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Bokashi aus Küchenabfällen – Vergrabe deine Essensreste im Garten!

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So sehr wir uns bemühen, es gelingt uns doch nicht Essensreste zu vermeiden. Noch dazu habe ich zwei wählerische Männer im Haus, die nicht besonders großer Fan davon sind, wenn ich alle Pflanzenteile des Gemüses ins Essen koche. Deshalb entsteht bei uns Bokashi aus Küchenabfällen. Hierfür haben wir uns Bokashi Eimer* gekauft.

Angefangen haben wir vor einem Jahr mit einem ganz herkömmlichen Komposter. Wir haben diesen, alle wichtigen Regeln befolgend, befüllt. Das Ergebnis war, dass der Verrottungsprozess sehr lange gedauert hat. Vorsorglich haben wir einen zweiten Komposter geholt, weil der erste schon recht voll war. Den haben wir jedoch bis heute nicht aufgebaut. Dank einer lieben Nachbarin habe ich Bokashi für den Garten kennengelernt. Unseren Garten haben wir mit dem fermentierten Kompost angelegt.

Seit diesem Zeitpunkt kommt kein Küchenabfall mehr in den Komposter. Stattdessen wird fermentiert und sofort in den Garten eingearbeitet. Unsere Gartenerde wimmelt vor Regenwürmern, Blumen und Gemüsepflanzen.

Inhalt Bokashi aus Küchenabfällen

Allgemeine Informationen zum Bokashi

Verwendung des Bokashi im Garten

Verwendung des wertvollen Bokashi Saftes

Bokashi im Winter

Anleitung Bokashi auf dem Balkon

Allgemeine Informationen zum Bokashi aus Küchenabfällen

Das Wort Bokashi stammt aus dem Japanischen und bedeutet auf Deutsch fermentierter Kompost. Tatsächlich fermentieren Pflanzen- und Speisereste mit Hilfe von Bokashi Eimern auf einfache Art und Weise: Reste von Obst Gemüse, Brot oder gekochten Speisen wirft man in den Bokashi Eimer. Mit der dazu gelieferten Kelle drückt man die Reste nach unten und besprüht das Ganze mit EMa*. Danach schließt man den Deckel gut zu und stellt den Eimer an den Ort seiner Wahl.

Man kann die Reste ganz klein schneiden. Oder ihr seid so faul, wie ich und werft sie einfach in den Bokashi Eimer. Durch die Fermentierung wird der Bokashi Kompost sehr weich und verrottet innerhalb von wenigen Wochen. Nach nur 2 Wochen erhaltet ihr Bokashi aus Küchenabfällen.

Wichtig ist, dass die Eimer luftdicht schließen, denn nur so kann eine anaerobe Fermentierung stattfinden. Das Besprühen mit EMa ist ebenfalls essentiell, denn die effektiven Mikroorganismen verursachen die Fermentierung. Ohne diese passiert mit dem Kompost leider gar nichts.

Was gehört in den Bokashi Eimer

Bokashi DIY: Wohin mit den Eimern?

Bei uns füllt sich ein 16 Liter großer Eimer innerhalb von 1 bis 2 Wochen. Ich habe die Eimer auf die Südseite unseres Hauses gestellt, da dort unsere Eingangstür ist und ich den Kompost dort am einfachsten einfüllen kann. Selbst bei 35° stinkt der Eimer nicht, das ist ein gutes Zeichen dafür, dass der Deckel gut schließt. Jetzt im Herbst überlege ich, ob ich die Eimer nicht lieber in unseren Technikraum stelle, da die Effektiven Mikroorganismen einschlafen, wenn es unter 10° C wird. Mittlerweile habe ich das gemacht und meine Erfahrungen mit den Bokashi Eimern könnt ihr hier nachlesen.

Selbst in der Küche haben die Eimer gut Platz bei uns. Der Bio Abfalleimer ist weg und ich fülle direkt in den Bokashi Eimer. Hier noch einmal der Hinweis: Unsere Bokashi Eimer stinken nicht! Und ich bin sehr empfindlich gegen Gerüche!

Ist dein Bokashi fertig?

Gewöhnlich ist das  Bokashi aus Küchenabfällen 2 Wochen, nachdem die letzten Reste hinzugefügt wurden, fertig. Es ist noch im selben Zustand, wie beim Befüllen. Wahrscheinlich hat sich eine Schimmelschicht gebildet, was jedoch überhaupt nicht schlimm ist. Es riecht säuerlich und leicht faul. Wenn es richtig stark stinkt, haben sich  aller Voraussicht nach falsche Bakterien vermehrt. Das passiert, wenn der Eimer nach der Benutzung nicht gesäubert wurde.

In diesem Artikel könnt ihr nachlesen, was alles in den Bokashi Eimer zum Fermentieren darf.

Verwendung des Bokashi im Garten

Das Bokashi aus Küchenabfällen darf nicht einfach auf Pflanzen verteilt werden, – nicht wie der Rohkompost – denn es ist viel zu sauer und würde junge Wurzeln nur beschädigen. Stattdessen wird es im Abstand von 30 cm von den Pflanzen entfernt vergraben und mit der ausgeschaufelten Erde wieder zugedeckt. Nach ungefähr einem Tag riecht man den Bokashi aus Küchenabfällen im Boden nicht mehr.

