denn wie jedes Jahr, hätten wir 2 Stunden miteinander verbracht, gegessen und uns – hoffentlich in Frieden – wieder voneinander verabschiedet; Bis zum nächsten Jahr.
Dekorationen selber zu kreieren ist gerade sehr modern: „Do It Yourself“ heißt der Trend, kurz DIY. Das ist gar nicht meine Stärke. Ich bin zwar kreativ, jedoch malen kann ich nicht. Geschweige denn der Rest meiner Familie. Mal ehrlich, seit dem Kunstunterricht in der Schule hatte kaum einer von uns einen Pinsel und Farbe in der Hand.
Es ist also ein Glück, dass Harald Tröstl, Künstler und Mallehrer, ein Atelier in München hat, in dem er Malkurse für Gruppen gibt. Sein Versprechen ist, dass auch Anfänger innerhalb von 6 Stunden ein schönes Bild malen können. Sein Prinzip ist es, den Schülern das „Malen für Faule“ beizubringen, ganz nach der Bob Ross Methode. Schließlich malte dieser in seinen 403 Folgen seiner Serie „The Joy of Painting“ wunderschöne Landschaftsbilder innerhalb von einer halben Stunde. Das werden wir doch wohl in 6 Stunden auch hinbekommen?!
Harry nennt es Malen für Faule, da man mit relativ wenig Technik doch viele Bilder nach kurzer Zeit malen kann. Spoiler: Es stimmt wirklich!
Der Kurs beginnt und alle sind gespannt
Nach einer kurzen Begrüßung steigt Harry gleich in die Materie ein: Die Leinwände hat er bereits grundiert mit flüssigem Weiß, damit die Ölfarben schön aufgetragen werden können. Jeder der 9 Teilnehmer hat seine eigene Staffelei, mit eigenen Farben und eigenen Pinseln. Mit Hilfe eines dickeren Pinsels, einem Fächerpinsel und einer Art Spachtel können wir ein dunkles Blau, ein helles Blau, ein Schwarz, ein Gelb und ein Weiß auftragen. Mit dem zweiten dickeren Pinsel sollen wir nur wenig arbeiten, damit der möglichst sauber bleibt und auf dem Bild keine unschönen Flecken verursacht.
Zunächst erklärt Harry die Technik, um die Ölfarben mit dem dickeren Pinsel aufzunehmen. Das sieht wirklich sehr einfach aus, erfordert indessen ein wenig Übung. Mit dem Dunkelblau zeigt er, wie sowohl der Himmel, als auch das Wasser gestaltet werden. Beide benötigen unterschiedliche Bewegungen der Hand und Menge der Farbe.
Der erste Pinselstrich
Nach dieser Einleitung ist jeder Einzelne gefragt: Blaue Farbe wird auf den Pinsel gebracht und der Himmel auf die Leinwand gemalt. Dabei hat man das Gefühl, dass man die Leinwand abwatscht. Dagegen soll das Wasser gestrichen werden, immer von außen nach innen. Die helle Wasserreflexion ist ganz einfach die weiße, unbemalte Leinwand. Bei jedem neu hinzugefügten Element ist das Wichtige, dass mit dem Pinsel im Anschluss verblendet wird, damit die Übergänge fließend sind.
Neben der Wahl des richtigen Pinsels ist natürlich auch die Haltung in der Hand entscheidend: So benutzt man mal die dicke, mal die schmale Seite, nur eine Ecke oder die gesamte Fläche. Dazu schreibe ich noch später einige Sätze.
Wir dürfen die Farbe Weiß verwenden
Wie oft überlegt man wohl, wie Wolken gemalt werden? Im meinem Fall lautet die Antwort darauf „Nie“! Es leuchtet mir daher ziemlich schnell ein, dass Wolken oben eine Kontur haben und nach unten verschwimmen. Mit dem Fächerpinsel kreisen wir also schlangenförmige, unregelmäßige Muster, die sofort mit dem noch unbenutzten dickeren Pinsel nach unten verstrichen und nach oben sanft verblendet werden. Reihe für Reihe, von oben nach unten malen wir dieses Wetterphänomen.
Harry malt jeden Schritt auf seiner eigenen Leinwand vor, damit wir alles nachmachen können. Komischerweise sieht es bei ihm sehr einfach und logisch aus. Er geht bei jedem Schritt durch den Raum, sieht sich jedes einzelne Bild an und gibt hilfreiche Tipps. Zum Glück korrigiert er auch gröbere Fehler.
