Bei uns liegt 5 Zentimeter dicker Schnee, die Temperatur ist angenehm bei 0° C und der Holzofen verbreitet eine wunderbare, angenehme Wärme in unserem Haus. Für die einen ist das Wetter perfekt, um sich mit einer Kuscheldecke und einem Glas oder Becher Rotwein, Glühwein, Tee, Kaffee und Ähnlichem auf das Sofa zu setzen. Andere hingegen sind unaufhaltsam und gehen gerade jetzt ins Freie. Denn es gibt im Garten im Winter auch ein paar Sachen zu erledigen.
Ich persönlich bewundere ja Sportler, die nach dem Motto leben: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.
Gartenarbeit im Winter
Dasselbe gilt für die Gartenarbeit im Winter auch: Im Winter ruht alles, die Pflanzen sind bedeckt vom Schnee und halten Winterschlaf. Allerdings dauert es nur noch einen Monat und das neue Jahr beginnt. Mit dem Januar beginnt auch wieder die Zeit, um neue Pflanzen auszusäen. Besonders Blattgemüse könnt ihr ab Februar ernten.
Trotz des Winterschlafes ziehe ich wettertaugliche Kleidung an und bereite bereits jetzt meinen Garten vor, um im Januar, spätestens jedoch im Februar aussäen zu können. Dann wird nächstes Jahr die Gartenarbeit entspannt.
Folgendes gibt es im Garten im Winter zu erledigen
Kompost unter Karton oder Zeitungspapier
Gelagertes Obst und Gemüse überprüfen
Schnee von den Pflanzen entfernen
Vogelfutter aufstellen oder erneuern
Mulchen im Garten im Winter
Vor einem Monat, Ende Oktober, habe ich meine Gemüsebeete mit fermentiertem Rasen gemulcht. Mittlerweile ist das sehr stark zusammengefallen, vertrocknet und teilweise auch schon verrottet. Deshalb habe ich eine weitere, 10 cm dicke Mulchschicht aus Rindenmulch hinzugefügt. Das wärmt die jungen Wurzeln, hält die Erde drunter auch bei sehr niedrigen Temperaturen warm und schützt die Pflanze vor dem Austrocknen.
Selbst in dieser kalten Jahreszeit kommt es zu langsamem Verrotten, wodurch Kompost und Wärme produziert wird. Außerdem bietet diese Schicht Insekten eine schützende Unterkunft. Diese Insekten befallen Bäume und junge Pflanzen nicht, sondern leben im Mulch und fressen im Frühjahr Läuse und Nacktschneckeneier.
Gartengeräte aufräumen aus dem Garten im Winter
Natürlich räumt man im Herbst auf: Der Rasenmäher wird gereinigt, Gartenutensilien wie Hacke, Handfräse oder Rechen werden in die Garage oder ins Gartenhäuschen verfrachtet und alle Spielzeuge der Kinder vor den eisigen Witterungen gerettet.
Ist das wirklich geschehen? Jetzt, da der Schnee bald ankommt, lohnt sich ein prüfender Rundgang, ob ihr tatsächlich alles weggeräumt habt. Denn, zumindest was mich betrifft, der Rundgang fällt bei nasskaltem Wetter im grauen Herbst nicht so leicht und man denkt sich oft: Das erledige ich, wenn der Boden nicht mehr so matschig ist. Geht euch das auch manchmal so? Nun ist der Boden festgefroren und die Wahrscheinlichkeit, dass die Schuhe dabei im Schlamm versinken, ist sehr gering.
Frostschutz überprüfen
Es gibt ein paar Blumen, Stauden und Kräuter, die die Kälte überhaupt nicht leiden können. Deshalb habe ich Ende Oktober wärmende Schafwolle um diese Pflanzen gelegt. Es lohnt sich diesen Winterschutz zu überprüfen, denn der Wind, Regen oder auch neugierige Katzen aus der Nachbarschaft lockern oder entfernen den Schutz gerne. Da der Schnee selber ebenfalls eine dämmende Wirkung hat, solltet ihn nicht entfernen.
Einen weiteren tollen Winterschutz bieten die Blätter vom Herbst.
Kompost unter Karton oder Zeitungspapier verteilen
Ich habe einen sehr interessanten Artikel darüber gefunden, dass es eigentlich gar nicht so sinnvoll ist, einen Kompostbehälter zu haben, in dem man die Gemüse- und Pflanzenreste verrotten lässt: Pappendeckel hält warm
Nach den Informationen des Autors, Henry, befinden sich Regenwürmer und andere Insekten nämlich vor allem im oberen Bereich des Haufens und bearbeiten am intensivsten diese Schicht. Deshalb soll es sinnvoll sein, Kompost auf einer großen Fläche auszubreiten, möglichst nicht sehr dick zu schichten und mit unbedrucktem Karton oder Zeitungspapier abzudecken.
Ich habe jetzt einen Versuch gestartet und probiere diese Variante aus. Ich bereite für das nächste Gartenjahr mehrere Beete vor, verteile mit dem Rechen meinen fermentierten Bokashi, decke ihn mit Kartons ab und beschwere diese mit Steinen, damit der Wind das Papier nicht einfach wegbläst.
Kleines Update zum Versuch
Das hat sehr gut geklappt. Bis zum Frühjahr war das Bokashi vollkommen verrottet und wimmelte vor Bodenleben. ALLERDINGS kamen nicht nur Katzen – sondern auch die Hunde des Nachbarn. Die haben meine Bokashi-Beete geliebt. Mittlerweile sind die Hunde verbannt und mein Gemüse ist schön gewachsen.
