Isländisches Lavabrot – Brot des Monats Januar

Das Isländische Lavabrot (gesprochen ‚lafabrot‘) ist etwas ganz Besonderes, zumal ich es nur wenige Male im Jahr backe. Dafür fängt der Backtag schon früh an und ich warte immer ab, dass ein besonders kalter Tag ist.

Ich bin auf dieses Brot gestoßen, als ich eine wunderschöne Dokumentation zu Island geschaut habe. Dieser Doku hat über das Land, Tiere, Klimabedingungen und natürlich über die Menschen und ihre Bräuche berichtet. Mir sind die 10 Minuten zum Thema Essenszubereitung am besten in Erinnerung geblieben und ich musste das Brot dringend nachbacken. Die Bevölkerung Islands nützt für das Backen des Lavabrotes die Erdwärme, die austretenden Gase der Vulkane, um das Brot darauf fest verschlossen zu backen. Insgesamt bleibt der Topf 12 Stunden lang an solch einem ca. 100 Grad heißen Ort und ist erst danach fertig.

Materialliste zur Herstellung des isländischen Lavabrotes

• Küchenwaage
• große Schüssel
• Handrührgerät* oder Kochlöffel
• Silikonbackform oder Milchtüte
• Alufolie
• oder aber Brotbackform aus Gusseisen* mit Deckel, dann braucht ihr keine Alufolie!

Zutaten für die Herstellung des isländischen Lavabrotes

• 700 g Roggenmehl Typ 1370
• 100 g Dinkelmehl Typ 1050
• 100g Kokosblütenzucker, brauner Zucker oder weißer Zucker – ich hatte Birkenzucker daheim und habe das verwendet. Sehr lecker!
• 2 Teelöffel Salz
• 300ml warme Milch
• 1 großes Glas Wasser oder Milch
• 1 Würfel frische Hefe (es geht auch weniger)

Zubereitung des isländischen Lavabrotes

Solltet ihr keine Silikonbackform oder eine Backform aus anderem Material zu Hause haben, könnt ihr ebenfalls eine Milchtüte verwenden. Das Ende mit dem Deckel wird abgeschnitten, das Innere mit Backpapier ausgelegt und so kann der Teig eingefüllt werden. Den „Deckel“ bildet die Alufolie, die ihr nach dem Befüllen gut befestigt. Diese Variante habe ich noch nie ausprobiert, weil ich es einfacher finde meine Silikon Brotbackform zu verwenden. Mittlerweile habe ich im Holzofen diese Backform leider zum Schmelzen gebracht. Daher benutzte ich jetzt die hochwertige Gusseisen Backform.

Die Hefe im Glas Wasser oder Milch auflösen. Die restlichen Zutaten in die große Schüssel wiegen, die Hefe hinzugefügen und mit dem Knethaken oder Kochlöffel verrühren. Der Brotteig sollte nicht zu flüssig sein und gut vermischt. Dieser Teig muss nicht ruhen und gehen, schließlich braucht er auch 12 Stunden, um fertig zu backen. Ich fülle den Teig in meine Brotbackform und wickel die Form mit Alufolie ein. Das Wichtige ist, dass das Paket luftdicht umschlossen ist, damit keine Feuchtigkeit entweichen kann. Nur dadurch verbrennt das Brot nicht und wird auch nicht steinhart.

Isländisches Lavabrot backen im Backofen

Ihr stellt den Backofen auf 100° C. Da hinein stellt ihr das Brot zum Backen. 12 Stunden lang darf das isländische Lavabrot im Backofen bleiben. Also bitte einen Wecker stellen!

Isländisches Lavabrot backen im Holzofen mit Backfach

In meinem Fall heize ich den Holzofen ein, bis sich das Backfach auf ungefähr 80° C erhitzt. Diese 80° C sind ausreichend, da sich das Backfach im hinteren Bereich auf das Doppelte, also 160° C, aufwärmt. Aus diesem Grund wende ich das Brot alle zwei Stunden und lasse die andere Seite backen. Es ist essentiell, dass ich regelmäßig Holz in den Ofen auf das Feuer werfe. Dadurch hält sich die Temperatur im Backfach konstant. An dem Backtag solltet ihr also daheim bleiben. Im 100° C warmen Backofen muss nichts gewendet werden, da braucht man nur 12 Stunden lang zu warten und den Ofen im Anschluss abstellen.

