Der Garten im August ist vor allem heiß und verlockt zur Entspannung – falls ihr überhaupt daheim seid und nicht, wie wir, im Urlaub. Jetzt seht ihr, was ihr das ganze Jahr über im Garten geschafft habt: Die Sommerblumen blühen um die Wette und ihr könnt das Sommergemüse fast täglich ernten. Damit das noch eine Weile so bleibt, gibt es einige Aufgaben zu erledigen.
Garten im August – die Hauptaufgabe verlagert sich in die Küche
Obwohl das Wetter traumhaft ist, gibt es sehr viel in der Küche zu erledigen. Ich kann mich an letztes Jahr erinnern: Praktisch den gesamten August habe ich in der Küche verbracht, um Vorräte für den Winter einzukochen. Entstanden sind dabei
- Ketchup, das auch als Pizzasauce dient
- Pesto
- Ratatouille
- Getrocknetes Obst und Gemüse
- Und Unmengen von Apfelmus
Einkochen der Ernte aus dem Garten im August
Das Einkochen der Ernte aus dem Garten im August ist wirklich notwendig. Niemand kann – und sollte – auf einmal so viel essen. Nehmt ihr euch jetzt die Zeit und kocht alles ein, dann könnt ihr euch im Winter gemütlich auf die faule Haut legen. Oder auf das gemütliche Sofa setzen: Glas aufdrehen und leckeres, sonnengetränktes Obst und Gemüse essen. Ein Traum.
Früchte einkochen kennt natürlich jeder: Omas Marmelade war sicherlich die leckerste, nicht wahr? Auch ihr könnt diese sehr einfach selber kochen: 1 kg Obst waschen, klein schneiden und in einem Topf zum Köcheln bringen. Je nach Geschmack fügt ihr nun Gelierzucker hinzu und kocht die Marmelade weitere 5 Minuten lang. Mit einem Pürierstab glättet ihr die Marmelade, füllt sie heiß in ein Gefäß und schließt den Deckel. Man kann sie jetzt nochmal 15 Minuten im Backofen bei 150° C im Wasserbad einkochen. Darüber scheiden sich die Geister, ob das zwingend notwendig ist. Ich mache das trotzdem, weil sicher ist sicher.
Obst und Gemüse einkochen – Die Basics
Wenn ihr nicht nur Marmelade essen wollt kann ich noch folgende Methode des Einkochens empfehlen. Das funktioniert bei mir mit jeglichem Obst und Tomaten.
- Wascht das Obst, schält es und schneidet es in Würfel.
- Sterilisiert Marmeladengläser mit Deckel.
- Gebt das Obst in die sauberen Gefäße.
- Bringt genug Wasser zum Kochen.
- Obst einkochen: Ihr braucht kein Gewürz, außer ihr steht auf Nelken.
- Übergießt das Obst/Gemüse mit dem kochenden Wasser. Alles sollte komplett bedeckt sein.
- Deckel darauf drehen.
- Kocht die Gläser für 30 Minuten bei 100° C ein.
Auf diese Art und Weise habe ich bereits ganze, kleine Tomaten, Kirschen und Pfirsich erfolgreich eingekocht. Im Winter waren sie total lecker und haben uns den grauen Alltag verschönt.
Achtung mit dem Gemüse! Ich kann euch nicht mehr guten Gewissens empfehlen Gemüse einfach im Wasserbad einzukochen. Stattdessen verwende ich dafür nur noch einen Druck-Einkocher! Wie ihr mit dem umgeht, erfahrt ihr zum Beispiel bei der Zucchinisuppe, die man auch einkochen kann.
Sommergemüse trocknen und dörren
Wer von euch ist großer Zucchini-Fan, so wie ich? Dann besitzt ihr doch sicherlich auch mehr, als nur 1 Zucchinipflanze, nicht wahr? Jede Pflanze kann etwa 25 Zucchinis produzieren. Das macht bei 4 Gemüsepflanzen 100 Stück. Wer bitte kann das alles innerhalb von ein paar Monaten essen? Also wir nicht!
Ich habe letztes Jahr als Feedback zu lesen bekommen, dass man Zucchinis nicht besonders gut einkochen kann. In Öl gelegt hat das bei uns gut funktioniert, auch in Form des Ratatouille. Die Zucchinis, die wir getrocknet haben, sind nach mehreren Monaten immer noch in perfektem Zustand und gekocht super lecker.
Des Öfteren habe ich schon geschrieben, dass Tomaten nicht gerade weit oben auf der Liste meines Lieblings-Gemüses stehen. Aber getrocknete Tomaten könnte ich essen, wie andere Schokolade. Sicherlich kommt es auch auf die Qualität des Gemüses an. Aber meines Erachtens nach kann man den Geschmack von getrockneten Tomaten einfach nicht übertreffen.
