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Marmelade kochen – Nutze die Obstsaison!

Marmelade kochen
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Jedes Jahr kommt die Obstsaison überraschend: Auf Märkten, Bäumen und Sträuchern häufen sich verschieden große Obstsorten, von Beeren über Steinobst und Kerniges. Nach nur wenigen Wochen – oder gar Tagen – stellen wir fest, dass wir Obst im Überfluss haben und es hängt uns wortwörtlich zum Hals heraus. Und genau deshalb gibt es heute eine Anleitung zur Marmelade kochen: Damit wir diese reiche Ernte auch später noch genießen können.

Hier geht es direkt für euch zu den Abschnitten:

Marmelade kochen ohne Gelierzucker

Grundrezept Marmelade kochen

Rezept für Erdbeermarmelade

Rezept für Pfirsich Marmelade

Rezept für Johannisbeer Marmelade

Rezept für Pflaumenmarmelade

Marmelade kochen – mach das saisonale Obst haltbar!

Ich kenne kaum jemanden, der keine Marmelade mag. Die Konfitüren sind beliebt als Aufstrich auf ein Butterbrot, als süße Beilage beim Abendessen oder gar um aus ihr Kuchen oder Muffins zu backen. Denn warum auch nicht? Das Obst ist wunderbar lecker haltbar gemacht und in Süßspeisen gehören sowieso Zucker bzw. Süße.

Bereits im Artikel Saisonal kochen das sind die Herausforderungen habe ich betont, dass mir Regionalität und Saisonalität sehr am Herzen liegt. Frische Erdbeeren im Februar? Natürlich, wenn ihr sie im Sommer davor eingefroren habt! Auch gehören Johannisbeeren und Heidelbeeren im Winter nicht in die Supermarktregale – höchstens in Form von einer leckeren Marmelade.

Marmelade selber machen – Sauberkeit ist sehr wichtig!

Wenn man etwas einkocht, einweckt oder anderweitig haltbar macht, ist Sauberkeit extrem wichtig. Die Küchengeräte und auch die Behälter zum Aufbewahren sollten rein und hygienisch sein.

Gläser für die Marmelade sterilisieren

Natürlich könntet ihr hochprozentigen Alkohol in der Apotheke kaufen und damit alle Gläser und Utensilien sterilisieren. Arbeitet ihr jedoch gerne spontan – so wie ich meistens – werdet ihr solch einen Alkohol nicht immer zur Verfügung stehen haben.

2 Möglichkeiten um Gläser zu sterilisieren:

  1. Offen in den Backofen stellen und bei 150°C 10 Minuten lang erhitzen. Die Deckel müssen in einem Topf mit Wasser 10 Minuten lang ausgekocht werden.

Und da die Deckel sowieso ins Wasserbad gelangen, erledige ich das gleich zusammen:

  • Gib die Gläser und Deckel in einen großen Topf mit Deckel. Fülle 3 cm hoch Wasser, bringe es zum Kochen und sterilisiere die Gläser 10 Minuten lang.

Aus dem Topf hole ich die wirklich sehr heißen Gläser mit einer Grillzange. Diese darf auch für wenige Minuten in das heiße Wasser. Alternativ gibt es hochwertige Ofenhandschuhe. Ich habe diese Ofenhandschuhe* vor Jahren geschenkt bekommen.

Marmelade kochen ohne Gelierzucker – oder doch mit?

Alle diese Fertigprodukte machen mich ja immer stutzig. Wahrscheinlich ist mein innerer Kontrollfreak schon zu stark. Im Alter wird das schlimmer, richtig? Deshalb habe ich mir auch einmal die Inhaltsstoffe des Gelierzuckers angeschaut. Im Vergleich sind konventionell und bio.

Der Diamant Gelierzucker enthält:

Zucker, Geliermittel Pektine, Säuerungsmittel Citronensäure, pflanzliches Öl (Palm, Kokos), Konservierungsstoff Kaliumsorbat.

Quelle: https://www.diamant-zucker.de/produkt/diamant-gelierzucker-21/

Der Bio Gelierzucker von Alnatura hat folgende Inhaltstoffe:

Rohrzucker, Geliermittel: Pektin

Quelle: https://www.alnatura.de/de-de/alnatura-produkte/produktsuche/bio-gelierzucker-500g

Da ich in der Schule nie Chemie hatte, habe ich die schlauen Suchmaschinen beauftragt mir doch bitte zu erzählen, was Pektin ist: Es ist rein pflanzlich und wird vor allem gewonnen aus Trestern von Äpfeln, Zitrusfrüchten und Rüben. Trester sind die Fruchtreste, die beim Entsaften entstehen.