Bäume können mit Bokashi ebenfalls gedüngt werden: Die Wurzeln eines Baumes reichen bis zum Bereich der Krone. Entlang der Grenze der Krone könnt ihr das Bokashi vergraben (blauer Kreis). Empfohlen ist es, an drei Stellen mit dem Spaten ein Loch auszuheben, eine Hand voll Bokashi hinein zu füllen und die Grasnarbe wieder darauf zu legen und festzudrücken.

Bokashi aus Küchenabfällen wird entlang der Baumkrone vergraben
Bokashi vergraben

Mit Hilfe von Bokashi aus Küchenabfällen könnt ihr auch Beete vorbereiten: Mindestens 2 Wochen vor der Bepflanzung das Bokashi im Beet verteilen und mit einer dünnen Schicht Erde bedecken. Nach 2 Wochen wird aus dem Bokashi nährstoffreiche Komposterde. Ihr könnt nun die jungen Pflanzen ohne Bedenken pflanzen.

Pflanzkübel, Blumentöpfe befülle ich im unteren Bereich zu 1/3 mit Gartenerde, darauf folgt 1/3 Bokashi und die oberste Schicht ist wieder 1/3 Gartenerde. Nach nur 2 Wochen ist der Kübel ebenfalls bepflanzbar und gefüllt mit wundervoller, nährstoffreicher Erde. Das habe ich mit meinen drei Kübeln für die Tomaten gemacht. Im ersten Kübel wachsen bereits die kleinen Halme der Karotten. Wenn ihr wissen möchtet, was ich noch in diesen Topf gepflanzt habe, dann könnt ihr meinen Artikel zu den Aussaatplänen lesen.

Kleines Update: Ich habe die Tomaten nicht einmal gedüngt. Sie wachsen auch jetzt Ende September immer noch und produzieren Früchte. Nicht nur habe ich Müll vermieden, meine Essensreste haben mir eine reiche Tomatenernte eingebracht.

Verwendung des wertvollen Bokashi Saftes

Bokashi Saft Bokashi aus Küchenabfällen
Bokashi Saft

Beim Fermentieren der Pflanzen- und Essensreste entsteht der sogenannte Bokashi Saft, der bei den Bokashi Eimern aus dem Hahn herausgelassen werden kann. Im mitgelieferten Becher kann man den Saft auffangen. Mit Hilfe des kleinen Messbechers könnt ihr den Saft dosieren. Spätestens nach einer Woche sollte der Saft aus den Eimern geleert werden, ansonsten werden die Pflanzenreste zu nass. Auch sollte der Saft sofort verbraucht werden, denn Fliegen und Wespen werden von ihm magisch angezogen. Diese Erfahrungen habe ich schon gemacht. Im Kühlschrank hält er sich ungefähr eine Woche lang.

Gießen mit dem Bokashi Saft

Auf 10 Liter Wasser mische ich 50 ml Bokashi Saft und gieße damit regelmäßig alle meine Kräuter, Gemüsepflanzen, Obststräucher, Bäume und auch unseren Rasen. Dieser Saft ist der natürlichste Dünger, den der Markt (nicht) zu bieten hat und versorgt alle Pflanzen mit sehr vielen natürlichen Vitaminen. Ich habe nachgefragt und es gibt keine Einschränkung, wie oft man den Bokashi Saft benutzen darf. Eine Überdüngung ist vollkommen ausgeschlossen.

Wenn es draußen viel regnet, gieße ich natürlich meine Pflanzen nicht, sondern schütte den Saft in die Toilette. Die Rohre werden damit sehr gut gereinigt und die Mikroorganismen verhindern schlechte Gerüche.

Schädlinge vertreiben: Mein Bokashi Experiment

Für alle, die ab und an mal mit Blattläusen zu kämpfen haben: In derselben Mischung (50 ml Saft auf 10 Liter Wasser) kann man den verdünnten Saft direkt auf die Pflanzen, Blätter und Blüten sprühen. Die Säure mögen die Tiere überhaupt nicht und die Pflanzenteile werden gleichzeitig gestärkt und mit Vitaminen versorgt.

Ich habe das ausprobiert und es funktioniert wirklich: Nach 2 Wochen waren alle Läuse von unserem Apfelbaum verschwunden. Die Empfehlung des Händlers meines Vertrauens ist es, alle 2 Tage im Falle eines Blattlausbefalls zu sprühen. Als Vorbeugemaßnahme sprühe ich meine Pflanzen alle 2 Wochen ein.

Einmal im Monat pinsel ich die Äste und Baumstämme mit dem puren Saft ein. Das stärkt die Pflanze und ist auch nicht zu sauer, solange das auf verholzten Pflanzenteilen geschieht. Bei jungen Trieben solltet ihr darauf achten, dass ihr die verdünnte Dosierung einhaltet.