Wenn das isländische Lavabrot fertig ist

Nach 12 Stunden darf das fertige Brot aus der Form heraus. Es ist sehr dunkel, feucht und ist eine Mischung aus Brot und Kuchen. Die Isländer essen dieses Brot mit salziger Butter und zu einem traditionellen Fischgericht. Es lässt sich sehr einfach schneiden.

Bei dieser Größe empfehle ich die Hälfte des Brotes einzufrieren und wieder aufzutauen, wenn ihr es essen wollt. Die Hälfte meines ersten Brotes ist letztes Jahr leider verschimmelt, aufgrund der hohen Feuchtigkeit. Es ist viel zu aufwendig den ganzen Tag mit Backen zu verbringen, damit wir das Ergebnis nach einigen Tagen wegwerfen.

Solltet ihr die Möglichkeit haben dieses Rezept nach zu backen, nimmt sie wahr! Es ist ein wundervolles Brot und schmeckt super lecker. Ihr könnt natürlich gleich 2 Brote backen, dann habt ihr es länger auf Vorrat und die 12 Stunden lange Backzeit lohnt sich wirklich.

Warum ich das Brot in unserem Holzofen backe

Ressourcenverschwendung gefällt mir gar nicht – das konntet ihr vor allem in meinem Artikel zum Konsumverhalten nachlesen. Dementsprechende halte ich auch nicht viel davon das Lavabrot im Backofen zuzubereiten. Ich habe dafür eine Alternative. Deshalb bereite ich das Brot ausschließlich in der kalten Jahreszeit zu. Wir haben einen Holzofen, der mit einem Backfach ausgestattet ist. Das Backfach lässt sich sehr einfach auf die geforderten 100 Grad erhitzen und das Haus erwärmt sich automatisch mit. Der einzige Aufwand, der in den 12 Stunden Backzeit entsteht, ist, dass ich die Brotbackform alle zwei Stunden rotieren muss. Ansonsten würde die eine Seite vollständig verbrannt, die andere noch zähflüssig sein. Für alle, die keinen Holzofen mit Backfach besitzen, bleibt dementsprechend der Backofen, der ebenfalls sehr gute Ergebnisse liefert. Anke von Moose hat das ausprobiert und scheint ebenfalls begeistert zu sein. Sie hat zum Backen einen Milchkarton verwendet.

Das vegane isländische Lavabrot

Da mehrere Menschen sich an veganen Rezepten versuchen, habe ich jetzt auch ein veganes Lavabrot im Backofen gebacken.

Zutaten für das vegane isländische Brot

• 800 g Roggenmehl (ich habe Vollkornmehl benutzt)
• 200 g Dinkelmehl (ebenfalls Vollkorn)
• 600 ml Wasser
• 10 g frische Hefe (aufgelöst in einem kleinen Glas Wasser)
• ca. 200 g Pfirsichmarmelade
• 1 Teelöffel Salz

Ihr löst die Hefe in einem kleinen Glas Wasser auf. Die Marmelade verrührt ihr gut mit dem restlichen Wasser. Nun vermischt ihr alle Zutaten, bis das Mehl komplett eingearbeitet ist. Der Teig kommt direkt in eine Brotbackform.

Ich habe hierfür meine Gusseinsen Backform benutzt. Sie hat einen Deckel, der alles super luftdicht gehalten hat. Ich habe also noch nicht einmal Alufolie gebraucht.

Wie immer habe ich die Backform mit Backtrennmittel ausgepinselt: 50 g Mehl, 50 g Kokosöl, 50 g Sonnenblumenöl gut vermischen. 1/2 Esslöffel reicht davon für die Brotbackform. Der Rest kommt in den Kühlschrank.

Nun den Backofen auf 100° C stellen und 12 Stunden lang backen. Keine Angst, es brennt dabei nichts an!

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