Wer träumt nicht vom eigenen Tee aus dem Garten oder vom Balkon? Nicht umsonst reservieren Gärtner und Gärtnerinnen gerne eine ganze Ecke für ihren Kräutergarten. Die Apfelminze ist dabei eine sehr anspruchslose und winterharte Teepflanze, die ihr auch zum Würzen hernehmen könnt.
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Apfelminze – Die milde Minzsorte
Viele Menschen empfinden Pfefferminz als zu stark im Geschmack. Das Menthol in der Apfelminze ist viel niedriger dosiert. Der leichte Duft nach Äpfeln ist umwerfend – vor allem für Menschen wie mich, die absolut süchtig nach Äpfeln sind! Mein Herz schlägt jedes Mal schneller, wenn ich so ein leckeres Obst in der Hand halte. Was liegt also näher, als ein Apfelminztee?
Apfelminze Wirkung
Genau, wie die Pfefferminze, ist Apfelminze in der Wirkung ähnlich, wenn auch nicht so stark. Durch die geringere Menthol-Dosis sind die positiven Eigenschäften gemindert – aber keinesfalls aufgelöst!
Wirkungsweise der Apfelminze
- Krampflösend – ob körperlich oder seelisch
- Schleimlösend
- Erhöht den Herzschlag und durchblutet den Körper
- Kühlt die Haut
- Lindert Schmerzen und Schmerzempfindlichkeit
- Wirkt desinfizierend
- Vertreibt Milben – im Garten und auch bei Bienen
- Vorsicht bei Gallensteinen!
Quelle: https://www.wildfind.com/pflanzen/apfelminze
Wie bei jedem Heilkraut sollte man es mit der Dosierung nicht übertreiben. Aber ich glaube nicht, dass ihr so viel Apfelminze zu euch nehmen könnt, dass sie schädlich wäre. Die Quelle, von der ich die Informationen zur Wirkung habe, formuliert es sehr vorsichtig. Aber giftig ist Apfelminze keinesfalls!
Apfelminze im Garten oder auf dem Balkon
Diese milde Minzsorte wächst und wuchert bei uns fröhlich. Ich bin darauf gekommen über sie zu schreiben, weil ich sie selbst im Januar frisch ernten kann. Das kann ich von unserer Pfefferminze nicht behaupten! Die ist komplett erfroren und hat sich zurückgezogen.
Apfelminze aussäen
Alle Minzsorten lassen sich aus Samen ziehen – wie bei den meisten Kräutern funktioniert das bei den Wilden besser, als bei Gezüchteten. Das ist eine Tatsache, der ich schon öfter ins Auge blicken musste. Aber wie immer gilt: Geduld, Ausdauer und manchmal hilft auch einfach es zu vergessen.
Im Allgemeinen sollte man vor Februar kaum Aussaaten tätigen. Das Licht ist gewöhnlich zu wenig und die Temperaturen im Haus dafür zu hoch. Je länger die Tage werden, desto leichter geht die Anzucht.
Im Beitrag Säen – Schritt für Schritt zu deinem eigenen Gemüse habe ich euch ausführlich erklärt, wie man erfolgreich aussät. Nicht anders ist das bei der Apfelminze:
Gebt in einen kleinen Topf Erde, drückt sie fest und befeuchtet sie. Ca. 5 Samen Apfelminze verteilt ins Gefäß geben. Nochmal eine 1 cm Schicht Erde locker darauf geben. Sorgt dafür, dass die Erde immer feucht bleibt und nie austrocknet. Nach spätestens 2 Wochen sollten die Samen gekeimt sein. Sobald die Triebe mehr, als nur die ersten zwei Blätter, die Keimblätter, bildet, könnt ihr die Pflänzchen in einzelne Töpfe umsetzen.
