Die heißen Tage sind vorbei, der Temperatursturz von 10 Grad ist gekommen und der Herbst ist da. Jetzt lohnen sich Anschaffungen von neuen Pflanzen und Saatgut nicht mehr – oder doch? Der Garten im September hat noch viele Möglichkeiten zu bieten.
Garten im September – Die Checkliste
Genau darüber habe ich mit meiner Schwester gesprochen, die sich jetzt keine neuen Pflanzen mehr holen wollte, obwohl sie einen Balkon hat. Mein Mann und ich haben uns dagegen entschieden und letzte Woche noch ein paar winterfeste Kräuter und Blumen geholt. Auch wenn ihr keine neuen Pflanzen kaufen wollt, gibt es noch einiges zu erledigen, bevor der kalte Winter eintrifft.
Checkliste für den Garten im September
Der Garten im September | Garten | Balkon |
Neue Pflanzen | Sträucher, Bäume (wurzelnackt) | Sträucher, Bäume (wurzelnackt oder im Topf) |
Gründüngung | Gründüngung (gelber Senf, Winterroggen, etc.), | Gründüngung (gelber Senf, Winterroggen, etc.), |
Samen und Zwiebeln säen und pflanzen | Frühlingsblumen und Gemüse, das im Frühling geerntet wird | Frühlingsblumen und Gemüse, das im Frühling geerntet wird |
Schutz vor Kälte | Auf einjährige Gemüsepflanzen Wärmevlies legen | Wintervlies erst im November um die Pflanzen wickeln |
Schnitt der Pflanzen | erst im Oktober/November | erst im Oktober/November |
Fallobst | einsammeln und in den Komposter, bzw. unter die Pflanzen und Bäume | einsammeln und in Blumentöpfe oder Komposter geben |
Kräuter teilen | und an neue Stellen mit Kompost wieder einpflanzen | und mit Komposterde in Töpfe pflanzen |
Umpflanzen | 2 Jährige Zierpflanzen an eine neue Stelle pflanzen | Pflanzen in größere Blumentöpfe pflanzen |
Was gibt es im Garten im September zu tun?
Neue Pflanzen für den Garten im September
Gründüngung für den Winter
Schutz vor Kälte – Trefft jetzt Vorbereitungen
Schnitt der Pflanzen
Fallobst verwerten
Kräuter teilen – Mehr Platz schaffen
Was gibt es auf dem Balkon im September zu tun?
Neue Pflanzen wachsen auf dem Balkon im September
Gründüngung
Schutz vor Kälte – Topfpflanzen sind anfälliger
Schnitt der Pflanzen
Umtopfen und neuen Platz für die Pflanzen schaffen
Fallobst auf dem Balkon nutzen
Kräuter teilen
Was gibt es im Garten im September zu tun?
Neue Pflanzen für den Garten im September
Definitiv lohnt es sich Sträucher und Bäume jetzt zu kaufen oder zu bestellen: Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt, um Obststräucher und verschiedene Bäume zu pflanzen. Denn zu dieser Jahreszeit bekommen die Pflanzen viel Regen und dank der kalten Nächte werden die Pflanzen abgehärtet und vorbereitet auf den Winter. Während der noch relativ warmen Tage können sich die Wurzeln ausbreiten, wachsen und stärken.
Ab September kann man die Pflanzen nicht nur in Containern, sondern auch wurzelnackt kaufen. Das bedeutet, dass sie im Freien gewachsen, besser angepasst an die Umwelt und günstiger sind. Bestellt ihr eine wurzelnackte Pflanze, wird sie erst dann aus der Erde ausgegraben.
Auch Blumenzwiebeln der Frühlingsblumen und der Frühlingskräuter könnt ihr jetzt pflanzen, damit ab dem kommenden März die Beete blühen und duften. Im Frühbeet könnt ihr weiterhin Salate und Spinat aussäen. Aber nicht alle Frühlingspflanzen können im September in den Garten. Mit den Bärlauchzwiebeln, zum Beispiel, muss man sich bis zum Frühling gedulden.
Was genau ihr im September noch anbauen könnt, erfahrt ihr im Beitrag Aussaatpläne im September.
Gründüngung für den Winter
Jetzt ist auch die Zeit gekommen, um im Garten und in Blumentöpfen Gründünger zu säen: Man lockert den Boden und verteilt gelben Senf, Winterroggen, Braunhirse und andere Stickstoff bildenden Pflanzen. Durch den Stickstoff wird die beanspruchte Erde gedüngt, Unkraut wird verdrängt und die Pflanzen können im nächsten Frühjahr einfach in den Boden gearbeitet werden oder als Mulchschicht liegen bleiben.