Bokashi im Winter

Bokashi aus Küchenresten im Tontopf im Winter
Bokashi im Tontopf

Im Winter ist es nicht so einfach Bokashi aus Küchenabfällen direkt zu verwenden, denn die Regenwürmer ziehen sich bei Frost in den Boden zurück und die Zersetzung findet nicht statt. Man kann das Bokashi in Pflanzkübel füllen und diese umgedreht auf den Boden setzen. Alternativ kann man es mit einer großen Plane abdecken, sodass keine Tiere die Pflanzenreste auffressen können. Außerdem ist es möglich das Bokashi in den Komposter zu werfen, wo es sich sehr schnell mit dem Strauchschnitt zersetzt, sobald es draußen nicht mehr friert.

Nach zwei Wochen im kühlen Herbst ist das Gemüse bei weitem noch nicht verwandelt, riecht jedoch bereits angenehm nach Erde und wimmelt vor kleinen Insekten. Das ist ein sehr gutes Zeichen, denn unter dem Topf und der dünnen Schicht Erde befindet sich nur Kies, den ich aufwerten möchte. Das Ziel ist es nächstes Jahr an diesen Stellen verschiedene Büsche zu pflanzen.

Mit Hilfe des Bokashi aus Küchenabfällen habe ich mehrere Beete über den Winter vorbereitet. Was ich dabei gemacht habe, könnt ihr hier lesen.

Mein Bokashi Experiment in Bildern

Der Bericht klingt einfach und unglaubwürdig? Die Bezahlung für diese Werbung muss ganz schön gut sein? Ich wünschte! Vielleicht überzeugen dich diese Bilder davon, dass ich hier nicht nur Informationen zusammenschreibe. Denn mein Geheimnis im Garten ist und bleibt das gute Bokashi. Der Bokashi Kompost und Bokashi Saft haben beide das Leben angelockt und geweckt.

Bokashi aus Küchenabfällen: Zero Waste
Bokashi Zero Waste in der Küche lohnt sich

Anleitung Bokashi aus Küchenabfällen auf dem Balkon

Auch auf dem Balkon kann man Bokashi aus Küchenabfällen anwenden, z.B. in Pflanzkübeln: Pflanzenkübel werden im unteren Bereich zu 1/3 mit Gartenerde befüllt, darauf 1/3 Bokashi und die oberste Schicht wieder mit 1/3 Gartenerde. Nach nur 2 Wochen ist der Kübel bepflanzbar und gefüllt mit wundervoller, nährstoffreicher Erde.

In einem großen Behälter kann auch hier Kompost entstehen, allerdings ist es wichtig Kompostwürmer hinein zu setzen, bzw. bereits fertige Komposterde. Hier möchte ich jedoch eine Warnung aussprechen: Ausschließlich Bokashi ist den Regenwürmern zu sauer und sie würden daran genauso sterben, wie junge Pflanzen. Daher ist es wichtig, die Würmer in Gartenerde zu setzten und erst darauf den Bokashi zu verteilen.

Alternativ könnt ihr euer Bokashi Freunden schenken oder verkaufen; Es ist für Gärtner sehr wertvoll. Im trockenen Zustand kosten 5 kg Bokashi knapp 40 Euro.

Lies hier, was für Erfahrungen ich mit Bokashi gemacht habe.

Anmerkung zu Effektiven Mikroorganismen

Der Hersteller der Effektiven Mikroorganismen empfiehlt neben dem EMa auch RoPro-Streu oder Trockenbokashi auf die Schicht der Pflanzenreste zu streuen, damit eine Erde entsteht, deren Nährstoffe nicht vom Regen ausgewaschen werden können. Ich habe das noch nicht ausprobiert, da ich es bevorzuge weniger Zusätze zu kaufen. Solltet ihr nicht abhängig werden wollen, von Effektiven Mikroorganismen, dann nehmt einfach den Bokashi Saft, um die Essensreste im Bokashi Eimer zu besprühen.

Bokashi Saft ist zwar nicht lange haltbar, aber in Portionen kann man es einfach einfrieren und nach Bedarf wieder auftauen. Kälte schadet Mikroorganismen nämlich nicht. Sie schlafen dabei nur ein und erwachen ab 10° C wieder zum Leben. Hitze hingegen mögen sie gar nicht: Effektive Mikroorganismen sollten – wie fast alle Lebewesen – nicht über 42° C erreichen. Denn danach sind sie nicht mehr verwendbar.

Auf folgender Seite habe ich gefunden, wie man das Trockenbokashi selber herstellen kann.

Rasenschnitt und Pflanzenreste lassen sich ebenfalls kompostieren: Ich probiere diese Methode gerade aus und werde berichten.

Jenny erklärt in folgendem Artikel auf Englisch sehr genau, wie man sich in diese Thematik einarbeitet.

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Bokashi aus Küchenabfällen - Gold aus der Küche

Bokashi, Essensreste verwerten

*Dieser Artikel enthält Werbung und Links

Izabella

Ich liebe Musik, Gesang und Tanz, Bücher, Wälder, meine Familie und unser wunderbares Grundstück, das sich langsam aber sicher in einen Garten verwandelt. Ich backe und koche, weil und wenn es mir Spaß macht - habe ich keine Lust, gibt es auch bei uns (Fertig)Pizza!
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