An und für sich ist also Pektin nichts Schlimmes. Das ist doch schon mal beruhigend, nicht wahr?

Aber Palmöl sollte eigentlich nicht mehr in unser Essen kommen. Rettet den Regenwald e.V. schildert, warum genau wir besser hinschauen sollten. Und wer schon einmal den Film „Grüne Lüge“ angeschaut hat, dem wird das Palmöl wahrscheinlich auch im Halse stecken bleiben.

Deshalb würde für mich also nur der Gelierzucker in Frage kommen, der diesen Rohstoff nicht enthält.

Marmelade kochen ohne Gelierzucker

Wie also kann eine leckere Marmelade entstehen, wenn ihr keinen Gelierzucker hernehmen wollt? Ganz einfach: Gebt ein pektinhaltiges Obst mit hinein!

Artikelmagazin beschreibt den Pektingehalt von Früchten so: Je härter und unreifer das Obst, desto höher ist der Pektingehalt. Beeren, zum Beispiel, enthalten im reifen Zustand sehr wenige Pektine. Äpfel, Zitrusfrüchte und Quitten hingegen sind pektinreich.

Warum nicht einfach eine Zitrone oder einen Apfel mit in die Marmelade kochen? Quitten könnt ihr natürlich auch verwenden! Diese brauchen aber wesentlich länger, bis sie gar sind: Ungefähr 45 Minuten. Das macht aber gar nichts! Beim magischen Kessel erfahrt ihr, wie ihr alles aus Äpfeln und Quitten herausholen könnt, während ihr sie verarbeitet.

Außerdem ein Tipp, den ich gelesen habe: Möchtet ihr auf alle pektinhaltigen Zusätze verzichten und trotzdem eine Marmelade kochen, lasst ihr die Beeren-Mischung einfach länger köcheln. Je mehr Wasser verdampft, desto besser verbindet sich die Marmelade und wird trotzdem sehr lecker.

Gelierzucker – Was bedeuten die Zahlen auf der Packung?

Ich muss zugeben, bei der Vielfalt an Bezeichnungen fällt es mir oft schwer einzuordnen, was all die Zahlen zu bedeuten haben. Daher hier für euch eine kurze Erklärung für Gelierzucker.

Gelierzucker 1:1

Diese Bezeichnung besagt, dass ihr auf 1 kg Früchte auch 1 kg Gelierzucker verwenden solltet, damit der richtige Marmeladen Geliereffekt zustande kommt. Mir ist diese Mischung viel zu süß. Aber manche mögen es süß. Dieses Verhältnis ist wahrscheinlich die klassische Marmeladen Version.

Gelierzucker 2:1

Gelierzucker 2:1 besagt, dass ihr auf 1 kg Obst nur 500 g Gelierzucker verwendet. In dieser Sorte Gelierzucker steckt prozentual mehr Pektin. Dafür wird eure Marmelade nicht so süß. Für mich ist das immer noch nicht das richtige Verhältnis.

Gelierzucker 3:1

Ihr ahnt es schon: Die 500 g Packung Gelierzucker reicht für 1,5 kg Früchte. In der Beschreibung eines Bio-Herstellers habe ich gelesen, dass ihr 500g 3:1 Gelierzucker für 1,2 Liter Saft genügt. Mit dieser Rezeptur bekommt ihr ein Fruchtgelee ohne Fruchtstücke. Mit dieser Sorte Gelierzucker wird die Marmelade am wenigsten Süß. Und bingo: Das ist meine Mischung! Auf einmal ist mir Marmelade nicht mehr zu süß“

Marmeladen Rezepte zum Nachkochen

Natürlich möchte ich euch mit ein paar Marmeladen Rezepten verabschieden. Schließlich soll das hier ja keine Theoriestunde sein! Die Rezepte sind geklaut und ausprobiert von der Solidarischen Landwirtschaft, von der wir unsere Lebensmittel bekommen. Das sind wirklich tolle Marmeladen! Dafür habe ich die Küchen-Chefin interviewt, wie sie ihre Marmeladen herstellt. Alle Rezepte sind versehen mit Gelierzucker 3:1. Ihr könnt diesen Zucker natürlich nach eurem Geschmack variieren.

