Der Vollständigkeit halber möchte ich darüber schreiben, wie Hochbeete befüllt werden (sollten). Das Thema ist – darüber bin ich sehr froh – aktueller, denn je, da sich die Menschen immer bewusster darüber werden, dass sie sich selbstversorgen müssen, wenn sie auf jegliche Gifte im Essen verzichten möchten. Das ist vielleicht ein bisschen überspitzt ausgedrückt, aber ihr lest meine Meinungen jetzt schon öfter.
Hochbeete kann man nicht nur für Gemüseanzucht verwenden: Auch Kräuter und Blumen fühlen sich hier richtig wohl. Der entscheidende Vorteil eines Hochbeets ist, dass ihr es individuell bauen könnt. Somit passen Hochbeete sogar auf beinahe jeden Balkon.
Hochbeete befüllen: Schicht für Schicht
Kurz gesagt: Unten groß und grob, nach oben hin immer feinere Materialien. Jede Schicht sollte in etwa 20 cm dick sein. Dabei entsteht im Grunde nur ein riesiger, hoher Komposter.
Die unterste Schicht des Hochbeetes befüllt man
Die unterste Schicht ist diejenige, die Wasser und Tiere durchlässt. Das verhindert zum einen Wasserstau und fördert die Verrottung des Materials. Hier versenkt ihr gröbere und größere Äste und Zweige.
Durch unsere Baumfällarbeiten vor 2,5 Jahren habe ich mehr als genug Äste und dickere Zweige zur Verfügung gehabt. Das Material lag teilweise noch mitten im Garten. Daher habe ich es, anstatt es schön aufzuschichten, einfach in meinem Hochbeet verteilt.
Diese erste Schicht habe ich mit Effektiven Mikroorganismen eingesprüht. Das beschleunigt das Zersetzen des Holzes und wärmt die Erde noch besser an. Im Winter hat das Beet wundervoll gedampft (aber nicht gestunken).
Zweite Schicht des Hochbeets
Nun folgen dünnere Zweige und Baum- und Heckenschnitt. Ihr lest wirklich überall, dass man Hochbeete im Herbst anlegt. Der Grund hierfür ist nicht, dass das Material erst einmal vorrotten soll. Nein, es ergibt sich logischerweise daraus, dass nun das meiste Material zum Befüllen von Hochbeeten anfällt. Ich habe den Sommer über einen großen Haufen Zweige, Blätter, Rasen und Gras gesammelt, regelmäßig mit EMa besprüht und im Hochbeet versenkt.
Nach der Hälfte musste ich einmal in das Hochbeet steigen, um die Zweige nach unten zu trampeln. Sohnemann wollte auch unbedingt mitmachen.
Dritte Schicht des Hochbeets
Als dritte Schicht darf nun unreifer, grober Kompost das Hochbeet befüllen. Mit weiteren 20 cm ist das die oberste Ebene der Verrottung. Diese produziert die eigentliche Wärme für die Pflanzen. Statt Kompost kann man auch gut verrotteten Stallmist verwenden. Ich persönlich habe Kompost, Bokashi und Kuhmist hergenommen. Der Mist war noch nicht verrottet, da ich das Hochbeet im frühen Herbst angelegt habe und der Verrottungsprozess somit über den Winter und Frühling von selbst stattfindet.
Vierte Schicht des Hochbeetes
Auch die vierte Schicht besteht aus Kompost, allerdings ein wenig feiner. Wenn ihr einen halb gefüllten Komposter habt, dessen Inhalt teilweise seit mehreren Monaten rottet, ist das eine gute Methode, um den Behälter einmal zu leeren.
Stattdessen kann man auch hier Bokashi verwenden. Es ist jedoch schwierig, Bokashi in solchen großen Mengen auf einmal zur Verfügung zu haben. Es hält einen niemand davon ab, regelmäßig Material nachzufüllen. Im Gegenteil, denn über den Winter sinkt der Inhalt des Hochbeetes stark ab und sollte nicht einfach mit Gartenerde wieder befüllt werden. Zumal das auch viel zu teuer wäre.