Zart besaitete Gemüter dürfen sich die spitzen Sprüche nicht zu Herzen nehmen. Harry hat schließlich schon alles gesehen: Auch sein Kühlschrank wurde schon von Kursteilnehmern geplündert. Besonders neunmalkluge Lehrer, die gerne alles besser wissen, bekommen vorgeführt, dass sie nicht immer perfekte Leistung bringen. In unserer Gruppe gab es 4 Lehrer – armer Harry!
Und dennoch glaube ich nicht, dass wir die schlimmste Gruppe sind. Bei insgesamt 2500 Schülern sind sicherlich welche dabei, die anstrengender waren!
Der Berg ruft und die erste Kanne Kaffee ist leer
Für Kaffeejunkies, wie mich, ist es ein Hochgefühl, dass Harry eine Kaffeemaschine vor Ort hat. Spätestens zum Malen des Berges hat mein Körper ganz laut nach Koffein gebrüllt.
Dabei muss ich betonen, dass der Berg selber gar nicht schwer ist: Mit dem Spachtel streicht man die Farbe schwarz möglichst steil und weit oben, sodass 5 Spitzen entstehen. Nach der Korrektur von Harry kommt die eigentliche Herausforderung: Der Schnee.
Dieser wird aufgetragen, erneut mit Hilfe des Spachtels, ohne Druck und in einer fließenden Bewegung, die gleichzeitig Drehen und Ziehen erfordert. Bei richtiger Technik entsteht ein wunderschöner, sonniger und verschneiter Berghang. Auch hierfür ist die Handhaltung entscheidend.
Während Harry („STOP, Ich bin gleich DA!“) unsere Bilder rettet, haben wir genug Zeit für eine Mittagspause. Es ist wirklich anstrengend so lange zu stehen, zusehen und zu malen.
Die Tannen – Oh du heiliger Tannenbaum
Kleine Anekdote für das bessere Verständnis des Tannenbaum-Dilemmas: Harry gibt auch Privatstunden, die von fleißigen und motivierten Schülern in Anspruch genommen werden. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass er vor kurzem mit seinen Schülern 1,5 Stunden lang (!!!!) nur Tannen geübt hat.
Diese Zeit haben wir an unserem Kurstag nicht. Da es mein zweiter Kurs ist, weiß ich, was ich zu tun habe: Während uns Harry erklärt, wie Tannenbäume gemalt werden, stehe ich da und halte meinen Fächerpinsel. Warum? Während der 10 Minuten versuche ich die Haltung des Pinsels einzunehmen, die Harry vormacht. Der Rest der Erklärung ist mir nicht so wichtig, bis auf die Tatsache, dass die Bewegung immer gerade nach vorne ist. Der Fächerpinsel wird schräg nach oben und schräg nach links gehalten (von Rechtshändern). Die Bewegung geht nach vorne, die rechte untere Ecke des Pinsels wird zuerst aufgesetzt, im Anschluss der Rest auch.
Harry wird ungeduldig, wenn
- ihr den Pinsel dreht
- ihr nicht zuhört
- der Pinsel nicht schräg gehalten wird
- ihr euch nicht an die Anweisungen haltet
- ihr den Pinsel bei jedem Ansetzen in eine neue Position dreht
- ihr nicht zuhört
- ihr den falschen Pinsel verwendet
Wenn der Pinsel dauernd gedreht wird, malt ihr eine Trauerweide oder eine sehr stark ausgetrocknete Tanne, die kurz davor ist ihr Nadeln zu verlieren.
Das Gute ist, dass Harry so viel Erfahrung hat, dass er auch die traurigsten Tannen retten kann. Allerdings wird das dann ein kleiner Wald, denn die schwarze Farbe ist sehr schwer zu entfernen.
Ein bisschen Wiese, ein kleiner Waldstreifen zu den Füßen des Berges und das Bild ist fertig
Vor dem Tannendebakel mischen wir Gelb mit Schwarz und malen einen Wald, der sich im Wasser spiegelt, zu den Füßen des Berges.
Außerdem lernen wir zum Schluss des Tages noch, wie sich eine Wiese und das Licht der Sonne auf die Tannenzweige auftragen lassen. Beides ist erstaunlich leicht und wir sind alle vollkommen erschöpft.
