Da ich vollkommen auf Kunstdünger verzichte, suche ich regelmäßig nach Wegen, damit meine Pflanzen trotzdem schön wachsen können. Ein toller Schub für die karge Erde in unserem Garten ist und war definitiv der Bokashi. Hier lest ihr, was Bokashi ist. In diesem Beitrag habe ich über meine Erfahrungen mit Bokashi geschrieben. Bokashi habe ich jedoch nicht in dem Maße vorhanden, als dass ich mich vollkommen darauf ausruhen könnte. Daher verwende ich seit einem knappen Jahr Gründüngung.
Außerdem könnt ihr in diesem Beitrag lesen, welche Dünger ich noch verwende.
Inhaltsangabe:
Gründüngung einer unbepflanzten Fläche
Gründüngung in der Landwirtschaft
Welches Saatgut gibt es für Gründüngung?
Gründüngung im Frühjahr/Sommer
Was bringen Gründünger?
Diese Frage lässt sich sehr kurz beantworten: Sie düngen den Boden. Punkt.
Dabei bilden sie Stickstoffe, die für die nachfolgenden Pflanzen sehr wichtig sind, vor allem für die Starkzehrer. Zudem helfen sie, den Boden zusammenzuhalten und machen ihn durchlässiger. Sie locken Mikroorganismen und Regenwürmer an, ohne die ein gesunder Boden nicht existiert.
Fehlen diese Kleinstlebewesen, Insekten und die Bodendeckung, kommt es zu Bodenerosion. Das bedeutet, dass die Erde fortgespült wird. Besonders stark betroffen sind bekanntlich Hänge. Hier könnt ihr mehr zu dem Thema Bodenerosion lesen.
Gründüngung einer unbepflanzten Fläche
Die Regel lautet, dass eine Fläche, die über 4 Wochen lang nicht bebaut oder bepflanzt wird, dringend zumindest gemulcht werden soll. Noch besser ist es, auf diesen Quadratmetern einen Gründünger auszusäen. Selbst, wenn die Zeit nur kurz ist, in der diese Pflanzen wachsen dürfen, sorgen sie dafür, dass die Nährstoffe nicht aus dem Boden geschwemmt werden.
Zudem wird unerwünschtes Unkraut unterdrückt, das automatisch aufkommt, wenn eine kahle Fläche geboten wird.
Gründüngung in der Landwirtschaft
Früher bin ich auf dem Land mit dem Auto gefahren und habe mir gedacht: Was wächst da denn auf den Feldern? Getreide, Mais und Blumen sind die bekanntesten Gewächse. Doch da grünt regelmäßig etwas, das vollkommen nach Unkraut aussieht. Jedoch handelt es sich dabei um Gründünger.
Landwirte säen das Saatgut aus, um Flächen wiederzubeleben und mit Stickstoff zu versorgen. Zum Teil sind sie verpflichtet dies zu tun, um Augleichsflächen zu schaffen. Wenn die Pflanzen im Winter vertrocknet sind, werden sie entweder für Rinder als Futter gemäht oder in den Boden eingearbeitet. Durch das Verrotten entsteht wieder fruchtbare und nährstoffreiche Erde.
Gründüngung im eigenen Garten
Dieses Prinzip gilt auch für den eigenen Garten: Wenn man feststellt, dass im Beet die Pflanzen nicht richtig wachsen, kann man statt Kunstdünger einfach Gründünger aussäen. Es dauert zwar länger, bis der Boden wieder Nährstoffe aufnimmt, aber dafür belastet man das Grundwasser nicht und der Boden bleibt länger gesund.
Das ist eine nachhaltige Variante der Düngung: Die Pflanzen werden sicherlich nicht innerhalb von 1 Woche neue Blüten bekommen und einen Wachstumsschub. Nein, stattdessen bereiten die Gründünger den Boden auf die nachfolgende Pflanze vor. Im Laufe der Jahre bekommt die Erde dann die Nährstoffe und Lockerheit mit dem richtigen Humusgehalt. Wie so oft gilt: Geduld ist eine Tugend! (Das ist mein absoluter Lieblingssatz aus „Die Mumie“.)
Zum Anlegen unseres Gartens habe ich letztes Jahr überall, wo wir keinen Rasen ausgesät haben, Gründünger verteilt. Zwar war die Angabe, dass man die Körner ca. 2 cm in den Boden rächen soll. Jedoch lest ihr hier des Öfteren, wie faul ich bin: Ich habe sie einfach nach Gefühl verstreut. Auch so sind die Samen wunderbar aufgegangen und gewachsen ist ein halber Urwald.
Jetzt, da die Pflanzen erfroren und abgeknickt sind, schneide ich sie nicht weg. Stattdessen trampelt sie die ganze Familie platt und es entsteht ein gemulchter Trampelpfad. An keiner Stelle, an der ich letzten Sommer und Herbst Gründünger ausgesät habe, gibt es Staunässe. Selbst bei der Fläche mit Winterroggen, die erst ca. 10 cm hoch sind, versickert das Wasser trotz Starkregen.
Gründüngung auf dem Balkon
Zu diesem Thema gehen die Meinungen auseinander. Dadurch, dass die Pflanzen sehr hoch werden, ist es natürlich schwierig, diese in der nächsten Saison in die Töpfe einzuarbeiten. Eine mögliche Lösung wäre die Pflanzen gemeinsam mit den Küchenabfällen zu fermentieren und dann in den Kübel zu versenken. Dabei füllt man einen Pflanzkübel zu 1/3 mit Erde, das zweite 1/3 bildet das Bokashi und das letzte Drittel wird erneut mit Erde gefüllt.
