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Baue dein eigenes Gemüse an und spare Geld

Gemüse anbauen und Geld sparen
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Seien wir ehrlich, Biogemüse in Deutschland ist wirklich sehr teuer. Ich liebe diese Bioläden, deren Mitarbeiter einen freundlich begrüßen, beraten und sich lange und ausgiebig unterhalten. Ihr seht schon – ich schreibe nicht nur gerne, sondern rede auch viel! Dennoch kann es sich meine Familie nicht leisten jede Woche Biogemüse zu kaufen. Bei 7 € pro Kilo Spinat hört der Spaß sehr schnell auf. Daher kann ich euch nur raten: Baut Gemüse an und spart viel Geld.

Gemüse anbauen – Hast du den Platz dafür?

Ich kenne viele Leute, die in der Stadt wohnen. Sie haben nur eingeschränkt Platz und können sich gar nicht vorstellen, wie sie Biogemüse selber anbauen sollen.

Gemüse, das du in der Wohnung anbauen kannst und somit viel Geld sparst

Sprossen für den frischen Salat

Vor allem im Winter sind Sprossen extrem beliebt. Sie bieten dir frische Vitamine und sind super einfach selber zu ziehen. Kennst du schon die wunderbaren Sprossentürme*? Ein Sprossenglas tut es natürlich auch. Der Vorteil des Sprossenturmes ist, dass du gleichzeitig auf 3 verschiedenen Ebenen Salat anbaust.

Hier gibt es mehrere verschiedene Samen, aus denen super leckere Sprossen entstehen: Kichererbsen, Buchweizen, Linsen, Kresse, Mungbohnen, Brokkoli, Erbsen und noch viele mehr.

Zunächst weichst du die Samen ein und verteilst sie im Anschluss in deinem Sprossenturm. Vorsicht: Die Samen sind klein, aber die Pflanzen werden schnell sehr groß! Hier also nicht zu viele Samen hernehmen.

Nun gießt du den Sprossenturm auf der obersten Ebene 2 Mal am Tag. Wenn das Wasser in die Auffangschüssel getropft ist, kannst du es wegschütten. Oder du nimmst dieses Wasser und gießt damit deine Pflanzen auf dem Fensterbrett. Nach ungefähr 4 Tagen kannst du leckeren Sprossensalat essen.

Die ausführliche Anleitung plus Einweichzeiten findet ihr bei Rohkost24.

Gemüse anbauen in der Wohnung – was geht überhaupt?

So einiges: Salate, Radieschen, Lauch, Zwiebeln, Tomaten und vor allem Kartoffeln.

Denn die Kartoffeln kannst du einfach im Sack, in einer Tüte oder im Blumentopf anbauen. In die Tüte kommt zunächst 5 cm Erde, am besten Kompost. Nun legst du einfach 3 gekeimte Kartoffeln darauf und schüttest erneut 5 cm Erde darauf. Gieß die Kartoffeln. Aber nicht zu viel Wasser, sonst vergammelt dir die Knolle. Wenn der Trieb 10 cm heraus gewachsen ist, füllst du wieder 5 cm Kompost hinzu. Das passiert so lange, bis die Tüte voll ist. Danach wartest du und gießt regelmäßig ein bisschen. Je mehr Sonne der Kartoffelsack abbekommt, desto schneller wachsen die Knollen.

Insgesamt dauert es ca. 100 Tage, bis du die Kartoffeln ernten kannst. Aus 3 Kartoffeln können so locker 5 kg Kartoffeln wachsen. Wichtig ist die nährstoffreiche Erde.

Günstig Gärtnern hat es für euch ausprobiert.

Gemüse anbauen auf dem Balkon – Auch hier kannst du ordentlich Geld sparen

In welche Richtung schaut dein Balkon? Und welche Größe hat er? Beides ist natürlich entscheidend dafür, wie viel und schnell das Gemüse bei euch wächst. Aber ihr braucht nicht zu verzweifeln!

Der Balkon auf der Nordseite

Selbst auf dem Balkon auf der Nordseite kannst du dein eigenes Biogemüse anbauen. Auf dieser Seite benötigen die Pflanzen weniger Nährstoffe und auch viel weniger Wasser. Dafür wachsen sie auch langsamer. Deshalb kommen vor allem die Mittelzehrer und Schwachzehrer in Frage: Salate, Mangold, Spinat, Karotten, Kräuter, Kapuzinerkresse, Radieschen, rote Bete, Bohnen, Erbsen, Zwiebeln.

Der Balkon auf der Südseite

Hier hast du natürlich die volle Sonne. Das bedeutet im Umkehrschluss auch viel gießen und viele Nährstoffe für die Gemüsepflanzen. Auf dem Südbalkon wächst alles. Wahrscheinlich brauchst du im Hochsommer zwischendurch ein Tuch, um die Pflanzen vor der großen Hitze zu schützen.

Der Balkon auf der Ost und Westseite

Diese Lage ist für die Gemüsepflanzen perfekt. Sie bekommen genug Sonnenlicht ab und können sich auch wieder abkühlen. Auch hier kannst du absolut alles anbauen.

Emilies Treats hat eine gute Zusammenfassung erstellt, was alles an Gemüse auf dem Balkon wächst.

Gemüse anbauen auf einem kleinen Balkon

Hast du schon einmal etwas von „vertical gardening“ gehört? Nein? Dann bitte! Schmeiß Pinterest an, gib vertical gardening in die Suchleiste ein und lass dich inspirieren!