Apfelminze auspflanzen
Gerade im jungen Alter sollten die Pflanzen nicht hinaus in die Erde, bevor die Eisheiligen nicht vorbei sind. Ab einer Außentemperatur von 10° C solltet ihr die Minze tagsüber hinausstellen, in den Schatten und möglichst windstill. In der Nacht müssen die Töpfe wieder ins Haus.
Nach ein paar Wochen stelle ich die Töpfe gerne an die Stelle, an der die Pflanzen später in der Gartenerde wachsen werden. Ich gewöhne sie so an ihren endgültigen Standort. Ob ihr das für sinnvoll haltet oder nicht, sei euch selber überlassen. Aber dadurch stellt ihr auch fest, ob ihr vielleicht ein paar Pflanzen zu viel gezogen habt.
Ab dem 22 Mai darf die Apfelminze an ihren vorgesehenen Pflanzort. Dafür lockert ihr die Erde und grabt so tief aus, sie der Pflanztopf groß ist. Minze mit Wurzelballen versenken, seitlich gut andrücken und gut gießen.
Standort im Garten oder auf dem Balkon
Minzesorten mögen gewöhnlich keine direkte Sonne, vor allem nicht, um die Mittagszeit herum. Gerne pflanze ich nach dem Food Forest Prinzip: Es gibt 7 Ebenen, unter anderem auch die Kraut-Ebene mit einer Wuchshöhe von ca. 30-80 cm. Neben Büschen, Obststräuchern oder gar zu den Füßen von Bäumen kann man den Boden gut nützen.
Unsere Apfelminze wächst neben dem Apfelbaum und fühlt sich wundervoll. Auf der anderen Seite hat sich eine wilde Brombeere durchgesetzt. Ich dünge nicht explizit, sondern verteile im Laufe des Jahres ein wenig von unserer Asche, Bokashi oder einfach nur Komposterde.
Wenn ihr noch mehr über Food Forests erfahren wollt – dem essbaren Wald – könnt ihr euch auch bei Happy DIY Home einlesen. Sie haben mich um diese Verlinkung gebeten und ich kann nur sagen: Super Beitrag! Auf Englisch zwar, aber man kann sich Seiten auch übersetzen lassen!
Pflege und Gießen
Minzen mögen es feucht, aber nicht nass. Im Pflanzkübel sollte man einen Untersetzer drunterstellen und regelmäßig kontrollieren, wie trocken er ist. Das abfließende Wasser nach dem Gießen braucht ihr nicht wegzuschütten. Im Garten gießt ihr einfach parallel zum Rest eures Gartens.
Viele empfehlen eine Pflanzsperre um die Wurzeln mit zu vergraben, damit die Apfelminze nicht auswuchert. Mir persönlich gefällt es, wenn sich solch eine Pflanze durchsetzt. Ich bin eben überhaupt kein Fan von englischem Rasen, geschnitten auf 3 cm.
Apfelminze trocknen und einfrieren
Viele möchten verständlicherweise ihre Ernte im Sommer haltbar machen. Das geht sehr einfach, indem ihr die Minzblätter im Backofen trocknet. Bei 80°C brauchen die Blätter ca. 6 Stunden, bis das ganze Wasser entwichen ist. Dabei immer einen Kochlöffel in die Backofentür stecken.
Einfrieren könnt ihr die Blätter auch: Einfach ernten, ca. 1/3 der Pflanze dabei stehenlassen, Blätter abzupfen, in eine Dose oder Küchentuch legen und ab ins Gefrierfach. Allerdings kann ich euch bestätigen, dass das gar nicht nötig ist. Im Winter kann ich gefrorene Blätter direkt von der Pflanze ernten und innerhalb von einer halben Stunde auftauen. Frischer geht es einfach nicht!
Apfelminze Rezepte
Die Apfelminze könnt ihr genauso gut verwenden, wie andere Kräuter:
- Klein gehackt in einer Salatsauce
- Blätter im Ganzen direkt in den Salat geben
- Tee
- Limonade zum Abkühlen
- Sirup
- Gelee kochen
Nur, um ein paar Beispiele zu nennen.
