Sind die sommerlichen Temperaturen erst bei uns angelangt, hilft zur Abkühlung nichts besser als Gurke in jeglicher Form: Als Salat, Suppe, im Cocktail und auf den Augen. Dieser Beitrag erklärt zunächst, wie die Gurke wächst – und das am besten auch in deinem Garten oder auf dem Balkon. Im Zweiten Teil erfahrt ihr, wie wertvoll die Gurke für unsere Ernährung ist.
Inhaltsangabe:
Teil 2: Die Gurke in deiner Küche
Teil 1: Gurke selber anbauen
Gurken sind sonnenliebende Starkzehrer, die viele Nährstoffe und auch einiges an Wasser benötigen. Als Kletterpflanzen sind sie perfekt geeignet für kleinste Flächen, denn nach oben hin haben wir meistens alle viel Platz.
Gurke – Wann ist der richtige Aussaatzeitpunkt?
Gurkenpflanzen wachsen sehr schnell. Sobald die Temperaturen hoch genug sind, schießen sie in die Höhe und man kann sie nicht mehr aufhalten. Der entscheidende Nachteil ist, dass eine zu frühe Aussaat nur bewirkt, dass die Pflanze vor dem Auspflanzen viel zu groß wird.
Daher lautet die Regel bei der Gurke: Frühestens 6 Wochen vor der Pflanzung säen. Und das ist der 10. April! Denn Gurken vertragen keine Spätfröste. Bis zum 22. Mai können die Eisheiligen erhebliche Schäden in Sommergemüse Sorten anrichten.
Aussaat so tief, wie das Saatgut groß ist
Gurkensamen sind etwas größer, dafür aber flacht. Mit ca. 1 cm Saattiefe seid ihr auf der sicheren Seite. Befüllt euer Anzuchtgefäß mit Erde bis ca. 1 cm unter dem Rand. Drückt die Erde mit den Fingern kräftig fest und wässert sie.
Gurkensamen auflegen – pro 10 cm Topf 2 Samen – und nochmal 1 cm Erde locker darüber geben. Ganz leicht andrücken und hell stellen. Die Anzuchterde sollte niemals austrocknen, das halten die jungen Keimlinge nämlich nicht aus.
Nach spätestens 2 Wochen sollten die Samen gekeimt sein. Ihr habt die Wahl: Wenn pro Anzuchttopf zwei Gurkenpflanzen gekeimt sind, könnt ihr sie ab dem dritten Blatt entweder trennen oder die schwächere Pflanze herausziehen und aussortieren. Ich verstehe, wenn euch bei der zweiten Option das Herz blutet. So geht es mir auch!
Gurkenpflanzen ab dem 22. Mai auspflanzen – Standort und Pflege
Nach den Eisheiligen dürfen Gurken in den Garten oder auf dem Balkon in den Pflanzkübel. Auf jeden Fall sollte sie an einen sonnigen Standort, möglichst windstill. 2 Wochen vor der Pflanzung könnt ihr in die Erde nochmal zum Beispiel Bokashi einarbeiten. Im Laufe des Sommers zersetzt sich der Kompost und gibt langsam Nährstoffe ab.
Eine Düngung mit Mist ist auch super. Meine Demeter-Bauer Nachbarin gießt ihre Gurkenpflanzen alle paar Wochen mit verdünnter Gülle.
Im Gewächshaus wächst die Gurke natürlich auch wunderbar: Durch das geschlossene Gebäude dürft ihr die Gurken schon Wochen vorher einpflanzen. Sollte es nochmal zu Nachtfrösten kommen, dringt das ins Gewächshaus nicht ein.
Gurken bestehen zu 97% aus Wasser. Daher benötigt natürlich die Pflanze selber auch viel davon, sonst kann sie gar keine Früchte produzieren. Gleichzeitig darf sie natürlich nicht im Wasser ertrinken. Gießen solltet ihr grundsätzlich immer nur unten und nicht die Blätter. Vor allem im Gewächshaus steht die Luft und sehr schnell entsteht ein Mehltau, der die Pflanze kaputtmacht.
Gurken auf dem Balkon anbauen
Wie schon erwähnt, sind Gurkenpflanzen sehr dankbar, denn sie wachsen nach oben. Daher spricht alles dafür sie auch auf dem Balkon im Topf anzubauen. Der Pflanzkübel sollte mindestens 10 Liter Volumen haben.
Welches Material ihr dabei verwendet, solltet ihr stark bedenken: Je ja Statik eures Balkons empfehle ich euch keine Tontöpfe zu kaufen. Die alleine sind schon sehr schwer. Normalerweise bin ich wirklich gegen Plastik. Aber bei einem Balkon würde ich lieber auf Nummer Sicher gehen. 10+ Liter Gartenerde plus noch das ganze Wasser, das darin gespeichert wird, hat Gewicht.
