Ich liebe Kartoffeln. Sie schmecken mir in vielen verschiedenen Formen: Im Backofen als Wedges zubereitet, gebacken über der Glut oder auch als Kartoffelpüree. Ein Traum diese verschiedenen Möglichkeiten! Diese Liebe teilt meine ganze Familie. Deshalb steht Kartoffeln pflanzen jedes Frühjahr ganz weit oben in meiner To-Do-Liste.
Erfahrt hier, wie ihr Kartoffeln erfolgreich pflanzt. Beachtet ein paar Dinge und eurer reichen Kartoffelernte steht nichts im Weg. Auch müsst ihr keine teuren Saatkartoffeln kaufen. Bio-Kartoffeln lassen sich ohne Probleme vermehren.
Ende April geht es los und die Zeit ist gekommen, um Kartoffeln zu pflanzen.
Kartoffeln pflanzen Anleitung
Aber die Vorbereitungen fangen natürlich nicht erst Ende April an. Spätestens im März solltet ihr euch für eure Sorte Kartoffeln entscheiden.
Kartoffeln keimen lassen
Wenn ihr die Sorte Kartoffel gefunden habt, die euch und euren Liebsten am besten schmeckt, habt ihr schon die wichtigste Zutat. Diese Kartoffeln sollten vorher keimen, bevor sie in die Erde kommen.
Das hat 2 Vorteile: Zum einen seht ihr, ob es sich wirklich um unbehandelte Biokartoffeln handelt. Der andere Gewinn ist, dass ihr so sicher gehen könnt, dass sich an eurer Kartoffel Triebe bilden werden.
Um unsere Kartoffeln keimen zu lassen, muss ich mich nicht anstrengen: Sie keimen nach einer Weile von alleine, auch in einer Tüte im dunklen Schrank. Sollte eine Sorte noch einen kleinen Anschubs brauchen, legt die Kartoffeln auf einen Teller an einen hellen, warmen Ort. Nach spätestens 2 Wochen seht ihr keimende Augen.
Wann könnt ihr Setzkartoffeln zur Seite legen?
Letztes Jahr habe ich bereits im September meine Kartoffeln in eine Tüte verfrachtet. Sie sind wundervoll gekeimt und dann auch in der Erde gewachsen. Wenn ihr also nicht auf den letzten Drücker Saatkartoffeln haben wollt, vergesst einfach ein paar Exemplare im Schrank. Bis zum Frühjahr sind sich bereit, um in die Erde zu wandern.
Kartoffeln anbauen Standort
Kartoffeln lieben Sonne. Je mehr Sonne sie abbekommen, desto glücklicher sind sie. ABER: Je mehr Sonne sie abbekommen, desto mehr Wasser benötigen sie zum Wachsen. Das ist vor allem wichtig, wenn ihr Kartoffeln im Topf, Sack oder Hochbeet anbaut.
Wann die Kartoffeln pflanzen
Darüber streiten sich die Gemüter. Die einen sagen: Auf jeden Fall muss VOR dem 20. April die Kartoffel gesetzt sein. Die anderen berufen sich auf den Satz: Pflanzt ihr die Kartoffel im April, verhält sie sich, wie das Wetter – sie macht, was sie will.
Ich gehöre zur letzteren Gruppe: Vor dem 1. Mai kommt bei mir keine Kartoffel ins Beet. Ich habe damit schlechte Erfahrungen gemacht, als es Ende April noch heftige Spätfröste gegeben hat.
Bis wann kann man Kartoffeln pflanzen
Bis Kartoffeln erntereif sind, vergehen ungefähr 100 Tage. Das ist die Faustregel. Wenn die Fröste beginnen, wachsen die Knollen nicht mehr weiter und bauen Stärke ab. Das ist nicht weiter schlimm. Das bedeutet nur, dass die Kartoffeln süßer werden.
Ab Mitte Oktober können Fröste eintreten. Zählen wir also zurück: 100 Tage vor Mitte Oktober ist Mitte Juli. Rein theoretisch könnt ihr also bis Mitte Juli Kartoffeln pflanzen. Probiert es einfach aus! Ihr verliert damit nicht viel, höchstens ein paar Kartoffeln.
In welche Erde die Kartoffeln pflanzen
Bereitet ein Beet vor, das ihr mit einer guten Menge Komposterde anreichert. Das ist nämlich das Entscheidende: Die gute Erde wird dafür sorgen, dass eure Kartoffeln kräftig wachsen.