Marmelade Grundrezept

Ich zitiere die Marmeladen-Queen, die alle Marmeladen so kocht:

  1. Nimm 1,5 kg Früchte, die du frisch erntest oder vom Markt kaufst.
  2. Wasche sie, gebe sie in einen Topf und koche sie auf.
  3. Je nach gewünschter Süße schüttest du Gelierzucker hinein, kochst die Masse auf und lässt sie 5 Minuten lang kochen.
  4. Püriere die Marmelade mit einem Stabmixer.
  5. Fülle die heiße Marmelade in saubere Schraubgläser und verschließe sie sofort.
  6. Lass die Marmelade auskühlen.

Fertig!

Meine Anmerkung dazu: Man muss nicht zwingend pürieren, wenn man nicht will. Ich habe die Früchte mir einem Kartoffelstampfer platt gedrückt. Das Ergebnis war sehr lecker und leicht stückig.

Erdbeermarmelade – ein einfaches Rezept

Utensilien für eure Erdbeermarmelade

  • Großer Kochtopf
  • Kochlöffel
  • Schneidebrett und Messer
  • Genug saubere Gläser mit Schraubdeckel
  • Pürierstab* oder Kartoffelstampfer
  • Trichter* zum Einfüllen der heißen Marmelade

Zutaten für die Erdbeermarmelade

  • 1,5 kg Erdbeeren
  • 500 g Bio Gelierzucker 3:1
  • ODER: 500 g Zucker und Saft 1 Zitrone

Zubereitung der Erdbeermarmelade

  1. Wasche die Erdbeeren und halbiere die großen Früchte.
  2. Bringe die Erdbeeren im großen Kochtopf zum Kochen. Dabei immer wieder rühren und mit dem Kartoffelstampfer platt drücken.
  3. Sterilisiere die Schraubgläser und den Trichter.
  4. Füge den Gelierzucker hinzu, koche die Marmelade auf und lasse sie weitere 5 Minuten lang kochen.
  5. ODER: Halbiere die Zitrone und gibt den Saft zu den Erdbeeren. Füge den Zucker ebenfalls hinzu. Bringe die Masse zum Kochen und köchel sie so lange ein, bis die Marmelade geliert ist.
  6. Optional: Püriere die Marmelade mit dem Pürierstab.
  7. Fülle mit Hilfe des Trichters die heiße Marmelade in die Schraubgläser und verschließe sie sofort.
  8. Koche die Gläser im Ofen im heißen Wasserbad ein: 30 Minuten lang bei 110° C mit heißem Wasser, das 2 cm hoch steht.

Pfirsich Marmelade

Pfirsiche haben einen mittleren Pektingehalt. Diese Marmelade könnt ihr also einfacher ohne Gelierzucker kochen. Die Gelierung wird schneller stattfinden.

Utensilien für eure Pfirsich Marmelade

  • Großer Kochtopf
  • Kochlöffel
  • Schneidebrett und Messer
  • Genug saubere Gläser mit Schraubdeckel
  • Pürierstab*
  • Trichter* zum Einfüllen der heißen Marmelade

Zutaten für die Pfirsich Marmelade

  • 1 kg Pfirsiche
  • 500 g Bio Gelierzucker 3:1
  • ODER: 500 g Zucker und Saft 1 Zitrone

Zubereitung der Pfirsich Marmelade

  1. Wasche die Pfirsiche, entkerne sie und schneide die Früchte in 1 cm Stücke. Ihr müsst die Pfirsiche nicht häuten, könnt das natürlich machen, wenn ihr wollt.
  2. Bringe die Pfirsiche im großen Kochtopf zum Kochen. Dabei immer wieder rühren.
  3. Sterilisiere die Schraubgläser und den Trichter.
  4. Füge den Gelierzucker hinzu, koche die Marmelade auf und lasse sie weitere 5 Minuten lang kochen.
  5. ODER: Halbiere die Zitrone und gibt den Saft zu den Pfirsichen. Füge den Zucker ebenfalls hinzu. Bringe die Masse zum Kochen und köchel sie so lange ein, bis die Marmelade geliert ist.
  6. Püriere die Marmelade mit dem Pürierstab.
  7. Fülle mit Hilfe des Trichters die heiße Marmelade in die Schraubgläser und verschließe sie sofort.
  8. Koche die Gläser im Ofen im heißen Wasserbad ein: 30 Minuten lang bei 110° C mit heißem Wasser, das 2 cm hoch steht.

