Bevor der große Aufschrei kommt – „Das ist Bierfrevel!“ – möchte ich doch lieber erklären, wie ich auf den Gedanken gekommen bin ein Starkbier Brot zu backen. Wer meinen Blog fleißig mitliest, kennt meine Beitrags-Reihe „Brot des Monats“. Jeden Monat backe ich ein spezielles Brot, saisonal passend und mit Zutaten, die in diesem Monat leicht erhältlich und beliebt sind. Was für ein Glück, dass es Bier immer zu kaufen gibt.
Starkbier in der Fastenzeit
Viele Menschen nehmen bis heute die Fastenzeit ernst und verzichten bewusst 40 Tage lang. Früher hat der Verzicht nicht nur Fleisch, sondern Essen im Allgemeinen bedeutet. Um dennoch satt zu werden und nötige Kalorien zu sich zu nehmen, brauten sich die Mönche ihr eigenes Starkbier. Ich möchte mich nicht in die Details vertiefen. Wenn ihr euch ein wenig für den Hintergrund interessiert, dann schaut doch mal bei Felix und seinem Lieblingsbier vorbei.
Selbst die EU hat das Bayerische Starkbier ausgezeichnet.
Das bedeutet, dass es doch ideal geeignet ist für die Fastenzeit!
Nun möchte ich aber an dieser Stelle betonen, dass das Starkbier Brot nicht nur für die Fastenzeit lecker ist! Ersetzt das Starkbier durch ein BIER! Dann habt ihr einfach das Brot des Jahres.
Materialien für das Starkbier Brot
- große Schüssel
- Küchenwaage
- Handrührgerät* oder Kochlöffel
- Küchentuch
- großes Glas
- Ein Esslöffel
Zutaten für das Starkbier Brot
- 1 Flasche Starkbier, ungekühlt (alternativ einfach nur Bier eurer Wahl)
- 20 Gramm Hefe
- 500 g Dinkelmehl Typ 1050
- 500 g Roggenmehl Typ 1370
- 1 Teelöffel Backmalz
- 1 Esslöffel Ursalz*
- 20 g Weizenkleie
- 50 g geschrotete Weizenkörner
Ich verwende für Brot immer Dinkel- und Roggenmehl. Wenn ihr wissen wollt, was es mit dem Typ und der Zahl auf sich hat, könnt ihr das hier noch einmal nachlesen. Greift gerne auf das Mehl zurück, das ihr verwenden wollt oder in eurem Vorratsschrank besitzt.
Auf den Sauerteig verzichte ich in diesem Rezept, da mich der Geschmack des Starkbiers im Brot interessiert. Die Hefe stammt direkt vom Bäcker aus dem Nachbardorf. Damit schmeckt das Brot um ein Vielfaches besser und ich benötige wesentlich weniger von der Hefe.
Zubereitung des Starkbier Brotes
Ich fülle zunächst Starkbier in das große Glas und löse darin die Hefe auf. Auf der Küchenwaage wiege ich die Mehle, die Kleie, das Backmalz und das Salz in die große Schüssel. Kurz alles mit einem großen Löffel vermischen, damit sich das Hefe-Bier gleich dazugesellen kann. Mit dem Knethaken dauert es etwa 5 Minuten, bis der Teig homogen und geschmeidig ist.
Beim Hefebrot achte ich immer darauf, dass genug Flüssigkeit im Teig ist. Sollte das Mehl noch bröselig sein und kann nicht einfach eingearbeitet werden, darf ruhig noch ein guter Schluck Wasser dazu – oder natürlich Bier! Ich will euch doch nicht die Freude nehmen.
Umgekehrt gilt: Wenn der Teig zu matschig ist und sich nicht von der Schüssel löst, ist es ratsam noch ein wenig Mehl mit hinein zu rühren. Zu viel Flüssigkeit schadet dem Hefeteig nicht, zu wenig führt dazu, dass das Brot nicht schön aussehen wird.
Der Teig darf nun ungefähr 1 Stunde lang in der abgedeckten Schüssel ruhen, bis er sein Volumen sichtlich vergrößert hat. Dabei stelle ich meine Schüssel immer in den ausgeschalteten Backofen. Alternativ könnt ihr den Teig des Starkbier Brotes in einem Gärkörbchen gehen lassen.