Schutz vor Kälte – Trefft jetzt Vorbereitungen
Da die Nächte nun immer kälter werden, ist es sinnvoll sich mit Winterschutz auszurüsten.
- Die einjährigen Gemüsepflanzen brauchen bald eine Schutzschicht, um in der Nacht nicht zu erfrieren
- Pflanzen in Blumentöpfen sind nicht so winterhart, wie in eingepflanztem Zustand, da die Erde leicht gefrieren kann.
- Auch Zierpflanzen, die überwintern, solltet ihr bald mit einem Vlies bedecken, damit sie nicht Frostschäden bekommen.
- Kübelpflanzen, die nicht winterhart sind, sollten ebenfalls in diesem Monat in die Wohnung gebracht werden.
Schnitt der Pflanzen
Mit dem Schnitt der Bäume und Sträucher sollte man noch ein wenig warten, bis die Blätter anfangen abzufallen. Dann nämlich hat sich das Wasser zu den Wurzeln hin zurückgezogen und die Gefahr die Pflanzen zu beschädigen ist sehr gering.
Dünne Zweige der Bäume werden komplett weggeschnitten. Ihr Laub nimmt den dickeren Ästen nur das nötige Licht und es bilden sich im nächsten Jahr weniger Blüten und Früchte.
Obststräuchern schneidet man die ältesten Haupttriebe ganz ab. Auf gar keinen Fall dürfen die jungen, neuen Triebe weg, denn die meisten tragen erst ab dem zweiten oder gar dritten Jahr Beeren. Empfohlen ist es jedes Jahr 8 Hauptriebe stehen zu lassen. Wenn ihr euch nicht mehr sicher seid, welcher ältere Haupttrieb nicht getragen hat, gibt es folgenden Trick: Om Sommer markiert ihr mit einem Wasserfesten Zettel den Trieb, der keine Früchte produziert hat. Diesen könnt ihr im Herbst dann ganz unten wegschneiden.
Herbst-Himbeeren, die bereits keine Früchte mehr tragen, kann man direkt über dem Boden abschneiden. Eine Mulchschicht aus Stroh, Rasenschnitt oder Laub schützt die Pflanze und düngt den Boden während des Herbstes und Winters.
Fallobst verwerten im Garten im September
Was ihr mit Fallobst macht, hängt davon ab, was für einen Garten ihr pflegt. Am natürlichsten ist es, wenn ihr es auf dem Boden liegen lasst und es an Ort und Stelle verfaulen darf. Das ist wohl nur auf einer Streuobstwiese der Fall. Die meisten von uns stört das faulende Obst wohl eher.
Zusammengerecht auf einem Haufen oder um Baumstämme herum ist es realistischer das Fallobst kompostieren zu lassen. Dies geschieht auch schneller, wenn eine zusätzliche Mulchschicht aus Laub oder Stroh auf dem Obst liegt. Das liefert den Pflanzen einen sehr natürlichen Langzeitdünger und Insekten ein Zuhause zum Überwintern. Mit solchen kleinen Tricks kann man Nützlinge in den Garten locken.
Zu guter Letzt gibt es noch die Möglichkeit das Fallobst in den Komposter zu werfen oder zu Küchen Bokashi zu verarbeiten.
Kräuter teilen – Mehr Platz schaffen
Wenn ihr so gerne kocht, wie ich, liebt ihr sicherlich auch Küchenkräuter. Jetzt im Herbst kann man sie ausgraben, mit einem scharfen Spaten in mehrere kleinere Büsche teilen und mit ein wenig Komposterde wieder einpflanzen. Entweder könnt ihr mehrere neue Sträucher setzen, sie verschenken oder zum Kompost bzw. Bokashi geben, was zu viel ist.
Hier erfahrt ihr, was in den Kompost und Bokashi Eimer gehört.
Ihr solltet Kräuter im Herbst nicht zurückzuschneiden, da viele Insekten in den vertrockneten Blättern Schutz suchen. Dies wird also erst im April geschehen, wenn die neuen Triebe gerade herauskommen. Dann könnt ihr den Kräutern eine neue Frisur verpassen.
Aus mehrjährigen Kräutern lassen sich Stecklinge ziehen. Das ist praktisch, wenn ihr Kräuter selber vermehren wollt. Die Damen vom Steiermarkgarten erklären euch, wie das geht.
Was gibt es auf dem Balkon im September zu tun?
Neue Pflanzen wachsen auf dem Balkon im September
Bäume und Sträucher, die man im Herbst kauft und in einen großen Blumentopf mit frischer, unverbrauchter Erde umpflanzt, wachsen im Frühling schneller, treiben kräftiger aus und tragen auch mehr Früchte. Besonders die Obststräucher tragen erst an zwei bis drei Jährigen Trieben. Deshalb ist es viel sinnvoller sie im Herbst des Vorjahres zu kaufen.