Apfelminze Tee
Um einen leckeren Tee zu machen, benötigt ihr einen kleinen 10 cm Zweig Apfelminze. Nicht waschen! Sonst entfernt ihr alle guten Inhaltsstoffe und auch das Aroma!
Koche 300 ml Wasser auf, lege den Zweig in eine große Tasse und übergieße ihn mit kochendem Wasser. 10 Minuten lang ziehen lassen (oder länger), Minze-Zweig herausnehmen und einen Teelöffel Honig hinzufügen. Und Voila! Schon habt ihr einen leckeren Tee.
Limonade mit Apfelminze
Im Sommer, wenn die Minze üppig wächst und gedeiht, ist es an der Zeit sie zu nützen, um den Körper natürlich zu kühlen. Ich mag selbst bei 30°C im Schatten keine eigekühlten Getränke! Lieber verwende ich kühlende Kräuter dafür.
Zutaten für die Limonade
- 2 x 10-15 cm lange Apfelminz-Stiele
- 500 ml Wasser oder Mineralwasser
- 500 ml Apfelsaft
- 1 Zitrone ausgepresst
Mische alle Zutaten in ein Gefäß und lass es für ca. 1 Stunde ziehen. Die Zutaten sind variierbar, der Apfelsaft darf natürlich ersetzt oder gemischt werden. Solltet ihr süße Getränke bevorzugen, empfehle ich statt Zucker lieber einen Sirup. Der Zucker wird sich sonst in Kristallen unten im Gefäß absetzen.
Infused Water
Auch wenn ich manchmal ab vom Schuss und vom Hauptgeschehen lebe, bekomme ich Trends mit! Infused Water ist seit ein paar Jahren DER Renner! Kein Wunder, muss ich sagen: Ich mag Säfte vor allem pur gar nicht. Lieber lasse ich ein bisschen Obst, Gemüse oder eben Kräuter im Wasser schwimmen, um den Geschmack ein wenig zu verfeinern.
Für euer Apfelminz Infused Water verwendet ihr
- 1 Liter Wasser
- 3 Stiele Apfelminze (ca. 10-15 cm lang)
Gebt die Minze in ein großes Gefäß und füllt es mit Wasser auf. Auch hier würde ich davon abraten die Blätter abzuwaschen. Das nimmt zu viel Geschmack weg. Lasst das Infused Water 30 Minuten lang ziehen. Durch ein Küchentuch absieben, wenn sich Tierchen oder Anderes gelöst haben. Nun könnt ihr das kühlende Getränk genießen!
Apfelminze Sirup
Bereits habe ich euch den Holunderblütensirup vorgestellt. Apfelminz-Sirup geht ebenso einfach.
Zutaten
- 3 Zweige Apfelminze mit 10 cm
- 1 Liter Wasser
- 0,5 kg Zucker weiß oder braun
Zubereitung
- Lass die Apfelminze im Wasser 1 Tag lang ziehen.
- Wasser durch ein Küchentuch absieben und in einen kleinen Topf schütten.
- Zucker hinzufügen und langsam zum Kochen bringen. Dabei immer schön rühren, damit der Zucker nicht anbrennt und sich gleichmäßig verteilt.
- 2 Flaschen mit 0,5 Liter Volumen 10 Minuten lang auskochen.
- Sirup noch heiß in die Flaschen füllen und sofort Deckel darauf drehen.
Dank des vielen Zuckers ist der Sirup lange haltbar.
Gelee mit Apfelminze kochen
Wie ihr Gelee kochen könnt, habe ich euch schon verraten. Ihr könnt die Flüssigkeit, aus der Gelee entstehen soll, mit Apfelminze würzen. Dafür lässt ihr 3 Stiele für 24 Stunden im vorgesehenen Saft ziehen.
Viel Spaß beim Pflanzen und Genießen!
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