Nudeln mit Pesto – das habe ich euch bereits in dem Beitrag verraten, ist eines unserer Grundnahrungsmittel und findet einen Platz ganz weit oben in der Ernährungspyramide meiner Familie. Oder eben ganz weit unten, die breiteste Abteilung. Heute möchte ich darauf eingehen, wie ihr ganz einfach Pesto selbst machen könnt. Dabei sind eurer Fantasie wirklich keine Grenzen gesetzt.
Hier geht es zu den Rezepten:
Pesto Genovese – der Klassiker aus dem Supermarkt
Wenn man das Wort Pesto hört, denkt man sofort an den Klassiker Pesto Genovese. Diese Rezeptmischung hat sogar einen eigenen Namen bekommen, den jeder kennt und liebt. Umso tragischer finde ich, dass sich die Hersteller nicht an Grundzutaten halten.
Zutaten des Pesto Genovese Originale
- Frisches Basilikum
- Knoblauchzehen
- Pinienkerne
- Parmesan (ECHTER, nicht Pecorino oder Ähnliches)
- Meersalz
- Sehr gutes Olivenöl
Womit die Hersteller das Pesto Genovese strecken
- Sonnenblumenöl: Es ist viel billiger, als Olivenöl
- Sonnenblumenkerne: Ebenfalls günstiger, als Pinienkerne
- Walnüsse: Vorsicht, Allergiker!
- Käse verschiedener Sorten (wenn überhaupt)
- Jodsalz: Kostet für Privathaushalte 19 ct pro 500 g. Ihr könnt euch denken, was Großabnehmer zahlen.
Außerdem findet man Zusätze in den Gläsern, deren Namen ich noch nicht einmal aussprechen kann.
Pesto verde und Pesto rosso – Was macht die Farbe aus?
Alleine mit frischen Zutaten wird euer Pesto nicht diese wunderschöne Farbe aufweisen können – weder grün noch rot. Hersteller greifen auf bestimmte Tricks zurück, um diese Farben zu erstellen und zu halten. Zitronensäure lässt das Grün erstrahlen und rote Bete Pulver oder Saft färbt alles schön rot.
Kleiner Nebeneinschub: Fleisch in der Frischetheke ist ebenfalls eingepinselt mit rote Bete Pulver, Wenn ihr euch also wundert, weshalb das Wasser beim Braten sich rot färbt: Rote Bete!
Im privaten Haushalten könnt ihr Pesto verde grün erhalten, indem ihr einen Schuss Zitronensaft hinzufügt. Das gibt dem Pesto eine frische Note und sorgt gleichzeitig dafür, dass die grüne Farbe nicht verblasst.
Pesto rosso wird ebenfalls von frischen Zutaten nicht wirklich satt rot. Wenn ihr also auf die Farbe besteht, fügt rotes Paprikapulver hinzu. Ein Teelöffel sollte das Rot schön betonen und schmeckt auch noch herrlich.
Pesto selbst machen – Welche Zutaten kommen überhaupt in Frage?
Das Wunderschöne am Pesto ist, dass ihr absolut alles verarbeiten könnt, was man roh essen darf.
Sandra von Grüneliebe hat für uns alle eine Liste erstellt mit Gemüsesorten, die man nicht roh essen darf. Mir fehlt in ihrer Auflistung die Aubergine. Ansonsten könnt ihr euch an ihr sehr gut orientieren!
Schon öfter habe ich betont, dass mir saisonale und regionale Zutaten sehr wichtig sind. Das bedeutet aber nicht, dass ihr zum Beispiel im Winter auf frisches Pesto verzichten müsst – im Gegenteil!
Zu jeder Jahreszeit gibt es Blattgemüse, das wächst. Ab März kann man im eigenen Garten oder auch im Wald Wildkräuter ernten, die ihr unbedingt ins Pesto mixen solltet. Dadurch, dass das Gemüse roh bleibt, verkocht ihr die vielfältigen und kostbaren Nährstoffe nicht. Euer Körper kann also alles verwenden. Das ist vor allem für Vegetarier und Veganer wichtig, da sie häufig an Eisenmangel leiden. Häufig, nicht immer!
Pesto selbst machen – Eine lange Liste an Möglichkeiten
Folgende Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das sind Gemüsesorten, die in euer selbst gemachtes Pesto dürfen:
- Sauerklee
- Bärlauch
- Ampfer
- Knoblauchsrauke
- Giersch
- Brennnessel – Bitte sehr gut mixen! Dann brennt es nicht mehr.
- Löwenzahn
- Salat jeglicher Form: Kopfsalat, Pflücksalat, Rucola, Schnittsalat, Asia Salat, Postelein
- Spinat
- Karottengrün
- Grün von jeglichem Kohl
- Alle Sorten von Kohl: Rotkohl, Weißkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Steckrüben, Stielmus
- Kräuter: Liebstöckel, Basilikum, Petersilie
- Sellerie (grün und Wurzel)
- Radieschen + Grün
Wie ihr schon lesen könnt: In ein Pesto verde darf absolut jedes grün von Gemüsepflanzen, das nicht giftig ist.