Wie ihr ein Gemüsebeet anlegen könnt, gleich morgen, das erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Wir haben mit meinem Göttergatten Beete zum Zusammenstecken gebaut. Die Kartoffeln haben diese Behausung geliebt.
Natürlich sieht man bei Kartoffeln anbauen in der Landwirtschaft auf den Feldern, dass Kartoffeln in die Erde, in eine Grube gelegt werden. Dafür hackt ihr ca. 10 cm tief einen Graben und verteilt die Kartoffeln, die ihr pflanzen wollt. Diese Gräben schaufelt ihr mit der Erde wieder zu oder schüttet sie mit Komposterde zu.
Wie tief pflanze ich die gekeimten Kartoffeln
Das Einpflanzen der gekeimten Kartoffel ist sehr einfach: Man nehme die gekeimte Kartoffel und lege sie in die Erde. Nun kommt auf die Kartoffeln ca. 5 cm dick lockere Gartenerde. Oder, wie bereits oben erwähnt: In einen ca. 10 cm tiefen Graben legt ihr die Kartoffel.
Kartoffeln sind Flachwurzler. Sie benötigen also keinen tiefen, lockeren Grund. Der Weg nach oben ist ihnen viel interessanter und wichtiger.
Kartoffeln pflanzen Abstand
Der Abstand, in dem ihr die Kartoffeln pflanzt, beträgt in etwa 30 cm. Ich habe zum Beispiel die Erfahrung gemacht, dass die Ernte wesentlich höher ausgefallen wäre, wenn ich den Pflanzabstand ein wenig verringert hätte.
So habe ich mein zusammensteckbares Beet genommen: Es ist fast genau 1m x 1m groß. Insgesamt habe ich 5 Kartoffeln hinein gelegt und mit Erde bedeckt. VIEL ZU WENIGE Kartoffeln!
Das Ergebnis waren 4 kg Kartoffeln – natürlich, gar nicht schlecht für 5 Kartoffeln. Aber die Knollen haben sich nicht getummelt, mussten nicht um viel Platz kämpfen. Nächstes Jahr pflanze ich 10 Kartoffeln pro zusammensteckbares Beet. Außerdem war ich zugegebener Maßen faul: Ich habe die dritte Etage weggelassen und nicht mehr aufgefüllt! Passiert mir auch nicht wieder!
Kartoffeln pflanzen im Topf
Es gibt spezielle Pflanztöpfe, die für Kartoffelanbau gedacht sind. Mal ehrlich – ich hatte noch nie das Bedürfnis solch einen Topf zu kaufen. Hast du einen 10 Liter Topf oder gar Eimer daheim? SUPER!
Fülle deinen Topf 5-10 cm dick mit Erde. Nun setzt du 3 gekeimte Kartoffeln hinein, füllst den Rest des Topfes mit Komposterde und gießt regelmäßig.
Ich sehe den Sinn nicht, warum man einen Pflanztopf brauchen sollte, dessen Seitenwand man entnehmen kann. Denn sobald das Grün der Kartoffelpflanze verwelkt ist, leert ihr den Topf und heraus bekommt ihr (hoffentlich) Kartoffeln.
Kartoffeln pflanzen im Sack
Das ist ein Projekt, das nächstes Jahr auf mich wartet. Ich habe einen Kaffeesack geschenkt bekommen und möchte nächstes Jahr Kartoffeln darin anbauen.
Die Theorie von Kartoffeln pflanzen im Sack ist einfach: Man fülle den Boden des Sackes mit 10-15 cm Erde und lege 3 Kartoffeln hinein. Darauf kommt ca. 10-15 cm dick Komposterde. Wenn das Grün der Kartoffelpflanze 15 cm herausgewachsen ist, füllt ihr weiter auf, sodass nur noch ein paar cm grün herausragen. Das macht ihr so lange, bis der Sack voll ist. Die Kartoffeln brauchen länger, bis sie reif sind. Dafür sollte der Ertrag wesentlich größer sein.
Kartoffeln anbauen im Hochbeet
Ich versuche meinen hübschen Kopf gerade zu durchwühlen, wann ich zuletzt davon gelesen habe, dass jemand Kartoffeln im Hochbeet angebaut hat. Ich stelle es mir schwierig vor, wie man die Kartoffeln ernten sollte. Besonders, wenn die Wände 90 cm hoch sind.
