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Mach dein eigenes Waschmittel aus der Natur!

Waschmittel aus der Natur
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Vor sechs Jahren habe ich aufgehört herkömmliches Waschmittel zu kaufen. Der Grund dafür war auf einer noch eher verdeckten Ebene sicherlich schon die Ökotussi-Einstellung von mir – zumindest behauptet das mein Mann. Tatsächlich war ich schwanger mit Nummer 1 und der Geruch von Waschmittelpulver aus dem Supermarkt hat mir den Magen umgedreht. Ich habe es mir gespart die Inhaltsstoffe durchzulesen. Stattdessen bin ich umgestiegen auf Waschmittel aus der Natur.

Seitdem gehe ich mit offenen Augen (und ungetrübter Nase) durch die Welt.

Die Waschnuss als Waschmittel aus der Natur

Waschnüsse kann man in vielen Reformhäusern und Drogerien kaufen. Ein praktischer Baumwollsack kommt mit der Packung. Dieser darf ebenfalls mit in die Wäsche und sorgt dafür, dass der allgemeine Dreck entfernt wird. Ein wunderbarer Nebeneffekt ist, dass die Wäsche nach nichts riecht. Daumen hoch!

Allerdings hat die Waschnuss einen gewaltigen Haken

Bei uns gibt es 1 kg Waschnüsse bereits ab 11 € zu kaufen. Mit solch einer Menge, schreiben die Hersteller, sind bis zu 330 Waschladungen möglich. Das entspricht knapp 4ct pro Waschgang. Das scheint für uns sehr günstig zu sein und in Theorie auch sehr umweltfreundlich, da sie direkt vom Waschnussbaum in Asien gepflückt und zum Waschen geschält werden. Als Waschmittel aus der Natur also wunderbar!

Die Praxis der Waschnuss sieht folgendermaßen aus

  • Der Weg von ihrem Ursprung zu uns beträgt knapp 7000 km. Das, was die Waschnuss an Umweltfreundlichkeit aufweist, verliert sie aufgrund des Transportes wieder. Die Verschmutzung landet (hoffentlich nur) in der Luft, nicht bei uns im Grundwasser.
  • Die Waschnuss wird in Indien traditionell zum Waschen und Putzen hergenommen, besonders von armen Familien. Da jedoch die Nüsse in den Westen exportiert werden, können sich die Inder das nicht mehr leisten. Sie müssen auf billigere, giftige Waschmittel aus dem Supermarkt zurückgreifen. Also genau die Stoffe, auf die wir Ökotussen verzichten wollen.

Kastanie als Waschmittel aus der Natur

Waschmittel aus der Natur Kastanie
Waschmittel aus der Natur Kastanie

Wir in Europa haben ebenfalls unsere Waschnüsse: Bei uns wächst der Kastanienbaum bis zu 25 Meter hoch und trägt jährlich die braunen Kastanien, aus denen wunderbares Waschmittel entstehen kann. Im Herbst findet man sie wirklich überall. Frisch sammelt ihr sie und schneidet sie klein. 10 Kastanien kommen in ein Glas Wasser, am besten über Nacht. Dieses Waschmittel benutzt man, wie Gewöhnliches auch: Es kommt ins Waschmittelfach. Die Wäsche wird aufgrund der Saponine in der Kastanie sauber.

Utopia erklärt genauer, wie man Waschmittel aus Kastanien herstellt.

Auch die Kastanie hat einen Nachteil: Wirklich hartnäckige Verschmutzungen und Flecken kann sie nicht entfernen. Für einen besseren Wascheffekt benutze ich immer noch einen Wäscheball*.

Ebenfalls ist es möglich Kastanien zu zerkleinern und im Backofen zu trocknen. So könnt ihr euch im Herbst einen großen Vorrat zulegen. Wer hier regelmäßig mitliest, weiß, wie sehr ich auf Vorräte stehe.

Birthe hat ganz schlechte Erfahrungen gesammelt, als sie versucht hat, Kastanien an der Luft zu trocknen. Bitte also lieber den Backofen betätigen!

Efeublätter als Waschmittel aus der Natur

Waschmittel aus der Natur Efeu
Waschmittel aus der Natur Efeu

Sollte euch der Vorrat an Kastanien während des Winters und Frühlings ausgehen, schafft der immergrüne Efeu Abhilfe. Auch seine grünen Blätter enthalten Saponine.

Dabei kann man 15 Blätter entweder in einem Wäschebeutel direkt zur Wäsche geben oder ebenfalls einen Sud machen. Die 15 Efeublätter kommen in ein Schraubglas und werden mit 200 ml kochendem Wasser übergossen. Ein paar Minuten lang rührt man die Flüssigkeit, bis Schaum entsteht. Jetzt ist der Waschsud direkt verwendbar.