Ab jetzt bekommt man die Pflanzen nicht nur in Containern, sondern auch wurzelnackt. Das bedeutet, dass sie im Freien gewachsen, besser angepasst an die Umwelt und günstiger sind. Auch für die Pflanzung im Topf hat das nur Vorteile.
Gründüngung
Jetzt ist auch die Zeit gekommen, um in Blumentöpfen Gründünger auszusäen: Ihr lockert den Boden und verstreut gelben Senf, Winterroggen, Braunhirse und andere Stickstoff bildenden Pflanzen. Durch den Stickstoff wird die beanspruchte Erde gedüngt und Unkraut wird verdrängt. Gründünger Pflanzen in den Topf einzuarbeiten ist nicht so einfach. Meistens ist ihr Volumen zu groß. Stattdessen kann man die Töpfe damit gut mulchen.
Schutz vor Kälte – Topfpflanzen sind anfälliger
Pflanzen in Blumentöpfen sind nicht so winterhart, wie in die Erde Eingepflanzte, da die Erde von allen Seiten leichter gefrieren kann. Deshalb sollten Balkonpflanzen spätestens im November in ein Schutzvlies eingepackt werden. Ihr habt also noch ein wenig Zeit, könnt aber schon Vorbereitungen treffen.
Schnitt der Pflanzen
Mit dem Schnitt der Bäume und Sträucher würde ich auch auf dem Balkon noch ein wenig warten, bis die Blätter anfangen abzufallen. Dann nämlich hat sich das Wasser zu den Wurzeln hin zurückgezogen und die Gefahr die Pflanzen zu beschädigen ist sehr gering. In Blumentöpfen wachsen Bäume nicht sehr schnell und müssen daher auch kaum beschnitten werden, außer die Äste und Zweige werden sehr ausladend und stören.
Obststräuchern schneidet man die ältesten Haupttriebe ganz ab. Auf gar keinen Fall dürfen die jungen, neuen Triebe weg, denn die Meisten tragen erst ab dem zweiten oder gar dritten Jahr Beeren. Gewöhnlich lässt man in der Gartenerde jedes Jahr 8 Hauptriebe stehen. Ob sich in einem Blumentopf so viele Triebe bilden, möchte ich anzweifeln. Stattdessen sollte man lieber weniger Triebe stehen lassen. Dafür wachsen an diesen mehr Früchte.
Umtopfen und neuen Platz für die Pflanzen schaffen
Es lohnt sich jetzt die mehrjährigen Pflanzen umzutopfen. Durch die neue Erde bekommen sie neue Nahrung und auch die Wurzeln können sich ausweiten. Im Frühjahr blühen die Pflanzen dann schöner und größer. Außerdem könnt ihr in die neuen Pflanzkübel Kompost und auch Bokashi einarbeiten.
Fallobst auf dem Balkon nutzen
Auf dem Balkon kann herabgefallenes Obst nicht einfach auf dem Boden kompostieren. Wenn ihr jedoch einen Blumentopf übrig habt, der nicht ganz mit Erde gefüllt ist, kann das Fallobst hineingelegt und mit Erde oder dem Laub der Pflanzen abgedeckt werden. im Laufe des Winters wird das Fallobst zu wertvoller Erde und ihr könnt Neues in den Topf pflanzen.
Auch eignet es sich dafür, in den Komposter oder Bokashi Eimer* zu wandern. Selbst gegen einen Komposter auf dem Balkon spricht gar nichts: Eine Kiste am Rand sorgt dafür, dass ihr auch auf dem Balkon nachhaltig gärtnern könnt. Da jedoch kein Kontakt zum Boden besteht, braucht ihr dringend ein paar Kompostwürmer. Zum Glück gibt es sie bei wurmwelten* zu kaufen. Ich habe mir bereits 3 Mal welche gekauft für den Garten.
Kräuter teilen
Jetzt im Herbst nimmt man die Kräuter aus dem Topf, teilt sie mit einem scharfen Spaten in mehrere kleinere Büsche und pflanzt sie mit ein wenig Komposterde wieder ein. Entweder könnt ihr mehrere neue Töpfe bepflanzen setzen, Teile verschenken oder das zum Kompost bzw. Bokashi geben, was zu viel ist.
Auch auf dem Balkon braucht ihr die Kräuter im Herbst nicht zurückschneiden, da sich viele Insekten in den Blättern Schutz suchen. Das folgt erst im April, wenn sich die neuen Triebe bilden.
Mit den Aufgaben im Garten im September bereitet ihr euch aktiv auf den Frühling und Sommer vor. Wenn alles gut läuft, wird euer Garten oder Balkon nächstes Jahr prächtig blühen.
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