Pesto Rezept – Das erweiterbare Grundrezept
Zutaten für das Grundrezept Pesto:
- 2 Handvoll frischer Salat
- 50 ml Sonnenblumenöl
- 50 g Käse eurer Wahl
- 2 Knoblauchzehen
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Handvoll Wallnüsse
- 1 Teelöffel Ursalz*
Zubereitung des Pestos
Gib alle Zutaten in einen Mixer, Thermomix oder Nicht-Thermomix. Zerkleinere alle Zutaten auf hoher Stufe, bis das Pesto die gewünschte Konsistenz hat. Bei meinem Nicht-Thermomix verwende ich Stufe 6.
Solltet ihr keinen Mixer besitzen, schnibbelt und hackt ihr alle Zutaten so klein, wie möglich. Verrührt die Zutaten in einer Schüssel. Und fertig!
Veganes Pesto Rezept
Zutaten für ein veganes Pesto:
- 2 Handvoll Grün/Salat eurer Wahl
- 50 ml Sonnenblumenöl
- 2 Knoblauchzehen
- eine kleine Zwiebel
- 1 Handvoll Wallnüsse
- 1 Teelöffel Ursalz*
- Optional: 1 Esslöffel Hefeflocken*
Zubereitung des veganen Pestos
Mixe alle Zutaten auf mittlerer bis hoher Stufe. Alternativ schneide alle Zutaten so klein wie möglich und verrühre sie miteinander in einer Schüssel.
Pesto Rezept mit Knoblauchsrauke
In meinem Garten wächst wild die Knoblauchsrauke. Sie wird richtig hoch – ca. 1,5 m und blüht ab Mai wunderschön weiß. In jeglichem Zustand – ob vor der Blüte oder währenddessen ist dieses Wildkraut lecker und essbar, auch die Blüten.
Der leichte Geschmack nach Knoblauch macht im Rezept die Knoblauchzehen und Zwiebeln überflüssig.
Zutaten für das Knoblauchsrauke Pesto
- 2 Handvoll Knoblauchsrauke
- 50 ml Sonnenblumenöl
- 1 Teelöffel Ursalz*
- 50 g Käse eurer Wahl
- 1 Handvoll Walnüsse
Zubereitung des Wildkraut Pestos
Mixe alle Zutaten auf mittlerer Stufe, bis das Pesto nur noch leicht stückelig ist.
Zucchini Pesto Rezept
Im Sommer, wenn die Zucchinipflanzen ein Übermaß an Zucchinis abwerfen, kann man sich kaum entscheiden, was man mit dem gesunden Gemüse anfangen soll. Zucchinis sind auf alle Fälle sehr gesund und können ebenfalls roh gegessen werden.
Zutaten für das Zucchini Pesto
- 1-2 Zucchini (je nach Größe)
- 50 ml Sonnenblumenöl
- 1 Teelöffel Ursalz*
- 50 g Käse eurer Wahl oder alternativ 1 Esslöffel Hefeflocken*
- 1 Handvoll Walnüsse oder andere Nüsse
Zubereitung des Zucchini Pestos
Zerkleinere im Mixer zunächst die Zucchini auf mittlerer bis hoher Stufe. Nun dürfen alle anderen Zutaten hinein. Mixt weiter, bis im Zucchini Pesto nur noch kleine Stückchen drin sind.
Pesto haltbar machen
Teilweise wachsen Kräuter und Gemüsesorten nur zur bestimmten Jahreszeit. Meistens wollen wir auch im Winter nicht auf das leckere Grün verzichten. Bereits am Anfang des Textes habe ich erwähnt, dass auch in der kältesten Jahreszeit Gemüse wächst, das man sehr gut als Pesto verwenden kann. Aber manche möchten dennoch lieber ein Glas Sommer neben dem Kaminfeuer genießen.
Um Pesto haltbar zu machen braucht ihr sterile Schraubgläser
Sterilisieren könnt ihr die Schraubgläser auf 2 Arten:
- Im Backofen 10 Minuten lang bei 150°C sterilisieren.
- Im Kochtopf mit Deckel und etwas Wasser 10 Minuten lang auskochen.
Die Deckel sollten auf jeden Fall im Topf mit Wasser 10 Minuten lang kochen.
Füllt das selbst gemachte Pesto in die sterilen Gläser. Nun fügt ihr noch so viel Sonnenblumenöl hinzu, dass alles gut bedeckt ist. Auf diese Art und Weise hält sich euer Pesto Monate lang. Wichtig ist, dass immer eine Schicht Öl alles bedeckt. Lagert die Gläser dunkel in einem Küchenschrank.
Ich wünsche euch viel Spaß beim experimentieren mit selbst gemachtem Pesto!
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