In unserer Nähe gibt es ein Erdenwerk, das würde mir Hochbeeterde liefern: 40 € pro Kubikmeter plus Lieferung. Mein Hochbeet ist 3 Meter lang und 1 Meter breit. Es ist also wirklich nicht winzig.
Fünfte und oberste Schicht des Hochbeetes
Die letzten 20 cm bildet eine Schicht Gartenerde. Diese wird es später ermöglichen, dass sich die Samen einnisten und die Wurzeln schön in die Tiefe wachsen können. Diese Erde füllt ihr bis zum Rand des Hochbeetes.
Ganz normal ist, dass der Inhalt des Hochbeetes jedes Jahr ein wenig absackt. Je mehr Zeit vergeht, desto weniger starkt sinkt die Erde ab. Das ist auch gut so: Ihr habt die Möglichkeit wieder grobes Material nachzufüllen, das langsam verrottet. Indem es zu Kompost wird, können die Pflanzen die Nährstoffe nur langsam aufnehmen. Das ermöglicht ein konstantes Wachstum, ohne, dass die Pflanze Schaden nimmt.
Denn hier möchte ich mich (wie schon öfter) eindringlich gegen normale Kunstdünger stellen: Sie kurbeln die Pflanzen zu viel zu schnellem Wachtum an. Die Pflanzen sind folglich viel anfälliger für Krankheiten und Pilze. Genau deshalb spritzen Landwirte auch regelmäßig nicht nur Glyphosat, sondern auch Anti-Pilzmittel.
Maria von widerstandistzweckmaessig hat sich ein Hochbeet geholt und selbst befüllt. Sie beschreibt sehr anschaulich, wie schwierig das sein kann, wenn die Materialien nicht „einfach vom Baum fallen“.
Hier erhaltet ihr von den Hochbeet-Ratgebern noch mehr Informationen. Sie haben für uns alle eine übersichtliche Tabelle erstellt.
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Hallo Izabella!
Inzwischen ist die Mühe schon wieder vergessen und ich warte schon gespannt auf die ersten warmen Tage. Angeblich soll es aber demnächst -20° und noch weniger haben und eine dicke weiße Decke hüllt alles (inkl. neues Hochbeet) ein.
Daher werde ich mir noch etwas Zeit lassen mit dem Aussähen. Dafür habe ich heute Seife gesiedet. Macht viel Spaß!
lg
Maria
Liebe Maria,
Das stimmt : solche kalten Wintertage sind perfekt, um Seife zu machen 🙂
Hallo Izabella,
deine Informationen sind sehr hilfreich. Vielen Dank dafür.
Beste Grüße
Karl-Heinz
Lieber Karl-Heinz,
Passend zu deiner Anleitung 😀
Viele Grüße, Izabella
[…] Hochbeete befüllen […]
Liebe Izabella,
wir haben momentan 4 Hochbeete und es kommen bestimmt noch welche dazu. Mir graut vor dem Augenblick, wo sie ausgeräumt und neu befüllt werden müssen. Einstweilen reicht noch jährliches Nachfüllen.
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen,
Ich überlege, seitdem wir das Beet angelegt haben, ob das wirklich nötig sein wird. Wenn man auch im Hochbeet die Fruchtfolge und Stark-, Schwach- und Mittelzehrer abwechselt, dürfte es doch länger, als 6 Jahre dauern, bis die Erde ermüdet ist. Zumal die Erde im Flachen doch ebenfalls aufgewertet werden kann!
Viele Grüße, Izabella
Danke für den Beitrag! Das werden wir bald ausprobieren.
Schön, wenn ihr auch ein Hochbeet habt! Ich liebe sie ja 🙂
Viele Grüße, Izabella
[…] empfehlenswert, weil sie sehr lange brauchen, um sich zu zersetzen. Stattdessen eignen sie sich, um Hochbeete zu befüllen, mit Speisepilzen zu impfen oder Hügelkultur daraus zu […]
[…] ungeeignet, weil sie sehr lange brauchen, um sich zu zersetzen. Stattdessen sind sie ideal, um Hochbeete zu befüllen, mit Speisepilzen zu impfen oder eine Hügelkultur daraus zu […]
Hallo Izabella,
schöner Beitrag. Ich hatte mir letztes Jahr ebenfalls ein Hochbeet im Garten gemauert und dies dann mit Natursteinen verkleidet. So ähnlich hatte ich mein Hochbeet ebenfalls befüllt. Was mir noch aufgefallen ist: In der ersten Zeit sackt da ordentlich noch etwas ab, so dass man das Hochbeet nach der ersten Saison auffüllen muss. Bei mir waren es bestimmt 15 cm – obwohl ich vor dem Auspflanzen das Beet ruhen gelassen habe.