Das Prinzip ist, dass du Gemüse übereinander, anstatt nebeneinander anbaust. Denn wer von uns hat schon einen so großen Garten, dass er absolut alles anbauen kann, worauf er Lust hat? Ich leider nicht! Aber wir müssen auf die Ernte deshalb noch lange nicht verzichten!

Was kostet es Gemüse anzubauen? Spart man dabei wirklich Geld?

Das hängt ganz alleine von jedem Einzelnen von uns ab. Es gibt Menschen, die betreiben ein Luxusgärtnern mit teuren, toll designten Pflanzgefäßen und edlen Hochbeeten. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, wie mich: Ich nehme das her, was wir haben.

Gemüse anbauen in DIY Pflanzgefäßen und Gebrauchten

So haben wir ein Hochbeet erbaut aus dem Material eines alten Holzschuppens, das früher auf unserem Grundstück stand. Gefüllt habe ich das Hochbeet mit dickeren Ästen und Zweigen der Bäume, die für unser Haus weichen mussten. Außerdem benutze ich das Hochbeet über den Winter als Komposter. Das bedeutet, dass alle unsere Essenreste in Form von Bokashi hinein dürfen.

Die Gemüsebeete habe ich ebenfalls umrandet mit Holzstämmen der gefällten Bäume. Als Pflanzkübel und Anzuchtgefäße nehme ich alte Blumentöpfe, Klopapierrollen und bekomme haufenweise Material geschenkt.

Gemüse anbauen: Was kostet das Saatgut?

Auch hier gibt es natürlich Unterschiede. Für das Jahr 2018 habe ich insgesamt 60 € ausgegeben. Dieses Jahr wird es schon viel weniger sein: Zum einen sind noch einige Samen übrig geblieben. Zum anderen habe ich eigenes Saatgut gesammelt aus dem geernteten Gemüse.

Saatgut gewinnen kann man jedoch nur, wenn das ursprüngliche Produkt Bio war. Nur so sind Hybride und Gentechnik ausgeschlossen. Über mehrere Generationen kann man so das Saatgut gewinnen. Es heißt jedoch, nach ca. 4 Jahren sollte man sich frisches Saatgut kaufen.

Wo sind versteckte Kosten beim Gemüse anbauen?

Wie schon geschrieben: Wenn man Luxus und Designobjekte bevorzugt, wird es rasch teuer. Überhaupt kostet der Einstieg Geld: Man braucht Erde und Saatgut. Auf Dünger verzichte ich komplett. Stattdessen mische ich die Erde immer wieder mit Kompost und lasse Gründünger wachsen.

Werbungen suggerieren zudem, dass ihr teure Pflanzenschutzmittel gegen Unkraut und Schädlingen braucht. Auch diese lassen sich selber herstellen, mit Hausmitteln. So ist der Brennnesselsud bei Läusen recht unbeliebt.

Baue dein eigenes Gemüse an und spare Geld

Selbst, wenn du dich nicht komplett selbst versorgen kannst: Beim Gemüse anbauen sparst du ordentlich Geld! Vor allem im Sommer wächst das Gemüse unaufhaltsam. Dadurch reduziert sich die Menge an Biogemüse, die du teuer dazu kaufst um Einiges!

Ich wünsche dir viel Spaß dabei dein eigenes Gemüse anzubauen!

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*Artikel enthält Werbung und Links

Izabella

Ich liebe Musik, Gesang und Tanz, Bücher, Wälder, meine Familie und unser wunderbares Grundstück, das sich langsam aber sicher in einen Garten verwandelt. Ich backe und koche, weil und wenn es mir Spaß macht - habe ich keine Lust, gibt es auch bei uns (Fertig)Pizza!
Über Kommentare freue ich mich sehr! Spam wird gelöscht, ebenso sinnlose Beleidigungen! Mein Blog läuft über einen Rechner, der von Ökostrom versorgt wird.

9 Kommentare

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  • Hey Iza, vielen lieben Dank für die Tipps! Leider haben wir weder Balkon noch Garten (was sich hoffentlich demnächst mal ändert…) aber deine Tipps für Gemüseanbau in Blumentöpfen werde ich mir mal noch genauer anschauen und dann überlegen, was sinnvoll wäre! Dankeschön!!!
    LG Ina

  • Die Kartoffeln aus der Tüte sind eine super Idee! Mein nächster größerer Plan für den Balkon sind Austernpilze, um den Platz unter dem Regal zu nutzen, mal sehen, wie gut das klappt.
    Übrigens gibt es auch im Bio-Bereich nicht-samenfeste Hybridsorten (nicht ganz so viele wie im konventionellen Anbau, aber es gibt sie). Die Züchtung von samenfesten Sorten hinkt ein bisschen hinterher, aber langsam wird da aufgeholt. Grade auf dem Wochenmarkt ist es aber gar kein Problem, nachzufragen, um was es sich bei dem Gemüse handelt und wie gut sich das Saatgut verwenden lässt. 🙂

  • Ich habe eher einen braunen als einen grünen Daumen. Aber Kartoffeln werfe ich einfach in mein Hochbeet und ernte dann ein Vielfaches davon. Nur Tomaten wollen bei mir nie so richtig gedeihen. das liegt wahrscheinlich an zu viel Sonne bzw. zu viel regen von oben. Für dieses Jahr muß ich mir da was überlegen.
    Danke für die vielen Infos, ich werde mir das abspeichern un bei Bedarf wieder hervorholen.