Nurrosa erklärt den Vorgang anschaulich mit Bildern.

Auch hier würde ich einen Wäscheball mit in die Wäschetrommel legen.

Asche als Waschmittel aus der Natur

Mach dein eigenes Waschmittel aus Asche

Wir besitzen einen Holzofen und heizen mit ihm den ganzen Winter über das Haus. Diese Anschaffung hat sich definitiv gelohnt, da wir vor unserem Hausbau 5 alte, sehr große Bäume gefällt haben. Da trifft es sich fantastisch, dass man aus Asche von unbehandeltem Holz gutes Waschmittel herstellen kann.

Dafür nehme ich 200 g erkaltete Asche und 1 Liter heißes oder kochendes Wasser. Oder du bist so faul wie ich und verwendest das normale, kalte Wasser aus der Leitung. Das verrühre ich gut und es darf erst einmal einen Tag lang stehen. Im Anschluss siebe ich die Flüssigkeit durch eine Mullwindel, damit keine Aschereste im Waschmittel bleiben. Das würde nämlich den Wascheffekt etwas mindern, um es gelinde auszudrücken. Aschereste in den Kleidungsstücken sind ebenso nervig, wie Taschentücher, die mitgewaschen wurden.

Ich habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Dieses Waschmittel ist mein absoluter Favorit. Unser Aschevorrat hält sich auch am Ende der Heizperiode eine ganze Weile lang.

Kostenbilanz für Waschmittel aus der Natur

Denn regionaler geht es nun wirklich nicht mehr!

  • Der Kastaniensud erfordert nur Kosten für den Strom. Trocknet man also auf einmal mehrere Kilo Nüsse, fällt das kaum ins Gewicht.
  • Efeublätter findet ihr das ganze Jahr über. Vielleicht solltet ihr vorher mit eurem Nachbarn reden, bevor ihr ihm die Blätter von der Hauswand pflückt.
  • Asche sammelt sich vor allem in den Wintermonaten an. Wer eine Aschetonne besitzt, kann die Asche darin mehrere Monate lang aufbewahren.

Zusatz zum natürlichen Waschmittel

Ich persönlich gebe zum Waschmittel, egal aus welchem Grundelement, immer noch ein paar Esslöffel Waschsoda – je nach Größe des Behälters. Dieses ist ebenfalls natürlich und gibt dem Waschmittel noch zusätzliche Waschstärke. Kleines Update am Rande: Die Waschsoda lasse ich mittlerweile weg. Ich finde sie einfach nicht ohne Plastikverpackung. Habt ihr Tipps für mich? Aber das Waschmittel aus der Natur braucht es tatsächlich gar nicht!

Seit  Jahren verzichte ich vollkommen auf industrielle Waschmittel und musste mir noch nie anhören, dass meine Kleidung dreckig ist oder stinkt. Hartnäckige Flecken entfernt der Waschsud nicht, auch bleibt weiße Wäsche nicht reinweiß und leuchtend. Beides stört mich jedoch gar nicht, da ich weder weiße Kleidung anziehe, – bei zwei Kindern wäre das auch wirklich gewagt – noch absolut verschmutzte Wäsche habe. Die Kleidung der Kinder lässt sich vorher einweichen. Sollten sie nicht jedes Mal vollkommen verschmutzt sein, gehen die Flecken nach ungefähr 3 Wäschen wieder heraus.

Geht die Waschmaschine von diesem Waschmittel nicht kaputt?

Denn genau das wurde von Stiftung Warentest behauptet. Unsere Waschmaschine ist 10 Jahre alt, hat ihre Macken und seit 7 Jahren wasche ich nur noch mit selbst gemachtem Waschmittel.

Diese Macken sind folgende:

  • Wir mussten einmal diesen Gummi Dichtungsring austauschen, weil ein Stück herausgebrochen ist und somit das Wasser auf einmal in der Küche stand.
  • Irgendein Kabel ärgert meinen Göttergatten regelmäßig und muss immer wieder festgelötet werden.
  • Einmal haben wir irgend etwas mit Kohle wechseln müssen. (Fragt mich bitte nichts Technisches, ich habe keine Ahnung)

Reparaturkosten bisher: ca. 50 Euro.

Liegt es also am Waschmittel oder an Kabeln und Zubehör, dass die Waschmaschine kaputtgeht? Macht euch selber ein Bild darüber!

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Waschmittel aus der Natur

Dieser Artikel ist verlinkt mit EiNaB.

*Dieser Artikel enthält Werbung und Links

Izabella

Ich liebe Musik, Gesang und Tanz, Bücher, Wälder, meine Familie und unser wunderbares Grundstück, das sich langsam aber sicher in einen Garten verwandelt. Ich backe und koche, weil und wenn es mir Spaß macht - habe ich keine Lust, gibt es auch bei uns (Fertig)Pizza!
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