Die Ergebnisse lassen sich wirklich sehen und wir können wahrhaftig behaupten, dass wir – mit ein wenig Hilfe – innerhalb von 6 Stunden ein sehr schönes Bild gemalt haben.
Von Kurs zu Kurs verstehe ich die Abläufe und Techniken besser und werde sicherlich noch einen belegen!
Danke, Harry, für deine Geduld mit uns und auch für die Möglichkeit so ein schönes Familien Weihnachtsgeschenk verbringen zu dürfen!
Habt ihr Lust zu malen, wie Bob Ross? Hier findet ihr Malkurse von Harald Tröstl:
https://www.malforum-muenchen.de/kursinformationen/
Hier findet ihr Haralds Malforum München:
Lindwurmstraße 68
80337 München
info@malforum-muenchen.de
www.malforum-muenchen.de
Zum Künstler und Mallehrer Harald Tröstl
ÖLMALEREI UND BOB ROSS – WIE ALLES BEGANN
Malausbildung bei Eric Wilson, Max Skoblinsky, Gary Jenkins, Kathwren Jenkins, Ralf Heynen und viele mehr. Malen und künstlerisches Gestalten begleitet mich schon mein ganzes Leben. Da ich nun schon einige Lebensjahre hinter mir habe, ist es auch nicht verwunderlich, dass ich schon mit vielen Malmedien arbeitete.
Als ich eines Tages, oder besser eines Nachts, die TV-Sender durchzappte, landete ich beim Türkischen Sender und sah zum ersten Mal Bob Ross®. Das, was am Bildschirm geschah, war wirklich ein Schlüsselerlebnis für mich. Denn wie da ein Landschaftsbild entstand, versetzte mich in ungläubiges Staunen. Ich wollte mehr wissen und besser werden. In Holland wurde ich dann zum CRI® (qualifizierter Lehrer Landschaften) ausgebildet. Anschließend zum CRWI® (qualifizierter Lehrer Wildtiere) und zum CRFI® (qualifizierter Lehrer Blumen).
Ich gehöre zu den einzigen und ersten Lehrern in Europa, die von Gary und Cathwren Jenkins offiziell autorisiert sind als J-CAT (Jenkins-Certified Art Teacher) Blumenmalkurse in seiner Technik zu unterrichten.
Grundsätzlich bringt mir der rege Kontakt mit Künstlern aus vielen Ländern der Welt neue Einsichten erweitert meinen künstlerischen Horizont und lässt mich immer danach streben, mich zu verbessern. Wichtig dabei ist für mich, mich stets hinsichtlich meiner Fähigkeiten kritisch zu hinterfragen. Nur so, so denke ich ist eine Weiterentwicklung überhaupt möglich.
*) Der Name Bob-Ross® die Bob-Ross® Bilder und „the Joy of Painting“® sind eingetragene Handelsmarken / Warenzeichen der Bob Ross Inc. Die Marken „Bob Ross“, CRI, „The joy of painting with Bob Ross“, „Bob-Ross Wet-on-Wet Technique“, „Certified Ross Instructor (CRI)“, „Certified Ross Instructor“, CRIF, CRIW, CRIP, „Joy of painting“ sind eingetragene Handelsmarken der Bob-Ross Inc. P.O. Box 946 Sterling, VA 20167, USA
Liebe Izabella, ich habe einmal eine Folge von Bob Ross gesehen und war total fasziniert. Unglaublich wie schnell dieser eine perfekte Landschaft zaubern kann. Eure Bilder sehen aber auch ziemlich perfekt aus. Wirklich!
LG Kathrin
Liebe Kathrin,
Ich finde Bob Ross wirklich spitze! Und die Technik von ihm ist relativ einfach, man muss nur ein paar Mal üben! Wir hatten ein bisschen Hilfe von unserem Lehrer, aber das Meiste haben tatsächlich wir gemalt 🙂
Klingt wirklich interessant. Besonders, wenn ich überlege, wie lange ich an einer sw-Zeichnung gesessen habe. Sechs Stunden wären der Traum gewesen.
Von Bob Ross hatte ich noch nie gehört, die ersten Videos machen auf jeden Fall neugierig.
LG und danke für die Bilder. Bin gespannt, was du weiter berichten wirst.
Bob Ross hat vor allem so eine beruhigende Stimme 🙂 Wenn man also unter Schlaflosigkeit leidet 😉
Viele Grüße,
Izabella