Wir haben dieses Jahr Gurken, Zucchini, Erdbeeren und Kräuter gepflanzt.
Für mich steht auf jeden Fall fest: Zu einem eigenen Haus gehört auch (mindestens) ein Hochbeet, um sich zumindest zum Teil selbst zu versorgen.
Schöne Grüße,
Konstantin
Lieber Konstantin,
Genau so ist das bei mir auch: Das ganze sackt mit der Zeit ab. Aber das ist an und für sich nicht schlimm! Ich werde jetzt im Herbst wieder ein wenig Kompost, Bokashi und kleinere Zweige einfüllen. Ich versuche damit zu vermeiden, dass ich nach wenigen Jahren das Hochbeet neu befüllen muss.
Schön, dass wir auf einer Wellenlänge schweben 🙂
Viele Grüße, Izabella
[…] du das Hochbeet befüllst, habe ich hier […]
Danke für die Hilfe – sobald es warm wird, werde ich es sofort ausprobieren!
Ich bin nun gut informiert, beginne morgen mit der Befüllung meines Hochbeetes und erhofe einen Erfolg!
16.04. 2019 LG Helmut Zwatz
Zwatz Helmut
Ich wünsche dir auf viel Erfolg!
Hallo Izabella,
danke für die detaillierte Anleitung wie Hochbeete befüllt werden.
Durch diese konnte ich mein Hochbeet aus Holz befüllen, wobei ich die 5 Schritte nicht ganz genau nachgemacht habe.
Im Endeffekt habe ich nur 4 Schichten genutzt.
Ich freue mich auf Rückmeldung, wie es geklappt hat!
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass der Landwirt mit 100% Sicherheit kein Glyphosat spritzt um etwaige Schädlinge oder Krankheiten an seinen Kulturpflanzen zu bekämpfen! Glyphosat ist ein Totalherbizid und die Ausbringung auf seinen Kulturpflanzen, also den Pflanzen, die er ernten will, führt zum kompletten Absterben der Pflanze und damit zum Totalausfall… Also wäre das etwas bescheuert oder?
Ich möchte darauf hinweisen, dass man bitte bevor man etwas publiziert, sich auch dementsprechend kundig macht. Ich bedanke mich trotzdem für die tolle Erklärung zum Befüllen eines Hochbeete.
LG Julia Holzgräfe
Es gibt spezielles Saatgut, das resistent ist gegen genau diese Spritzmittel! Natürlich wird Glyphosat gespritzt und auch bereits Dicamba, was noch viel vernichtender ist. Ich habe mich informiert, danke für den Hinweis! Viele Grüße, Izabella
[…] habe letztes Jahr im Herbst ein Hochbeet neu befüllt. Dementsprechend ist es sehr produktiv. Im Frühjahr war die Erde schon früh warm. Die Radieschen […]
[…] frisch angelegtes Hochbeet ist ideal. Wie immer kann ich euch den Bokashi ans Herz legen. Eure Küchenabfälle werden zu einem […]
Hallo, wir befüllen gerade unser erstes Hochbeet. Die Schichten mit Äste, Rasenschnitt und Resterde aus alten Kübeln haben wir. Dieses Wochenende gehen wir noch auf die Suche nach Blättern. Meine Frage, sollen wir jetzt schon Erde auffüllen oder erst im Frühjahr, wenn wir anfangen auszusäen?
Viele Grüße
Marion
Liebe Marion,
eigentlich wie du willst, außer du säst schon mal einen Gründünger aus, dann braucht ihr jetzt schon Erde!
Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg!
Izabella