Das Starkbier Brot backen
Da ich das Brot auf einem Pizzabackstein zubereitet habe, heize ich den Ofen 10 Minuten lang auf 270° C vor.
Währenddessen das Starkbier Brot zu 1-2 Laiben formen, je nach Geschmack. Gewöhnlich backe ich diese Menge an Teig in einem. Den Teig wende ich nun im Schrot gewendet, sodass eine Schrot-Kruste entstehen kann.
Den Backofen auf 240° C stellen und 15 Minuten lang backen. Danach die Temperatur auf 180° C senken und weitere 45 Minuten lang weiterbacken. Nach dieser Zeit steche ich mit dem Schaschlikspieß aus Edelstahl ins Brot. Wenn noch ein Rest am Spieß kleben bleibt, weitere 10 Minuten bei 180° C im Ofen lassen. Alternativ kann man den Backofen abstellen und das Brot noch 20 Minuten nachbacken lassen. Das spart Strom. Oft lasse ich meine Brote noch mehrere Stunden lang im warmen Backofen stehen. Es schadet ihnen nicht.
Geschmack des Starkbier Brotes
Das Starkbier Brot schmeckt sehr lecker. Ich habe es zum Frühstück mit einer Frühlingszwiebel und einem Stück selbst gemachtem Käse gegessen. Ich bin begeistert! Ob nun das Brot vollkommen abweicht von der „Norm“, möchte ich bezweifeln. Allerdings bin ich kein geschulter Gourmet, der alles heraus riecht und schmeckt. Ich glaube Normalsterblichen, wie mir und meiner Familie, fällt der Unterschied nicht auf. Mein Sohn meckert ein wenig wegen des Schrotes auf der Kruste. Dennoch isst er das Brot und ist sehr zufrieden, dass ein „weiches Brot“ im Ofen entstanden ist.
Ich wünsche euch einen guten Appetit!
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Wie cool ist dass denn bitte!?..okay der März ist längst vorbei, aber bei mir könnte das ja das Brot des Monats Mai werden 😀 :O…zumindest könnten meine Männer auch Gefallen daran finden :D…ich danke Dir für dieses coole Rezept und die Idee an sich ! 🙂 Ich werde es definitiv ausprobieren und freue mich gerade riesig 😀 :D….Mach dir einen schönen Sonntag und ich sende dir noch die herzlichsten Grüße aus unserem urlaub schenna 😉 Nora 😉
Liebe Nora 😀
Schön, dass dir das Rezept gefällt! Ich glaube auch für den Grillabend ist das Brot perfekt geeignet – wenn deine Männer dir eine Flasche Bier abgeben, versteht sich 😉
Viele Grüße, Izabella
Hallo Izabella, welche Größe hat die Flasche Bier, 0,33 oder 0,5l?
Liebe Grüße
Anja
Liebe Anja, 0,5 Liter waren es!
Viele Grüße, Izabella
Oh, ich habe gerade diese Seiten von „Haus und Beet“ entdeckt und finde sie super. Ich habe jetzt schon einige Rezepte gefunden, die mir gut gefallen, allerdings bin ich kein Freund von Dinkel- oder Roggenmehl. Beim Starkbier-Brot steht ja aber auch, dass man das Mehl zurückgreifen kann, welches man lieber mag.
Ich glaube, ich werde das Brot einmal mit (Achtung Werbung) Köstritzer Schwarzbier oder auch Köstritzer Kellerbier versuchen, das habe ich nämlich meist im Haus weil es so lecker ist.
Meine Brote backe ich meist in einer schon sehr alten, großen, gusseisernen Pfanne, da brauche ich auch kaum zu fetten, denn das Brot fällt dann ganz leicht heraus nach dem Backen.
Und danke für die tollen Rezepte – die Seite ist gespeichert und wird bestimmt noch oft genutzt.
Freut mich, liebe Regina!
Hahaha! Achtung Werbung! Ich liebe es! 🙂
Du kannst wirklich das Mehl einfach ersetzen, allerdings solltest du bei der Wassermenge aufpassen: Weizenmehl benötigt weniger Flüssigkeit, als Dinkelmehl!
Viele Grüße und viel Erfolg! Izabella