Rankhilfe für die Gurke
Damit die Pflanze tatsächlich nach oben wächst, braucht es eine Rankhilfe. Je nach Standort könnt ihr dafür ein kräftiges Seil über der Gurke festbinden und dann nach für nach die Pflanze weiter befestigen.
Denselben Zweck erfüllt natürlich ein Pflanzstab, der lang genug sein sollte. Auch hier würde ich mich nicht auf Mutter Natur verlassen, sondern die Pflanze regelmäßig weiter oben anbinden. Ein Gitter hat den Vorteil, dass die kleinen Ärmchen der Gurke darum schlingen und sich festhalten können. Der Nachteil ist, dass solch ein Gitter natürlich mehr Platz in der Breite braucht.
Gurken ernten – Wann sind sie reif?
Je nach Aussaattermin, Standort und Glück, kann man von Juni bis Oktober Gurken ernten. Woran erkennt man, dass die Gurke reif ist? Zum einen natürlich an der Größe: Eine Salatgurke wird ca. 30 cm lang. Wenn sie diese Länge erreicht hat, könnt ihr sie sofort ernten. Je länger ihr wartet, desto säuerlicher wird ihr Geschmack.
Einlegegurken, hingegen, sind viel kürzer und haben eine schrumpelige Haut.
Teil 2: Die Gurke in deiner Küche
Sobald die Frucht reif ist, kann man sie verarbeiten. Gewöhnlich isst man sie roh und kocht sie nicht. Das macht Gurken aber nicht langweilig, im Gegenteil!
Gurke Inhaltsstoffe und Nährwerte
Zu 97% bestehen Gurken aus Wasser. Der Rest ist aber auch nicht zu verachten.
Gurke Kalorien
100g Gurke enthalten
- 12 kcal
- 0,2 g Fett
- 1,8 g Kohlenhydrate
- 0,6 g Eiweiß
- 0,5 g Ballaststoffe
Nährwerte der Gurke
100 g Gurke decken den Tagesbedarf von folgenden Vitaminen und Mineralstoffen (in Prozent angegeben)
- 20% Vitamin A Beta-Carotin
- 8% Vitamin C
- 7% Kupfer
- 4% Kalium
Quelle: https://www.naehrwertrechner.de/naehrwerte/G520000/Gurke
Die restlichen Werte sind relativ gering. Nun könnte man sagen: So eine Bombe ist die Gurke jetzt gar nicht, oder? Klar, die 100 g Werte sind gering. Aber mal ehrlich: Wer isst denn schon 100 g Gurke? Eine Salatgurke wiegt ca. 300 g. bei uns landen für einen Gurkensalat mindestens 3 Stück in der Schüssel, wenn nicht gar mehr. Und nicht selten esse ich einfach Gurken mit Gurken und etwas Gewürz! Einfach herrlich!
Gurke lagern
Gurken sind kein lagerfähiges Gemüse. Innerhalb von wenigen Tagen verlieren sie Wasser und werden schrumpelig. Aber man kann im Sommer nicht nur Gurken essen! Daher ist einlegen und einkochen angesagt!
Rezepte mit Gurke
Gurken einkochen
Da dieser Artikel langsam in der Länge ausartet, werde ich euch diesen Vorgang hier nicht beschreiben. Stattdessen verlinke ich mit gutem Gewissen die Einkochhelden. Sie haben ein Saure Gurken Rezept, von dem ich ganz und gar überzeugt bin, dass sie euch im Winter glücklich machen werden!
Gurken einlegen
Utopia, eine der bekanntesten Online Magazine für Nachhaltigkeit, hat gleich 3 Rezepte veröffentlicht, wie ihr Essiggurken einlegen könnt.
Mit Hilfe eines Fermentierungstopfes, einem Gärtopf* , macht meine Mutter auch jedes Jahr eingelegte Essiggurken. Sehr, sehr lecker, kann ich nur sagen!
Kartoffelsalat mit Gurke
Auch sind Kartoffelsalate mit Gurke aufgepeppt ein absoluter Klassiker. Meinen Beitrag zum Kartoffelsalat mit Gurken findet ihr hier.
Gurkenscheiben auf den Augen
Die Naturkosmetik wird immer beliebter. Auch dürfen Obst und Gemüse immer öfter auf unserer Haut landen. Ein absoluter Klassiker ist dabei natürlich die Gurkenscheibe auf den Augen. Je älter man wird, desto trockener wird die Haut und auch die Augen. Wenn ihr euch öfter selber erwischt, dass ihr eure Augen reibt, heißt das, eine Gurkenscheibe wird Erleichterung verschaffen.
Einfach 15 Minuten lang zurücklehnen, Augen schließen, Gurkenscheibe darauf und einwirken lassen. Ihr werdet euch erfrischt fühlen!
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[…] und kein Grillen gehen ohne einen leckeren Gurkensalat vorbei. Kein Wunder, schließlich hat die Gurke im warmen Wetter Saison. Eine Pflanze liefert so viele Früchte, dass man sich kaum noch retten […]
[…] ½ Glas Essiggurken oder eine frische Gurke […]