Besitzt ihr ein modernes Hochbeet, das ca. 30 cm tief ist, wäre das schon eher möglich. Dann geht ihr so vor, wie in einem Pflanztopf: 10 cm dick Komposterde einfüllen, Kartoffeln im Abstand von ca. 30 cm setzen und den Rest des Hochbeetes auffüllen, ebenfalls mit Komposterde.
Kartoffeln anbauen in der Tüte
Nun, diese Variante reizt mich schon eine Weile lang: Laut Internet kann man das ganze Jahr über Kartoffeln in der Tüte anbauen. Wichtig ist nur, dass der Raum hell sein soll. Warm genug ist es ja sowieso in der Wohnung. Hat jemand schon Erfahrungen damit?
Kartoffelanbau Düngung
Wenn ihr gute, nährstoffreiche Komposterde verwendet habt, braucht ihr keine weitere Düngung. Mein liebstes Düngemittel ist sowieso Kompost.
Natürlich kann ich hier mein Bokashi-liebendes Herz sprechen lassen: 30 cm entfernt von den gepflanzten Kartoffeln könnt ihr, so oft ihr wollt, Bokashi in der Erde vergraben. Zur warmen Jahreszeit kompostieren die fermentierten Gemüseabfälle innerhalb von 2 Wochen.
Was Bokashi ist, lest ihr hier. Über meine Erfahrungen mit Bokashi habe ich auch schon geschrieben. Ganz wichtig ist natürlich, was in den Kompost und in den Bokashi Eimer überhaupt hinein darf.
Kartoffelpflanze pflegen
Kartoffeln anbauen ist wirklich leicht. Sie brauchen nicht viel Zuwendung. Bei mir sind die Pflanzen so schnell gewachsen, dass ich mich nicht mit Unkraut beschäftigt habe.
Wichtig ist jedoch das so genannte Anhäufeln. Wenn die Kartoffelpflanze schon hoch gewachsen ist, solltet ihr Erde darauf füllen. Indem ihr einen hohen Damm um die Pflanze baut, können sich mehr Knollen entwickeln.
Außerdem ist entscheidend, dass die Kartoffeln IMMER mit Erde bedeckt sein müssen. Zwar liebt die Kartoffelpflanze das Sonnenlicht. Die Knolle selber verfärbt sich jedoch grün und wird dann giftig. NICHT GUT!
Kartoffeln ernten
Oh ja, das ist die anstrengendste Aufgabe. Außer natürlich, ihr habt Kartoffeln im Topf oder Sack gepflanzt. Nun geht ihr nämlich auf Knollen-Suche. Klar ist, dass ihr dort Knollen finden werdet, wo die Stängel der Kartoffelpflanze aus der Erde herausschauen.
Kartoffeln zu früh geerntet
Ob ihr Kartoffeln zu früh geerntet habt, stellt ihr sehr leicht fest:
- Die Kartoffelpflanze, das Grüne, ist noch nicht abgetrocknet: Die Kartoffelknollen wachsen wahrscheinlich noch.
- Ihr könnt mit der bloßen Hand die Schale der Kartoffeln abreiben: Lasst den Rest noch 2 Wochen in der Erde stecken
Kartoffeln in welchem Monat ernten
Merkt euch den Tag, an dem ihr die Kartoffeln gepflanzt habt. Schreibt ihn am besten auf und stellt euch ein Erinnerungs-Klingeln auf 100 Tage später. Ich pflanze meine Kartoffeln Anfang Mai. Deshalb weiß ich, dass die Kartoffeln spätestens Ende August reif sein sollten. Dann könnt ihr sie ausgraben und an einem trockenen Tag mehrere Stunden lang auf der Erde trocknen. So sind sie länger haltbar.
Dieses Jahr habe ich erst im Oktober geerntet. Das Ergebnis war super! Ihr könnt also kaum zu spät ernten.
Kartoffeln ernten und lagern
Wenn ihr alle Knollen gefunden habt – das kann eine Weile dauern – lagert ihr sie möglichst dunkel und kühl. Wenn ihr einen Keller habt, der frostfrei ist, ist das ideal. Eine Erdmiete ist ebenfalls ein beliebter Lagerort für Herbst- und Wintergemüse.