Der ursprüngliche Plan mit den Gemüsebeeten
Im späten Winter, beziehungsweise im sehr baldigen Frühling, werde ich dann die Steine entfernen, eine 5 cm dicke Schicht Erde auf den Kartons verteilen und Gemüse aussäen. Die Insekten werden den Karton in wenigen Wochen zersetzen und die Jungpflanzen können sich auf Kompost aus der tiefe freuen.
Wenn man darauf eine lichtdurchlässige Überdachung legt, hat man sich ein warmes Frühbeet geschaffen und die Aussaat kann eher beginnen.
Weiteres Update
Diesen Schritt konnte ich nie ausprobieren, da die Hunde, wie oben erwähnt, da die Beete zerwühlt haben. Stattdessen habe ich das Chaos zusammen gefegt und in ein Frühbeet befördert. Hat wundervoll geklappt. In diesem Winter verteile ich nach für nach Bokashi und mulche das Ganze mit ein wenig Rasenschnitt oder Stroh. Ich habe festgesttellt, dass Bokashi so schnell rottet, dass man es gar nicht abdecken muss. Allerdings sieht es eben nicht sonderlich schön aus!
UPDATE vom 18.12.217 – hier noch etwas emotionaler
Es funktioniert nicht, Kompost abgedeckt mit Kartons zu verteilen, wenn ihr unerzogene Hunde in der Nachbarschaft habt, die in euren Garten kommen, alles verwüsten und danach überall ihren Hundekot hinterlassen. Woher ich das weiß? Ich habe nun alles umgeschichtet (schon 3 Mal….) und schließlich unter ein Frühbeet gerecht. Jetzt kommen die zwei Untiere nicht mehr an den fermentierten Kompost, sondern untergraben das Frühbeet. Jeden Morgen, Mittag und Abend. Ich könnte gerade schießen!
Gelagertes Obst und Gemüse überprüfen für den Winter
Wer in der vergangenen Saison viel Obst und Gemüse geerntet hat, lagert dieses vermutlich kühl und lichtgeschützt. Jetzt ist es sinnvoll zu überprüfen, ob etwas angefangen hat zu faulen. Wenn nämlich ein bisschen Schimmel in der Gemüsebox ist, breitet sich dieser sehr schnell aus und die gesamte Ernte wird verderben. Das wäre doch sehr schade.
Holz sägen und spalten
Ich hatte mir fest für den Sommer vorgenommen, dass wir für den Winter Holz sägen und spalten werden. Wir waren nicht gerade faul, da wir unseren Garten angelegt haben und sind daher auch nicht dazu gekommen.
Deshalb nehmen wir uns jetzt ein paar Stunden die Woche Zeit und zerkleinern Feuerholz. Ebenfalls habe ich mich mit der Handsäge wieder angefreundet. Nach zehn Jahren war es aber auch an der Zeit wieder ein wenig zu sägen. Mit zwei Stunden Übung war ich soweit, dass ich innerhalb von 5 Minuten Holz gesägt habe, das eine Stunde braucht, um abzubrennen. Der Muskelkater am nächsten Tag in den Schultern beweist mir mal wieder, dass ich noch viel mehr machen könnte, wenn ich denn wollte.
Schnee von den Pflanzen entfernen
An manchen Tagen schneit es sehr heftig, und es bleibt nicht nur 5 cm gefrorenes Wasser liegen. Besonders junge Pflanzen, die erst im Herbst eingepflanzt wurden, können unter der Schneelast leiden. Kleine Zweige können abbrechen und zurück bleibt eine offene Wunde, die den Krankheitserregern Eintritt gewährt.
Gleichermaßen kann es passieren, dass die Pflanzenstängel so dünn sind, dass sie komplett abknicken und absterben. Bei einem Obststrauch, der zwischen 6€ und 30€ gekostet hat, wäre das sehr ärgerlich. Nicht nur der finanzielle Verlust ist zu spüren: Viele Obststräucher tragen an den Zweigen erst ab dem zweiten Jahr Früchte. Brechen diese jungen Triebe ab, wird die Ernte im kommenden Sommer wesentlich geringer ausfallen.
Außerdem freuen sich Vögel im Winter über Futter: In diesem Artikel habe ich bereits beschrieben, was dabei beachtet werden sollte.
Garten mit Hochbeet im Winter
Wenn ihr zu den glücklichen gehört, die ein Hochbeet im Garten haben, gibt es ein paar Möglichkeiten:
- Aussaat unter Vlies oder mit einem Frühbeet Deckel
- Lagern von Obst und Gemüse
- Auffüllen mit Kompost und Bokashi
Denn euer Hochbeet ist immer noch wärmer, als die Erde drum herum. So sind euch kaum Grenzen gesetzt.
Bist du schon im Winterschlaf? Oder planst du fleißig und ungeduldig für das kommende Jahr?
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Hallo Izabella,
man könnte natürlich auch noch seinen Gartengeräten was Gutes tun, indem man die Metallteile pflegt und vielleicht sogar die Holzstiele. Habe ich aber in 26 Gartenwintern auch noch nie gemacht, shame on me 😉
Ich bin derzeit auf Wühlmausjagd und stelle Fallen auf, die Wühlis sind nämlich recht aktiv. leider war ich bisher erfolglos und die Wühlmaus lacht sich schlapp.
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen,
wenn du ein funktionierendes Mittel gegen die Wühlmäuse gefunden hast, sag doch bitte Bescheid! Sie haben sich nämlich Monate lang nicht gemeldet und jetzt fühlen sie sich auch bei uns fantastisch!
Viele Grüße,
Izabella
[…] Das wäre es doch! Oft trifft dieser Fall zu, vor allem im Winter. […]