Johannisbeer Marmelade

Utensilien für eure Johannisbeer Marmelade

  • Großer Kochtopf
  • Kochlöffel
  • Genug saubere Gläser mit Schraubdeckel
  • Pürierstab*
  • Trichter* zum Einfüllen der heißen Marmelade

Zutaten für die Johannisbeer Marmelade

  • 1 kg Johannisbeeren rot, weiß, schwarz – was auch immer ihr habt
  • 500 g Bio Gelierzucker 3:1
  • ODER: 500 g Zucker und Saft 1 Zitrone

Zubereitung der Johannisbeer Marmelade

  1. Wasche die Johannisbeeren und streift sie vom Stiel.
  2. Bringe die Johannisbeeren im großen Kochtopf zum Kochen. Dabei immer wieder rühren und mit dem Kartoffelstampfer platt drücken.
  3. Sterilisiere die Schraubgläser und den Trichter.
  4. Füge den Gelierzucker hinzu, koche die Marmelade auf und lasse sie weitere 5 Minuten lang kochen.
  5. ODER: Halbiere die Zitrone und gibt den Saft zu den Johannisbeeren. Füge den Zucker ebenfalls hinzu. Bringe die Masse zum Kochen und köchel sie so lange ein, bis die Marmelade geliert ist.
  6. Püriere die Marmelade mit dem Pürierstab.
  7. Fülle mit Hilfe des Trichters die heiße Marmelade in die Schraubgläser und verschließe sie sofort.
  8. Koche die Gläser im Ofen im heißen Wasserbad ein: 30 Minuten lang bei 110° C mit heißem Wasser, das 2 cm hoch steht.

Pflaumenmarmelade Rezept

Pflaumen haben einen mittleren Pektingehalt. Diese Marmelade könnt ihr also einfacher ohne Gelierzucker kochen. Die Gelierung wird schneller stattfinden.

Utensilien für eure Pflaumenmarmelade

  • Großer Kochtopf
  • Kochlöffel
  • Schneidebrett und Messer
  • Genug saubere Gläser mit Schraubdeckel
  • Pürierstab*
  • Trichter* zum Einfüllen der heißen Marmelade

Zutaten für die Pflaumenmarmelade

  • 1 kg Pflaumen
  • 500 g Bio Gelierzucker 3:1
  • ODER: 500 g Zucker und Saft 1 Zitrone

Zubereitung der Pflaumenmarmelade

  1. Wasche die Pflaumen, entkerne und viertel sie.
  2. Bringe die Pflaumen im großen Kochtopf zum Kochen. Dabei immer wieder rühren.
  3. Sterilisiere die Schraubgläser und den Trichter.
  4. Füge den Gelierzucker hinzu, koche die Marmelade auf und lasse sie weitere 5 Minuten lang kochen.
  5. ODER: Halbiere die Zitrone und gibt den Saft zu den Pflaumen. Füge den Zucker ebenfalls hinzu. Bringe die Masse zum Kochen und köchel sie so lange ein, bis die Marmelade geliert ist.
  6. Püriere die Marmelade mit dem Pürierstab.
  7. Fülle mit Hilfe des Trichters die heiße Marmelade in die Schraubgläser und verschließe sie sofort.
  8. Koche die Gläser im Ofen im heißen Wasserbad ein: 30 Minuten lang bei 110° C mit heißem Wasser, das 2 cm hoch steht.

Marmelade einkochen

Wenn ihr diesen Rezepten folgt und der Vorgehensweise, müsst ihre die Marmelade nicht mehr explizit einkochen. Der Zucker sorgt dafür, dass die Aufstriche lange haltbar sind.

Ich wünsche euch viel Spaß beim nachkochen dieser Marmeladen!

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Izabella

Ich liebe Musik, Gesang und Tanz, Bücher, Wälder, meine Familie und unser wunderbares Grundstück, das sich langsam aber sicher in einen Garten verwandelt. Ich backe und koche, weil und wenn es mir Spaß macht - habe ich keine Lust, gibt es auch bei uns (Fertig)Pizza!
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