Hier findet ihr kurz beschrieben, mit einer eindeutigen Zeichnung, ohne viel Schnickschnack, wie man eine Erdmiete im Garten baut:
Was passiert, wenn eure eingelagerten Kartoffeln keimen?
Das ist hervorragend! Das bedeutet sie sind gesund und können erneut in die Erde. Diese Kartoffeln sind nicht giftig! Die Triebe und keime lassen sich einfach entfernen. Natürlich sind makellose Kartoffeln schöner! Aber sind sie wirklich auch leckerer?
Keimende Kartoffeln könnt ihr natürlich auch aufheben: Ich habe meine in der Dunkelheit ein halbes Jahr lang gelagert, bevor sie raus ins Kartoffelbeet durften. Sie sind wunderbar gewachsen und haben wunderschöne Knollen gebildet.
Frequently Asked Questions
Zum Abschluss möchte ich ein paar häufige Fragen klären.
Meine Kartoffelpflanzen blühen nicht. Ist das schlimm?
Nicht, dass ich wüsste! Ich glaube es macht keinen Unterschied.
Meine Kartoffelpflanzen haben grüne Früchte nach der Blüte entwickelt. Was ist das?
Diese grünen Früchte sind giftig! Die also auf gar keinen Fall essen. Sie sind voll mit Samen, aus denen Kartoffeln gezogen werden können. Das macht jedoch niemand, weil das viel aufwändiger und schwieriger ist. Viel schneller geht es mit der gekeimten Knolle in der Erde.
Meine Kartoffeln keimen nicht. Warum?
Deine Kartoffeln sind wahrscheinlich mit Schwefel behandelt worden. Das verhindert, dass sie Augen bilden und keimen. Das ist keine Biokartoffel. Aus ihr wird wahrscheinlich auch keine Pflanze und schon gar nicht Knollen.
Ich habe keine Kartoffel gefunden. Warum?
Wahrscheinlich war die Erde nicht nährstoffreich genug. Kartoffeln sind Starkzehrer. Nimm das nächste Mal Komposterde.
Eine andere Möglichkeit ist, dass die Pflanzen krank geworden sind oder sich die Kartoffelkäfer so weit vermehrt haben, dass sie die komplette Pflanze kaputt gemacht haben. Achte im nächsten Jahr auf diese vermeintlich hübschen Käfer.
Kartoffeln pflanzen Anleitung PDF
Kurz und knackig, auf 1 DinA4 Seite, die ihr ausdrucken könnt, findet ihr die Anleitung auf PDF vom biogartenversand.
Die Kartoffelpflanze im Laufe der 100 Tage
- Die Kartoffel mit Trieben
2. Die gekeimte Kartoffelpflanze im Mai
3. Die Kartoffel Pflanze wächst Ende Mai
4. Die Kartoffel Pflanze ist unverwechselbar im Juni
5. Die Kartoffel Pflanze blüht im Juli
6. Die Kartoffeln sind bereit für die Ernte
7. Geerntete Kartoffeln
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Toller Beitrag zu dem glaube wichtigsten Nahrungsmittel in unserer Region.
[…] April ist es soweit: Die Kartoffel darf in den Boden. Auch die Süßkartoffel soll ähnlich einfach vom Anbau sein. Dieses Jahr habe ich mir eine Yacon […]
Meine kommen heute Abend in die Erde 🙂 Mal gucken was am Ende dabei raus kommt!
Bin gespannt. Vielen Dank für deine Tipps. Hoffe kriege das genau so hin wie du.
Liebe Grüsse aus der heissen Schweiz 🙂
Liebe Andy,
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!!!!
Viele Grüße, Izabella
[…] meinen Kompost in Bokashi Eimern, benutze biologischen Dünger und gerne auch Gründünger und pflanze Kartoffeln und auch anderes Gemüse. Voller Demut möchte ich euch heute davon berichten, was für Fehler im […]
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[…] Wie ihr Kartoffeln selber pflanzen könnt, erfahrt ihr in diesem Beitrag. […]
Herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag!
Jetzt fühle ich mich für alle Eventualitäten gewappnet. Und ich kann mit der Planung für den Kartoffelanbau beginnen.
Liebe Grüße Tina
Liebe Tina,
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg!
Viele Grüße, Izabella
[…] wenn du das Kartoffelbrot nächsten Jahr nachbacken willst und dazu deine einen Kartoffeln aus deinem Gemüsebeet verwenden möchtest, erfährst du in den Beiträgen, wie das […]