Welches Saatgut gibt es für Gründüngung?
Es gibt viele verschiedene Saatguthersteller. Besonders diejenigen, die auf biologische Landwirtschaft und Gartenarbeit Wert legen, bieten mehrere Sorten an, um den Boden wieder mit Nährstoffen zu versorgen.
Gelber Senf aus Gründünger
Letztes Jahr habe ich auf der großen Fläche gelben Senf verwendet. Der ist extrem leicht zu verteilen, wird über 1 m hoch und wächst auf jeder Fläche, egal ob sonnig oder im Schatten. Der Nachteil ist, dass man gelben Senf nur alle 3 Jahre auf derselben Fläche anbauen soll. Er gehört zu den Kohlgewächsen.
Roggen als Gründünger
Roggen sind ebenfalls tolle Gründüngungspflanzen. Ja nach Sorte und Aussaat kann man im frühen Sommer oder späten Herbst die Körner ernten und entweder wieder in den Garten einarbeiten oder zu Mehl verarbeiten. Roggen ist dabei ein Getreide, das sich selbst düngt.
Wollt ihr Getreide selber anbauen? Wenn ihr es richtig angeht, würden sogar schon 100m² pro Person reichen, um den Bedarf an Mehl im Jahr zu decken.
Die Permakultur Akademie gibt noch einige Informationen, was man mit der Ernte macht, damit man Roggenkörner erhält.
Blumen als Gründünger
Ich liebe Lupine. Sie sind wunderschön anzusehen und bieten essbare Samen. Diese säe ich dieses Jahr in den Garten. Außerdem ist jede Sorte von Klee ein Stickstoffversorger.
Mit Sonnenblumen kann man den Boden auflockern und auch düngen. Hierzu schreibt Sandra von grüneliebe.de einen schönen, kurzen Artikel.
Erbsen und Bohnen als Gründünger
Diese Pflanzen sind sehr bekannte Stickstoffproduzenten. In der Mischkultur vertragen sie sich überhaupt nicht miteinander, jedoch lassen sie sich mit anderen Gemüsesorten wunderbar kombinieren. Dazu könnt ihr den Beitrag noch einmal lesen, wie ich dieses Jahr meine Gemüsebeete bepflanze.
Dass dabei die Früchte auch noch essbar und lecker sind, ist ein ganz großer Bonuspunkt für mich.
Gründüngung im Herbst/Winter
Wenn die Blumenbeete aufgeräumt werden, ist eine einfache Aussaat genau die richtige Vorbereitung der Fläche für das kommende Jahr. Ich habe gelben Senf gesät, nachdem ich vom Kartoffelanbau gemerkt habe, dass unsere vorhandene Erde absolut gar nichts an Nährstoffen zu bieten hat. Auf der letzten Fläche, die wir noch im späten Herbst fertiggemacht haben, wächst nun der Winterroggen.
Gründüngung im Frühjahr/Sommer
Auch zu diesen Jahreszeiten ist eine Gründüngung von Vorteil. Zum Beispiel dienen diese Pflanzen dazu, um Bienen und Insekten anzulocken, die dann beim Gemüseanbau ihren wertvollen Dienst leisten. Nebenbei werden vor allem Starkzehrer mit wichtigen Stickstoffen versorgt.
Mein Fazit zu Gründüngern
Alleine dadurch, dass meine neu angelegten Flächen nicht durch den Starkregen verschlammen und ich schöne Trampelpfade bekommen habe, lohnen sich Gründünger wirklich. Erst in der kommenden Saison werde ich feststellen, ob die Nährstoffe auch wirklich den Gemüsepflanzen helfen. Bisschen spät war ich letzten Sommer mit dem Inkarnatklee dran. Ich hoffe, dass sich an ein paar Stellen die wunderschönen roten Köpfe sehen lassen. Und das haben sie auch im Jahr darauf!
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Liebe Izabella,
ein sehr interessanter Artikel! Ich habe die Gründüngung letztes Jahr leider verabsäumt, aber dieses Jahr habe ich im Gemüsebeet bereits Sonnenblumen und zwischen den Reihen im Hochbeet Ringelblumen gesät. Nach der Ernte im Sommer/Herbst geht es weiter. Ich bin gespannt.
Liebe Grüße,
Carina
Liebe Carina,
Abhängig von der Sorte Gründünger kannst du ihn auch im Winter aussäen – zum Beispiel Winterroggen. Mein Roggen wächst gerade wunderschön und ich hoffe doch stark, dass da auch ein paar Körner herauskommen 😀
Viele Grüße, Izabella
Liebe Izabella, vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich nehme mir zwar jedes Jahr vor, einmal eine Gründüngung zu machen, aber oftmals wird das dann nichts. Mal sehen wie es heuer werden wird. Den guten Vorsatz hätte ich schon gefasst 🙂
LG Kathrin
Liebe Izabella,
letzten Herbst fand ich noch einen Rest Phacelia-Samen, die habe ich in 2 der Gemüsebeete eingesät. Sie sind zwar nicht mehr zur Blüte gekommen, denke aber, das sie dem Boden dennoch gut getan haben. Generell isT Gründüngung eine gute Sache, ich verpenne es nur meistens 😉
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen,
Ich streue immer Gründunger aus, wenn das Beet leer steht. Ich mag keine kahlen Flecken Erde 😀
Viele Grüße, Izabella
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