Nochmal für euch zum Nachlesen, wie man Obst und Gemüse trocknen kann.
Ernte im Garten im August
Doch was kann man denn alles im August ernten?
Freiland |
Artischocke |
Aubergine |
Spinat |
Kartoffel |
Knoblauch |
Blumenkohl |
Spitzkohl |
Rotkohl |
Weißkohl |
Wirsing |
Kürbis |
Mangold |
Paprika |
Porree |
Radieschen |
Rote Beete |
Tomaten |
Zwiebeln |
Bohnen |
Dicke Bohne |
Erbsen |
Blattsalate |
Portulak |
Radicchio |
Rucola |
Gurke |
Mais |
Zucchini |
Chinakohl |
Kohlrabi |
Stangensellerie |
Fenchel |
Karotten |
Weißer Rettich |
Knollensellerie |
Steckrübe |
kaltes Frühbeet oder Gewächshaus |
Aubergine |
Paprika |
Tomate |
Von dieser Liste lässt sich gut im Backofen trocknen
- Auberginen
- Paprika
- Tomaten
- Knoblauch
- Porree
- Rote Bete
- Zwiebeln
- Erbsen
- Zucchini
- Sellerie
- Fenchel
- Karotten
Von dieser Liste lässt sich gut einkochen
- Artischocken
- Blumenkohl, wie z.B. von Schüsselglück vorgeschlagen
- Spitzkohl, Rotkohl, Weißkohl, Wirsing
- Kürbis
- Rote Bete
- Bohnen
- Erbsen
- Gurken
- Mais
- Karotten
Zu Pesto verarbeiten kann man
- Spinat
- Mangold
- Paprika
- Radieschen – auch das Grün
- Rote Bete – auch das Grün
- Salate
- Rucola
- Zucchini
- Chinakohl
- Kohlrabi mir Grün
- Karotten mit Grün
- Rettich mit Grün
Schädlinge von Pflanzen absammeln im Garten im August
Doch kommen wir zu den Aufgaben, die tatsächlich IM Garten stattfinden, nicht nur mit der Ernte daraus. Zum einen sind da die recht unbeliebten Schädlinge. Nun, ein Weg, um sie loszuwerden, ist sicherlich Gifte einzusetzen. Ich habe jedoch das Volksbegehren zur Artenvielfalt unterschrieben. Daher ist es mir wichtig, dass ich mich auch an die Vorgaben halte, unter anderem kein Einsatz und Pestiziden und Insekten Vernichtungsmittel.
Aber diese Nacktschnecken? Ach, ich fange erst gar nicht an…
Am sinnvollsten – und umweltschonendsten – ist es die Schädlinge abzusammeln oder zu streifen. Nützliche Brühen und Mischungen, die Blattläuse gar nicht mögen:
- Brennnessel Brühe nur 12-24 Stunden lang ziehen lassen, verdünnen und damit die Pflanzen am Abend besprühen
- Wasser mit Neemöl und Chilliöl mischen, das hassen alle Schädlinge
- 50 ml Bokashi Saft verdünnen mit 10 Liter Wasser. Zum einen könnt ihr damit gießen, zum anderen die Pflanzen besprühen.
- Spülmittel und Spiritus mit Wasser mischen – das sollte man aber vielleicht als letztes in Erwägung ziehen.
Unkraut im Garten im August
Nebst Schädlingen wird euch auch das sommerliche Unkraut beschäftigen: Perfektionisten finden diese Wildkräuter immer störend. Ich habe bereits zwei Beiträge verfasst zu diesem unvermeidbaren Thema:
Zum einen essbares Unkraut, das ihr in Salate, Quiche, oder auch Gemüsepfannkuchen verkochen könnt.
Natürlich nervt mich auch oft, dass Unkraut meine Ernte reduziert. Aber ich habe für euch 5 Gründe, warum ihr es trotzdem stehen lassen solltet. Unter anderem hat es etwas mit Schädlingen zu tun: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schädlinge sehr gerne das Unkraut befallen, statt meines Gemüses. Sehr beliebt bei schwarzen Blattläusen ist der Ampfer und die wild gewachsene Kamille.
Wenn ihr außerdem ein paar wilde Ecken im Garten stehen und wachsen lässt, können sich Nützlinge ansiedeln: Vögel, Kröten, Igel und Marienkäfer sind nur ein paar von ihnen.
Knoblauch und Zwiebeln trocknen und lagern
Es gibt geschickte Menschen, die flechten aus den Stängeln von Knoblauch und Zwiebeln richtige Kunstwerke. Da ich überhaupt keinen Sinn für Deko oder künstlerische Geschicklichkeit besitze, flechte ich sie so, wie es mir eben gelingt. (Kein Scherz mit dem Künstlerischen: Obwohl ich in moderner Kunst eine 1 hatte…)
Wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr die Stränge – in welcher Form auch immer – aufhängt, gut trocknen lasst und trocken und kühl lagert. Das Kühle erledigt sich meistens mit Einbruch des Herbstes sowieso.
Tomatenpflanzen weiterhin pflegen und hegen
Die Tomatenpflanzen haben ein gewisses Alter, das sie erreichen können. Sie sind einjährige Pflanzen, die nur in einer Saison Früchte bilden. Je mehr ihr die Pflanze pflegt, desto länger wird die Ernteperiode sein. Das hört sich jetzt alles so wischi-waschi an, daher ein bisschen mehr im Detail:
- Pflanzen der großen Tomatensorten sollten ausgegeizt werden: Seitliche grüne Triebe werden entfernt und nur der Haupttrieb nach oben darf bleiben.
- Bilden sich zu viele Blüten, solltet ihr lieber einige Ansätze entfernen: Nur dann werden große Tomaten auch groß. Sonst bekommt ihr viele kleine Tomaten.
- Tomatenpflanzen brauchen Nährstoffe, vor allem Stickstoff. Hier solltet ihr auf biologische Langzeitdünger Wert legen.
- Kurzfristige Kunstdünger werden zwar eurer Pflanze einen sofortigen Schub geben. Im Anschluss werdet ihr mit Sicherheit Krankheiten und Schädlinge bekämpfen müssen.
- Tomaten gießen: Ich habe gelesen, je weniger man gießt, desto süßer werden die Tomaten. Ansonsten immer so gießen, dass die Blätter entweder nicht nass werden oder wieder gut abtrocknen können.
- Eine „beliebte“ Krankheit bei Tomaten: Die Blütenendfäule. In dem Fall hilft Kalzium.
Mulchschicht im Garten im August verhindert das Austrocknen der Pflanzen
Warum ihr euren Garten immer mulchen solltet:
- In der Natur gibt es keine unbedeckte oder unbewachsene Stelle Erde
- Mulch bietet Schutz vor Austrocknung
- Eine Mulchschicht kühlt die Erde und schützt die Pflanzen und vor allem ihre Wurzeln vor der heißen Sonne
- Ein gemulchter Boden ist weniger befallen von Unkraut
- Als Mulchmaterial bietet sich jeglicher Gartenmüll an: Kompost, Rasenschnitt, Laub, Hackschnitzel
Regelmäßige Aussaat von schnell wachsenden Mittelzehrern
Vor allem Blattgemüse wächst relativ schnell: Ein Salat kann innerhalb von wenigen Monaten erntereif sein. Mangold, zum Beispiel, der noch relativ klein ist – also um die 15 cm hoch – schmeckt sehr viel milder, als der große, Ausgewachsene. Rucola ist ein Salat, den man sowieso alle 2 Wochen nachsäen soll, damit man ihn regelmäßig ernten kann. Dasselbe gilt für das Küchenkraut Koriander und den leckeren Spinat.
Aussaat von Herbstgemüse und Wintergemüse
Genaueres lest ihr im Beitrag Aussaatpläne im August. Das ist eine ausführliche Auflistung aller Möglichkeiten. Ich zitiere nur kurz die Mittelzehrer:
Mittelzehrer: Chinakohl, Mairübe, Rettich, Endivie, Feldsalat, Kopfsalat, Pflücksalat, Schnittsalat, Zuckerhut, Spinat, Frühlingszwiebeln, Rucola, Sauerampfer, Mangold, Zwiebeln, später Fenchel
Großeinkauf von Sommergemüse und Sommerobst
Jetzt ist die Zeit, da ihr euch wirklich mit allem Sommergemüse und Sommerobst eindecken solltet. In nur ein paar Monaten ist es dafür zu kalt – vor allem in der Nacht. Auf den Märkten wimmelt es jetzt vor Ständen, die euch die Ware teilweise hinterherwerfen. Auch hier appelliere ich wieder an veraltete Fähigkeiten Obst und Gemüse einzukochen. Jedes Jahr kaufen wir 25 kg Paprika, 25 kg Zwiebeln, 15 kg Knoblauch und ca. 30 Maikolben. Den Rest können wir bei unserem Solawi ernten und wundervoll verkochen.
Vorbereitungen auf die Wintersaison: Feuerholz spalten und trocknen lassen
Solltet ihr das bisher nicht gemacht haben, ist es nun wirklich an der Zeit sich für den Winter vorzubereiten: Ölt eure Kettensäge oder begebt euch für den sommerlichen Sport mit der Handsäge in die Garage.
Kleiner Tipp am Rande: Breitet unter eurem Arbeitsplatz eine Plane aus. Das Sägemehl, das entsteht, ist ein wundervoller Zusatz im Komposter oder dient als Mulch für Gemüse- und Blumenbeete.
So und nun auf auf in euren wundervollen Garten im August!
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